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«Es gibt bessere Alternativen»

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Die vorgesehene Spezialzone für eine Windkraftanlage auf dem Schwyberg erfüllt die bundesrechtlichen Anforderungen nicht. Stattdessen hat das Bundesgericht die Beschwerde von vier Natur- und Umweltschutz­organisationen – Pro Natura, Mountain Wilderness, Bird­life und Stiftung Landschaftsschutz Schweiz – gutgeheissen und schickt die Angelegenheit zur Neubeurteilung ans Kantonsgericht Freiburg zurück (siehe FN vom Samstag).

«Das ist kein Sieg für die Umweltschutzorganisationen, sondern ein Erfolg für die Natur und die Landschaft der Freiburger Voralpen», sagt Dieter Meyer, Präsident des Vereins Rettet die Voralpen. Der Freiburger Verein, der die Umweltorganisationen seit seiner Gründung im Jahr 2009 beim Rekurs gegen das Windkraft-Projekt im Sense-Oberland unterstützt, erklärte gestern in Schwarzsee die eigene Sicht auf das wegweisende Gerichtsurteil aus Lausanne.

Besser im Ausland produzieren

«Der Schutz der freien Landschaften kann nicht allein Sache von Umweltorganisationen und Gerichten sein», sagte Meyer. Er forderte die Regierung des Kantons Freiburg, die sich über das Urteil des Bundesgerichts enttäuscht zeigte, dazu auf, die eigene Energiepolitik zu überprüfen und auf den geplanten Windpark zu verzichten. «Zu den Zielen der nationalen Energiestrategie 2050 zählt neben dem Ausstieg aus der Atomenergie auch die Bereitstellung von 4200 Gigawattstunden pro Jahr an Windstrom», erklärte der ehemalige Biologe: «Aber sie verlangt nicht, dass dieser Strom auch im Inland produziert wird.»

Die grossen Schweizer Strom­produzenten Axpo, Alpiq und BKW seien bereits seit einiger Zeit dazu übergegangen, Windkraftanlagen in Norddeutschland zu betreiben. «Macht es nicht Sinn, Windstrom dort zu produzieren, wo der Wind immer weht? Anstatt die letzten freien Landschaften in der Schweiz ohne Not mit wenig produktiven Windkraftanlagen zu überziehen?», fragte Meyer in die Runde.

Mit Mindererträgen rechnen

Zumal durch eine Produktion im Inland weder die Selbstversorgung noch die Versorgungssicherheit der Schweiz verbessert würde. «Windkraft wird sehr unregelmässig erzeugt. Für die Schweiz gibt es in Sachen erneuerbare Energien bessere Alternativen», sagte Dieter Meyer. Er stützte seine Aussage auf die Berechnungen des ehemaligen Cern-Physikers Jean-Bernard Jeanneret. «Der Genfer rechnet für viele Windparkprojekte mit deutlichen Mindererträgen gegenüber den Angaben der Turbinenhersteller.» So werde die Produktivität durch die Abnahme der Luftdichte mit zunehmender Höhe, durch Eisbildung auf den Rotoren, Ausserbetriebsetzung der Anlagen während der europäischen Vogelzüge und die nicht-horizontale Windströmung auf Kreten negativ beeinflusst. «Für die geplante Anlage auf dem Schwyberg schätzen wir eine jährliche Stromproduktion von 25 Gigawattstunden pro Jahr.» Das wäre deutlich weniger als die 36 Gigawattstunden (entspricht dem Stromverbrauch von 9000 Haushalten), welche die neun Windturbinen gemäss Anlagebetreiberin dereinst produzieren sollen.

Der Vereinspräsident appellierte an die Windkraft-Befürworter, sich vom Erfolg des grössten Schweizer Windparks auf dem Mont Crosin im Berner Jura nicht zu sehr blenden zu lassen. «Bisher hat man in der Schweiz keinen zweiten Standort gefunden, der ähnlich günstige Verhältnisse aufweist. Die Situation im Sense-Oberland kann mit jener dieses Vorzeigestandorts überhaupt nicht verglichen werden.»

Er würde es gerne noch erleben, dass der Kanton die Voralpen zur Schutzzone erkläre, meinte Dieter Meyer: «Wir werden uns auch weiterhin dafür einsetzen.» Denn schliesslich, so der Vereinspräsident, würde eine Windkraftanlage auf dem Schwyberg weiteren grossen Bauvorhaben im Voralpengebiet Tür und Tor öffnen.

Zahlen und Fakten

Verein befürchtet Eingriff in die Natur

Die Pläne der Schwyberg Energie AG sehen den Bau von neun Windkraftanlagen auf der Krete des Schwybergs vor. «Rettet die Voralpen» befürchtet, dass das Bauvorhaben einen grossen Eingriff in die Natur bedeuten würde. So müssten 1759 Quadratmeter Wald gerodet, drei Kilometer neue Maschinenwege erstellt und pro Turbine rund 1500 Kubikmeter Eisenbeton angeliefert werden.

mz

 

 

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