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Es geht weiter

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Werner Augsburger erklärt im Interview, warum sich die Liga gegen einen Meisterschaftsunterbruch ausgesprochen hat. Zudem erläutert der Geschäftsführer von Swiss Volley die neuen Regeln, die für die NLA-Vereine in einem Quarantäne-Fall gelten.

Werner Augsburger, am Mittwochabend hat der Meisterschaftsausschuss entschieden, dass die NLA-Volleyball-Meisterschaft weitergehen soll. Wie lange hat die Diskussion gedauert, bis der Entscheid feststand?

Es war eine intensive und lange Diskussion. Im Meisterschaftsausschuss sind sowohl Personen aus den Vereinen sowie unseres Zentralvorstandes und der regulären Meisterschaftskommission. Dieser Mix sorgt dafür, dass wir bei unseren Entscheiden immer auch unserer Reglemente beachten und die Clubinteressen berücksichtigen

Vor zwei Wochen hatten sich 13 der 18 NLA-Teams dafür ausgesprochen, die Meisterschaft trotz verschärfter Corona-Schutzmassnahmen weiterzuführen. Am Montag haben sich nur noch 10 NLA-Vertreter für eine Weiterführung der Meisterschaft ausgesprochen. Woher dieser Sinneswandel?

Auffällig war, dass von den Frauenteams fast alle weiterspielen wollten, während bei den Männern eine Mehrheit einen Unterbruch befürwortet hat. Aus diesem Grund haben wir an der Sitzung diskutiert, ob man für die Frauen und die Männer separate Entscheide treffen müsste, wie die Meisterschaft weiterzugehen habe. Wir sind dann aber relativ rasch zu der Überzeugung gelangt, dass dies falsch wäre. Unterschiedliche Gesundheitsbestimmungen für Frauen und Männer sind nicht zu rechtfertigen.

Welche Punkte wurden an der Sitzung besonders ausführlich diskutiert?

Das Thema Quarantäne hat für viel Gesprächsstoff gesorgt. Bisher war es so, dass ein Team einen Match erst dann verschieben durfte, wenn es fünf ärztliche Verordnungen vom Kantonsarzt erhalten hatte. Etliche Clubs waren der Meinung, dass diese Regelung zu streng sei und verlangten, dass Spielverschiebungen schon bei weniger Covid-19-Fällen möglich sein müssen.

Wurde diese Regelung entsprechend angepasst?

Im Sinne der Clubs haben wir uns darauf geeinigt, dass Spiele künftig bereits bei einem Quarantäne-Fall verschoben werden dürfen. Wir sind uns aber alle bewusst, dass diese Lockerung unter Umständen den Vereinen Tür und Tor öffnet, um den Schlaumeier zu spielen. Deshalb haben wir an die Vereine appelliert, das Fairplay zu respektieren. Für eine Spielverschiebung darf es keine Rolle spielen, ob die Topskorerin oder eine Ergänzungsspielerin in Quarantäne ist. Zudem werden wir in den nächsten Tagen versuchen, einen Kontrollmechanismus zu finden, damit die neue Regelung nicht ausgenutzt werden kann.

Umstritten war der Punkt, wann der Verein nach einer Quarantäne wieder spielen muss.

Bis jetzt galt die Regel, dass eine Mannschaft spätestens 48 Stunden, nachdem sie aus einer Team-Quarantäne gekommen ist, wieder Matches spielen musste. Das war zu knapp bemessen, deshalb haben wir das angepasst. Ab sofort erhält eine Mannschaft nach einer Team-Quarantäne fünf Tage Zeit, um sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Diese Zeit ist sinnvoll, damit das Team sich mit guten Trainings auf den Wiedereinstieg vorbereiten kann.

Ist die Covid Situation für einen Verein, der wenige Profis im Team hat, schwieriger zu handhaben als für einen Club mit vielen Profispielern?

Für Teams, bei denen viele Leute neben dem Volleyball arbeiten oder studieren, ist es offensichtlich schwieriger, mit der Situation umzugehen, das hat die Diskussion am Mittwoch gezeigt. Ein Club mit hohem Profianteil kann klar sagen, was gilt und er kann problemlos verlangen, dass sich die Profis zu Hause stillhalten. Für Vereine, bei denen die Spielerinnen keine Profis sind, ist dies etwas komplizierter. Ich kann nachvollziehen, dass finanzschwächere Vereine mit weniger Profis diesbezüglich im Nachteil sind.

Die beiden Regelanpassungen mit den früheren Spielverschiebungen und der längeren Vorbereitungszeit nach einer Quarantäne könnten den Spielplan gehörig durcheinanderwirbeln …

Diese Gefahr besteht tatsächlich. Aber in der jetzigen Phase tragen wir so oder so das Risiko, mehr Spiele verschieben zu müssen. Die Vereine sind schon jetzt regelmässig in Kontakt untereinander, um Anpassungen bei den Spielzeiten und bei den Matchtagen vorzunehmen. Aber wir dürfen uns nichts vormachen: Doppelrunden an den Wochenenden und Wochenspiele könnte es in den nächsten Wochen und Monaten vermehrt geben.

Zieht man eine Verlängerung der Saison in Betracht?

Wir sind am Abklären, ob wir allenfalls die Saison verlängern könnten. So einfach, wie sich das anhört, ist es aber nicht. Da gibt es Bestimmungen des internationalen Volleyballverbandes, die man einhalten muss. Die Regionalverbände und der Start in die Beachvolleyball-Saison wären ebenfalls davon betroffen. Beliebig lange lässt sich die Saison zudem nicht hinauszögern, weil die Verträge mit den Spielerinnen meist nur bis zum ursprünglich geplanten Ende der Saison gültig sind.

