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«Es ist gelungen und ich habe Freude daran»

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Als der damals 36-jährige Hugo Raemy 2001 für die SP in den Grossen Rat einzog, war seine Wahl eine Überraschung. Obwohl er als Generalrat in Murten erste politische Erfahrungen gesammelt hatte, war es im protestantisch-freisinnigen Murten noch ungewöhnlich, dass ein junger, sozialdemokratischer Sensler gewählt wurde. Am wenigsten damit gerechnet hatte er selbst.

Raemys erste Erfahrungen im Grossen Rat: «Alles ist in Französisch, als Deutschsprachiger ist man automatisch im Nachteil, weil man sich nicht in seiner Muttersprache ausdrücken kann.» Das entsprach nicht seiner Vorstellung von gelebter Zweisprachigkeit. Er habe sich bemüht, durchgehend Deutsch zu sprechen, auch in der Fraktion – was einigen französischsprachigen Kollegen missfiel. Trotz sprachlicher Barrieren versuchte Raemy, sich in Diskussionen einzubringen. Gerade weil sich der Kanton Freiburg gerne als zweisprachiger Kanton profiliere, ist es für ihn noch unverständlicher, dass nicht jeder in seiner Muttersprache spricht.

Seine Schwerpunkte im Grossrat setzte Raemy von Anfang an bei der Bildung – kein Wunder, ist Raemy doch seit 27 Jahren Lehrer an der OS Murten. Er hat die wichtigsten Dossiers der letzten 15 Jahre bearbeitet. Das grösste und aktuellste ist das neue Schulgesetz. Raemy war in der vorberatenden Kommission und in der Ratsdebatte eine der zentralen Figuren. «Ich habe das Gesetz mitgeprägt; das hat einiges an Zeit und Nerven gekostet. Aber es ist gelungen, und ich habe Freude daran», sagt er im Rückblick. Das Gesetz bringe die beiden Schulsysteme im Kanton näher zusammen, behalte jedoch die Besonderheiten der beiden Kulturen bei.

Im Rat hat Raemy die Linie seiner Partei vertreten. «Das war eine Minderheitsposition. Du bist auf der Verliererseite. Das machte mir immer mehr Mühe.» War es früher noch oft möglich, zwischen Parteien Kompromisse zu schliessen, so sei das politische Blockdenken stärker geworden. «Vor 15 Jahren kam ich als Idealist in den Grossen Rat. Ich hatte das Gefühl, ich könnte Einfluss nehmen, meine Ideen und Werte einbringen.» Dieser Idealismus sei der Ernüchterung gewichen, so die kritische Bilanz.

Nach drei Legislaturen zieht sich der 51-Jährige aus der aktiven Politik zurück. Mit seinem Vollzeitpensum als Lehrer habe er kaum noch Zeit für Sessionen und Kommissionssitzungen, denn die Belastung und Komplexität im Beruf nähmen zu. «Es ist der Nachteil unseres Milizsystems», sinniert er. Die Schule habe für ihn Priorität, denn er unterrichte gerne.

In einer losen Serie ziehen die «Freiburger Nachrichten» Bilanz mit langjährigen Grossrätinnen und Grossräten, die am 6. November nicht mehr zur Wahl angetreten sind oder abgewählt wurden.

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