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«Es ist ein bisschen wie mein Garten»

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Wenn Toni Leimgruber über den gepflegten Rasen des Fussballplatzes St. Antoni blickt, dann ist er ein wenig stolz. Nicht, dass es sein Verdienst wäre, dass dieser so gut aussieht, aber ein wenig «gehört» ihm das Spielfeld und der Trainingsplatz schon. Toni Leimgruber hat zusammen mit Josef Schnarrenberger in den letzten zehn Jahren dafür gesorgt, dass die Linien an den Seiten, vor dem Tor und beim Strafraum, quer über den Platz und beim Corner sauber gezeichnet sind. Mit dem letzten Spiel vor der Sommerpause hat der 85-Jährige dieses Ämtli zum letzten Mal ausgeführt.

Als er jung war, habe man ihn ab und zu als Reservemann auf dem Fussballplatz eingesetzt, wenn ein Spieler fehlte – weil er flink war. Die Eltern hätten es nicht so gern gesehen, weil die Verletzungsgefahr zu gross war, und sie befürchteten, dass er allenfalls beruflich ausfallen könnte. Der gelernte Bäcker ist deshalb eher an Läufen anzutreffen gewesen. Von diesen hat er zahlreiche absolviert – unter anderem 50 Mal den Murtenlauf.

Vom FC angefragt

Zum Ämtli auf dem Fussballplatz kam Toni Leimgruber als Grossvater. Als seine Enkelkinder zu spielen begannen, war er am Spielrand zu finden. «Ich war an fast jedem Match dabei, als treuester und manchmal auch als ältester Zuschauer», sagt er. Als ihn der FC-Präsident fragte, ob er nicht das Amt des Platzzeichners übernehmen möchte, hat er zugestimmt. «Ich dachte, ich mache das ein paar Jahre», erklärt er. Dass dann 13 Jahre daraus würden, hätte er sich damals nicht vorstellen können.

Ähnlich ist es auch Josef Schnarrenberger gegangen: Weil sein Schwiegersohn damals Trainer bei der örtlichen Mannschaft war, sei er gefragt worden. «Ich habe zugesagt, weil ich auf diese Weise etwas für die Jungen tun kann», sagt er. Selber gespielt habe er nie, aber Fussball habe ihn immer interessiert.

Nie ein böses Wort

Erst bei dieser Arbeit haben sich Toni Leimgruber und Josef Schnarrenberger kennengelernt. Sie hätten viele Stunden auf dem grünen Feld verbracht und seien dabei zu Freunden geworden, sagt Toni Leimgruber. Er habe diese Zusammenarbeit sehr geschätzt. «Er ist jetzt 76 und ich 85, zusammen sind wir also über 160 Jahre, ein altes, aber gutes Gespann», sagt er mit einem Lachen. «Wir hatten nie ein böses Wort.» Dafür sei er dankbar.

Damit Spieler und der Schiedsrichter genau wissen, wann der Ball out ist, braucht es viel Vorbereitungsarbeit. Mindestens zweimal im Jahr nach längeren Pausen sind die Linien vollkommen verschwunden. Das heisst für die beiden, dass sie bei null anfangen müssen: Massband nehmen und den Platz genau ausmessen: 100 mal 64 Meter. Einzige Anhaltspunkte sind kleine Plastikfedern, die an den Eckpunkten im Rasen eingelassen sind. Um ­diese Fixpunkte zum Beispiel im Frühling nach der Winter­pause aber auf Anhieb wiederzufinden, braucht es schon fast ein wenig Detektivarbeit. Denn Erde und Gras bedecken diese Markierungen – selbst, wenn das Gras frisch gemäht ist. Allein für die Ausmessarbeiten investierten die beiden jeweils bis zu einem Tag Arbeit.

Weiss, rot oder schwarz

Ist das Feld einmal ausgemessen, dann kommt die Farbe, die sie mit einem Zeichnungsapparat auftragen. Josef Schnarrenberger und Toni Leimgruber verdünnen im Materialraum die Farbe und schliessen den Kanister an. Mittels eines Kompressors wird die Farbe mit einem gewissen Druck aus den Düsen ausgestossen. Dieser rasenmäherartige Karren wird dann dem Massband entlang gestossen. Für die Spiele der Erwachsenen sind die Linien weiss, bei Junioren mit kleinerem Feld rot und bei den ganz Kleinen, die quer über den Platz spielen, wird schwarze Farbe als Markierung genommen.

Das richtige Tempo

Er sei jeweils vorneweg gegangen und habe sozusagen als menschliches GPS angezeigt, wo es langgeht und wie weit die Linie gezeichnet werden müsse, während sein Kollege das Wägelchen geschoben habe, sagt Toni Leimgruber. «Er ist ein wahrer Gentleman, er hat mir die körperlich schwere Arbeit abgenommen.»

Das Zeichnen dürfe nicht zu schnell und nicht zu langsam passieren, weil die Dicke der Linien sonst nicht stimme. «Es ist eher ein Marsch als ein Spaziergang», beschreibt er es. Unebenheiten im Gelände können dazu führen, dass es holpert und die Linie nicht gerade wird. All das muss Josef Schnarrenberger durch geschicktes Manövrieren aus­gleichen.

Immer wieder nachzeichnen

Sind die Grundmarkierungen erstmals gemacht, dann gehört es zu den Aufgaben der Spielfeldzeichner, die Linien immer wieder aufzufrischen. «Nach jedem Mähen des Rasens ist die Farbe weg», erklärt Josef Schnarrenberger. Auch der Regen wasche die Farbe raus. Bis zu dreimal die Woche müssten die Linienzeichner während der Fussballsaison schon ran; dazu auch, wenn besondere Anlässe seien wie Grümpelturniere oder Aufstiegsspiele. Nach dem Zeichnen wird die Maschine geputzt, damit die Farben mit dem Eintrocknen nicht die Leitungen verstopfen.

Vom Klub geschätzt

Vor der Sommerpause hat sich Toni Leimgruber entschlossen, dieses Amt abzugeben. Das Asthma macht ihm zu schaffen. Ein wenig tue es ihm schon leid, sagt er. «Der Platz war auch ein wenig meiner.» Nach Schnee oder Regen sei er ab und zu vorbeigekommen, um nach dem Rechten zu sehen. Seine Frau habe ab und zu gefragt, was er denn in diesem Rasen wohl sehe. «Es ist ein bisschen wie mein Garten», sagt er. Josef Schnarrenberger wird weiter als Platzzeichner in St. Antoni tätig sein. Es sei zuweilen schon etwas anstrengend. «Wenn man aber einigermassen fit ist, dann geht das schon.» Die Arbeit werde vom Klub geschätzt, sagt er.

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