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«Es hat mir schon wehgetan»

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Wer die Strecke zwischen Bösingen und Laupen kennt, dem ist sie sicher auch schon aufgefallen: Die mächtige Eiche, die dem Eichenweg einst seinen Namen gab, hat das Dorfbild von Bösingen in den letzten 300 Jahren wesentlich mitgeprägt. Gestern nun ist der altehrwürdige Baum durch Förster Jean-Claude Ackermann gefällt worden.

An viel begangenem Weg

Nötig geworden sei der Eingriff aufgrund des erhöhten Gefahrenpotenzials, welches vom über zwölf Meter hohen Baum ausging, wie Ackermann gestern den FN erklärte: «Die Eiche lag an einem von zahlreichen Schulkindern und Fussgängern genutzten Weg und wies viel Totholz im Bereich der Baumkrone auf.»

Nachdem in den letzten Jahren immer wieder morsche Äste entfernt werden mussten, seien die Sicherheitsbedenken gewachsen. «Schliesslich haben wir mit dem Förster und der Gemeinde Kontakt aufgenommen und uns dazu entschieden, beim Amt für Natur und Landschaft eine Fällbewilligung zu beantragen», sagt Linus Bucheli. Als Pächter des landwirtschaftlichen Grundstücks, auf dem die geschützte Eiche stand, habe er es nicht in Kauf nehmen wollen, dass jemand durch einen herunterstürzenden Ast hätte verletzt werden können. Trotzdem sei ihm der Entschluss nicht leicht gefallen. «Ich bin in Bösingen aufgewachsen. Wir haben als Kinder bei der Eiche gespielt und häufig unsere Znüni-Pausen unter ihr verbracht. Als sie gefällt worden ist, hat mir das schon wehgetan», sagt Bucheli: «Aber wenn ein Kind durch einen herunterfallenden Ast verletzt worden wäre, dann hätte mich das noch viel mehr mitgenommen.»

Adrian Stettler, Bauverwalter der Gemeinde Bösingen, erklärt: «Der Förster ist zum Schluss gekommen, dass die Eiche an ihrem Lebensende angelangt ist.» Deshalb sei der Entscheid zur Fällung gerechtfertigt, auch wenn der Baum bis auf einen grösseren Schwammbefall am Stammfuss bis zuletzt keine Krankheiten aufwies: «Der Baum war nur noch zu 30 Prozent vital.»

Während die Äste der alten Eiche diese Tage zu Holzschnitzeln verarbeitet werden und sich der Schreiner des 1,6 Meter dicken und über 10 Tonnen schweren Stamms annimmt, denkt Linus Bucheli schon wieder an die Zukunft: «Zum Eichenweg gehört eine Eiche. Deshalb habe ich hier vor zehn Jahren wieder einen jungen Baum angepflanzt.»

Zahlen und Fakten

Diese Baumarten können uralt werden

Das maximal erreichbare Lebensalter von Sommereichen und Wintereichen wird in der Fachliteratur mit zwischen 400 und 1000 Jahren angegeben. Aber auch andere Baumarten können uralt werden: Zu den ältesten Bäumen der Schweiz zählen etwa die Lärchen in Obergesteln (VS) mit einem Alter von bis zu weit über 800 Jahren und die Eiben im Berner Jura, die mit ihren rund 1500 Jahren wahrscheinlich zu den ältesten Bäumen des Landes gehören. Als ältester nicht geklonter Baum der Welt mit bekanntem Standort gilt eine über 5065 Jahre alte Kiefer in den White Mountains in Kalifornien.

mz

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