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«Es hapert meist beim Konkurrenzdenken»

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 Die Freiburger Kilbi mit dem Alpabzug vom September 2015 in Plaffeien hat gezeigt: Landwirtschaft und Tourismus können erfolgreich zusammenarbeiten. Dass sie dieses Potenzial noch viel zu wenig ausschöpfen, hat am Mittwoch an einem öffentlichen Diskussionsabend der CVP Oberland in Plaffeien nicht nur der Urner Gastreferent und Präsident der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete, Isidor Baumann, aufgezeigt. Auch Linus Hayoz, Präsident von Schwarzsee Tourismus und CVP-Grossrat, betonte, wie wichtig es ist, dass Landwirtschaft und Tourismus stärker aufeinander zugehen: «Das Potenzial wäre da, wir dürfen nur nicht zuwarten.» Ganz in den Anfängen steht die Zusammenarbeit in Schwarzsee jedoch nicht. Hayoz zeigte auf, wo Landwirtschaft und Tourismus sich bereits jetzt unterstützen: beim Unterhalt der Alpwege, bei Angeboten für Touristen, die das Tourismusbüro anbietet und die Alphirten durchführen, beim Verkauf lokaler Produkte wie Geisskäse in den Alphütten, bei den Bergmessen oder eben beim Alpabzug. «Die Vermarktung von Produkten aus unserer Region ist aber ein Manko», sagte der Plaffeier Ammann Otto Lötscher, der unter den rund 60 Gästen im Publikum sass. Vize-Ammann und Moderator Daniel Bürdel forderte den ebenfalls anwesenden Adolf Kaeser, Direktor von Schwarzsee Tourismus, auf, dazu Stellung zu nehmen. «Es stimmt, wir haben gute Produkte in unserer Region und wir müssten die Kette fördern. Es fehlt jedoch das Zusammenstehen», sagte Kaeser. Der Urner CVP-Ständerat Isidor Baumann warf ein, dass die Landwirtschaft gefordert sei und an die Gastronomie herantreten müsse. «Sie muss der Hotellerie ihre Produkte präsentieren und sie testen lassen, nur so funktioniert es.»

 Eine Million verloren

Kritik an der fehlenden Zusammenarbeit gab es auch von Bruno Schwaller, Landwirt und Gemeinderat aus Düdingen. «Die Milch im Schwarzseetal muss besser vermarktet werden», sagte er. Ihm werde übel, wenn er sehe, dass diese für 50 Rappen pro Liter als Industriemilch verkauft werde. «Ja, die Wertschöpfung müsste besser sein», sagte Linus Hayoz und erinnerte an die 2014 gegründete Bergkäse Schwarzsee GmbH, die sich mit einer neuen Käserei zum Ziel gesetzt hat, alle Milch, die im Raum Schwarzsee produziert wird, auch in Schwarzsee zu verarbeiten (die FN berichteten). Durch den Verkauf als Industriemilch sei den Bauern des Schwarzseetals in den letzten zehn Jahren eine Million Franken verloren gegangen.

Klappe die Symbiose nicht, hapere es meist am Konkurrenzdenken oder an den Vorurteilen, zum Beispiel wegen der Verfügbarkeit der landwirtschaftlichen Produkte, sagte Isidor Baumann. Er riet, das Potenzial auf regionaler Ebene zu bündeln und an Einzelpersonen mit guten Ideen zu glauben.

«Seien wir ehrlich: Wenn jemand eine gute Idee hat, kommt immer sofort Neid auf», sagte dazu Alphirt Moritz Boschung von der Alp Stoss. Er habe mit dem Alpkäse sowie mit dem Alpabzug diese Erfahrung gemacht. «Pioniere hatten es noch nie einfach», warf Anton Brülhart aus Düdingen, Initiant der Integralen Berglandsanierung IBS, ein. Und Isidor Baumann riet den Anwesenden, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn sie für neue Projekte kritisiert würden. «Das gehört dazu.»

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