Im Eishockey und im Fussball sind ständig Mannschaften in Quarantäne und es müssen regelmässig Spiele verschoben werden. Zudem sind die Corona-Zahlen weiterhin sehr hoch. Wäre es nicht vernünftiger gewesen, die Saison zu unterbrechen?

Im NLA-Volleyball waren bisher relativ wenig Spielverschiebungen nötig. Unsere Schutzkonzepte funktionieren. Die Vereine haben viel Geld und Arbeit in die Umsetzung der Schutzkonzepte investiert, aber nicht, um jetzt mit Spielen aufzuhören. Und der Verein in der Rolle als Arbeitgeber wird vermutlich sagen, meine Spielerinnen oder Spieler sind angestellt, um zu trainieren und um zu spielen. Und wenn der Bund im Leistungssport den Wettkampf zulässt, will ich, dass meine Angestellten auch tatsächlich spielen können.

Im Volleyball gibt es keine leistungsbezogenen TV-Verträge wie im Fussball oder im Eishockey. Man könnte die Saison jederzeit unterbrechen.

Den kommerziellen Druck, wegen der TV-Gelder auf eine gewisse Anzahl Spiele kommen zu müssen, haben wir tatsächlich nicht. Ich habe aber Respekt davor, im Frühling mit beispielsweise der Mobiliar an einen Tisch zu sitzen und ihnen erklären zu müssen, dass wir nur die halbe Anzahl der Matches durchgeführt haben. Ich weiss nicht, wie der Sponsor unserer Topskorerwertung darauf reagieren würde. Noch einmal: Wenn der Bund das Angebot macht, dass der Leistungssport weiter Wettkämpfe austragen darf, dann fände ich es komisch, das Angebot nicht anzunehmen.

Einige Vereine wollten, dass wieder Zuschauer zu den Spielen zugelassen werden. Was ist aus dieser Forderung geworden?

Da waren wir uns schnell einig, dass wir diesem Begehren nicht entsprechen. Grundsätzlich wären auf nationaler Ebene 50 Zuschauer in die Halle zugelassen, jedoch haben einige Kantone ein komplettes Publikumsverbot ausgesprochen. Aus Gründen der Chancengleichheit haben wir uns darauf geeinigt, dass weiterhin alle Spiele der NLA vor leeren Rängen ausgetragen werden müssen.

Kann man überhaupt Chancengleichheit garantieren? In einigen Kantonen sind zum Beispiel die Fitnesscenter geschlossen, in anderen nicht. Das hat zur Folge, dass einige Teams weiterhin zweimal pro Tag trainieren können, andere nicht.

Wir sind uns bewusst, dass es Aspekte gibt, die wir nicht beeinflussen können, weil der Kanton bei einigen Dingen die Entscheidungshoheit trägt. Insofern lässt sich eine absolute Chancengleichheit nicht garantieren. Auch damit müssen wir alle im Moment leben können.

Wie wirkt sich das Zuschauerverbot für die Clubs aus?

Ob man vor 50 oder null Zuschauern spielt, ändert aus wirtschaftlicher Sicht wenig. Die Eintrittspreise sind im Volleyball allgemein moderat. Mehr ins Gewicht fällt die Tatsache, dass die Vereine keine Anlässe ausserhalb des Volleyballs organisieren können, mit denen sie normalerweise Geld sammeln. Dadurch geht auch der soziale Aspekt mit Zuschauern und Sponsoren verloren.

Hand aufs Herz: Sie waren selbst Spitzenvolleyballer, wie gross wäre Ihre Begeisterung, vor leeren Zuschauertribünen spielen zu müssen?

Stimmungsmässig ist es für die Athleten natürlich nicht sehr sexy, wenn sie in einer leeren Halle spielen müssen. Anderseits: Wenn ich die Wahl hätte zwischen «Volleyball ohne Zuschauer» und «überhaupt kein Volleyball», dann wäre ich froh, spielen zu dürfen. Die aktuelle Situation kann für den Volleyballsport in der Schweiz auch positive Auswirkungen haben. Dadurch, dass andere Sportarten zugemacht haben, hat unser Sport die Chance, eine gewisse Aufmerksamkeit zu erhalten, die er normalerweise vielleicht gar nicht hat.

Volleyball

NLB und 1. Liga ruhen weiter

Anders als in der NLA ruht die Meisterschaft in der Nationalliga B sowie in der 1. Liga und in den Regionalligen. Dies wird vorerst auch so bleiben, hat der Meisterschaftsausschuss von Swiss Volley am Mittwoch entschieden. «Sollte der Bund neue Massnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie bekannt geben, werden wir die Ausgangslage neu beurteilen», sagte Werner Augsburger, Geschäftsführer von Swiss Volley auf Anfrage. «Falls es dann zu einer Öffnung kommt, versuchen wir, die Meisterschaften anfangs Januar oder allenfalls sogar vor Weihnachten weiterzuführen.»

ms

 

Lugano in Quarantäne

Düdingen am Sonntag spielfrei

Der TS Volley Düdingen spielt am Sonntag nicht zu Hause gegen Lugano. Mehrere Spielerinnen des Tessiner NLA-Clubs haben sich mit Covid-19 infiziert, weshalb das Team in Quarantäne gehen muss. Voraussichtlich wird das Spiel gegen den aktuellen Tabellensechsten in der ersten oder zweiten Dezemberwoche nachgeholt, wie der TS Volley Düdingen in einer Medienmitteilung schreibt. Dafür wird am Mittwoch 18. November (20.00 Uhr, Sporhalle Leimacker) das ebenfalls wegen Corona verschobene Spiel gegen den VBC Cheseaux unter Ausschluss der Öffentlichkeit nachgeholt.

fs

 

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