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«Es ist ein äusserst leidiges Thema»

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«Die Strasse ähnelt auf weiten Abschnitten einer Buckelpiste. Das ist so nicht mehr akzeptierbar», ärgert sich Daniel Kilcher über den allgemein schlechten Zustand des Strassenabschnitts Hoflandern– Zollhaus. Der Wirt des Gasthofs Hirschen in Sangernboden hat gemeinsam mit weiteren Einwohnern eine Unterschriftensammlung lanciert. In ihr fordern die Unterzeichner von der Gemeinde Plaffeien, die Hoflandernstrasse nicht einfach nur zu reparieren, sondern ganz neu asphaltieren zu lassen.

Plaffeiens Zwickmühle

«Wir wollen niemanden schikanieren, aber so ist die Sicherheit nicht mehr gewährleistet», sagt Kilcher. Er verweist auf die Wichtigkeit der Passstrasse, die Thun und den Kanton Freiburg miteinander verbinde und gerade im Sommer auch von zahlreichen Touristen befahren werde. «Wir ersuchen die Gemeinde Plaffeien um sofortiges Handeln», sagen Kilcher und die über 400 weiteren Unterzeichner–darunter auch zahlreiche Plaffeier–in der an die Gemeinde Plaffeien gesandten Unterschriftensammlung.

Für Otto Lötscher, Gemeindeammann Plaffeiens, sind die Anliegen von ennet der Kantonsgrenze keine Neuigkeit. Er zeigt Verständnis für die Unzufriedenheit auf Berner Seite, denn auch der Plaffeier Syndic ist alles andere als glücklich über die Situation. «Es ist ein äusserst leidiges Thema, das sich jetzt schon über 16 Jahre hinzieht», erklärt Lötscher den Ursprung der ungemütlichen Lage. Seit der Kanton 1997 eine Neueinteilung seiner Strassen vorgenommen habe, gehöre der Strassenabschnitt zwischen der Hoflandernbrücke und Zollhaus zum Gemeindestrassennetz Plaffeiens. Ein fürLötscher unverständlicher Entscheid: «Das ist eine viel befahrene Passstrasse, die zudem auf Berner Seite als Kantonsstrasse geführt wird. Warum also nicht auch auf unserer Seite der Sense?»

In der Hoffnung, dass es zu einer baldigen Neubeurteilung der Strasse komme, habe Plaffeien in der Vergangenheit jeweils nur die nötigsten Arbeiten an der Strasse ausgeführt.Im Rahmen von Kanalisationsarbeiten wurden ausserdem zwei kleine Teilstücke der 1,7 Kilometer langen Streckeerneuert. Der Strassenunterhalt kommt die Gemeinde teuer zu stehen, wie Otto Lötscher ausführt. Allein seit 2006 wurden für die Hoflandernstrasse 371 000 Franken aufgebracht.

«Für uns ist das ein Fass ohne Boden», fasst Lötscher die Lage in unmissverständliche Worte: «Wir sind bemüht, unser grosses Gemeindestrassennetz in einem guten Zustand zu halten. Aber die Übergabe dieser Strasse war unserer Meinung nach eine totale Fehlbeurteilung.»

Hoffnung nicht aufgegeben

Geteilt werden die Zweifel Lötschers über die Richtigkeit des 16-jährigen Entscheides auch vom Gemeinderatspräsidenten Guggisbergs, Hanspeter Schneiter. Dieser bringteinerseits Verständnis dafür auf,dass Plaffeien seine Hoffnungen auf eine Neubeurteilungder Strasse noch nicht gänzlich aufgegeben hat. Er kann andererseits aber auch den Ärger der Bewohner von Sangernboden über den schlechten Strassenzustand verstehen. «Die meisten sind sehr Plaffeien-orientiert und befahren die Strasse, um einkaufen oder arbeiten zu gehen», sagt Schneiter. «Wir wären deshalb sehr froh, wenn in der Sache möglichst bald etwas passierte.»

«Obwohl wir in der Vergangenheit bereits mehr als einmal vertröstet worden sind, haben wir nicht aufgehört zu hoffen», bestätigt Otto Lötscher. Der Kanton hat die Gemeinde damit vertröstet, dass das kantonale Strassengesetz überarbeitet werde. Im Rahmen dieser Revision wäre es allenfalls möglich, dass eine Neubeurteilung der Strasseneinteilungen vorgenommenwird (siehe Kasten). Zuletzt habe dies Georges Godel, der damals zuständige Staatsrat, bei einer Besichtigung vor Ort gesagt. «Das war im Sommer 2010. Die Jahre vergehen, aber uns gegenüber hat niemand mehr Interesse an dem Projekt gezeigt», klagt Lötscher.

Offerte und Nachfrage

Aktuell ist die Gemeinde Plaffeien dabei, Offerten fürdie Sanierungsarbeiten des ungeliebten Gemeindestrassenabschnitts einzuholen. Vorgesehen ist aber keine Totalsanierung, wie dies die Petition verlangt, sondern dieAusführung der dringend nötigen Arbeiten. Selbst für diese «günstige Variante» kommen Kosten zwischen 200 000 und 250 000 Franken auf die Gemeinde zu. Gleichzeitig werdeman in der Sache aber erneut beim Kanton nachhaken, bestätigt Lötscher. «Mittlerweile befasst sich bereits der vierte Staatsrat mit diesem Geschäft», sagt Lötscher. Es könnte gut sein, dass sich in Zukunft noch weitere damit werden befassen müssen.

Kanton: Neubeurteilung nicht vorgesehen

W ie Corinne Rebetez, Kommunikations verantwortliche der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, gegenüber den FN mitteilte, ist vonseiten des Kantons keine Revidierung des Entscheids von 1997 vorgesehen: «Die Klassierung der Strecke Hoflandern – Zoll haus als Gemeindestrasse war Bestandteil eines umfas senden Beurteilungsprojek tes, das mehrere Kantonsstrassen betraf. Die Entscheidung wurde dabattiert und vom Grossen Rat erlassen. Die Kantonsverwaltung setzte diesen Entscheid um.» Die Klassifizierung von Strassen liege im Kompetenzbereich der Kantone, und jeder führe diese nach seinen eigenen Kriterien aus, wie Rebetez erläuterte. Eine Neuklassifikation könnte allenfalls im Rahmen einer Revision des Strassengesetzes geprüft werden. «Bis dahin wird vonseiten des Kantons in diesem Geschäft nichts unternommen», sagte Rebetez. mz

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