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«Es ist körperlich die lockerste Saison»

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Autor: MATTHIAS FASEL

Shawn Heins, Sie wirken in diesen Playoffs bisher ziemlich gelassen…

Gelassen?! Wie meinen Sie das?

Sie haben in fünf Spielen erst zwei Strafminuten kassiert. Das sah in den Playoffs früherer Jahre auch schon anders aus. Sind Sie im Alter ruhiger und weiser geworden?

Nun, ich setze alles daran, dass wir gewinnen. Deshalb bemühe ich mich, jegliche dumme Strafe zu vermeiden, um meinem Team so keinen Nachteil einzubrocken. Ich reisse mich zusammen, weil ich weiss, dass am Ende mit dem Sieg eine Belohnung winkt. Dennoch versuche ich weiterhin, physisch zu spielen.

Mitunter sieht es jedoch so aus, als würden Sie weniger physisch spielen als in früheren Jahren.

Es kommt immer auf die Situation an. Zunächst einmal schaue ich beispielsweise, welcher Schiedsrichter die Partie pfeift. Zudem kommt es auf den Spielverlauf an. Wenn wir drei Tore Vorsprung haben, werde ich mich hüten, Emotionen ins Spiel zu bringen und so womöglich noch den Gegner zu wecken. Mein Spiel hat sich zudem wohl insgesamt verändert, weil sich das Spiel der ganzen Mannschaft verändert hat. Wir sind mehr im Puckbesitz, spielen schneller und offensiver als in früheren Jahren. Dadurch teilen wir Verteidiger logischerweise weniger Checks aus.

Zum Liebling der Gegner werden Sie wohl trotzdem nicht mehr werden. «Trash talk» mit den Gegenspielern ist weiterhin an der Tagesordnung. Und die gegnerischen Fans pfeifen und beschimpfen Sie Spiel für Spiel. Betrachten Sie das einfach als Ihre Rolle oder haben Sie auch Ihren Spass daran?

Ich mag das. Sehr sogar. Ich mag es zu wissen, dass mich die Gegner nicht mögen. Es ist aber tatsächlich auch meine Rolle. Ich muss mit den Waffen kämpfen, die mir zur Verfügung stehen. Ich bin kein Spieler, der über besonders gute technische Fähigkeiten verfügt und bin halt eher für das Grobe zuständig. Neben dem Penaltykilling und dem Verhindern von Toren gehört halt auch das Beschützen der Mitspieler dazu. Dadurch macht man sich zwar beim Gegner nicht beliebt. Aber ich bin stolz darauf, diese Aufgabe zu erfüllen. Ich bin mit meiner Art erfolgreich und werde diese sicher nicht mehr ändern.

In früheren Jahren waren Sie auch in der Offensive ziemlich produktiv. Mit vier Toren und insgesamt 16 Skorerpunkten hatten Sie in dieser Spielzeit die klar unproduktivste Saison, seit Sie 2006 zu Gottéron gestossen sind. Welches sind die Gründe dafür?

Ich schiesse schlicht weniger oft aufs Tor. Wir verfügen nun über andere Waffen. Klar, wenn ich die Chance habe, versuche ich immer noch zwischendurch einmal abzuziehen. Mittlerweile haben wir aber so viel Offensivpotenzial, dass wir auf andere Weise für mehr Gefahr vor dem Tor sorgen können.

Dennoch spielen Sie immer noch regelmässig in Überzahl. Was jedoch auffällt, ist, dass Sie kaum noch auf Ihre einst gefürchteten Slapshots setzen, sondern es von der blauen Linie aus meist mit Handgelenkschüssen versuchen.

Das Penaltykilling in der Liga ist mittlerweile sehr gut. Die gegnerischen Spieler blocken viele Schüsse. Handgelenkschüsse sind in meinen Augen deshalb für den Torhüter oftmals eher weniger berechenbar. Sie können vielleicht noch abgelenkt werden, oder es gibt Abpraller und wir erhalten eine zweite Chance. Schauen Sie nur, welche Klassespieler bei uns vor dem gegnerischen Tor stehen. Auch hier gilt wieder: Wir haben mittlerweile schlicht bessere Offensivwaffen als meinen Schuss.

Sie sind im Dezember 38 Jahre alt geworden. In den Playoffs wird fast im Zweitage-Rhythmus gespielt. Wie meistern Sie diese Herausforderung körperlich?

Das ist absolut kein Problem. Heute sind wir ein Topteam. Wir verbringen deutlich weniger Zeit in der defensiven Zone und haben viele gute Verteidiger. Es ist deshalb für mich körperlich wohl die lockerste Saison, seit ich bei Gottéron spiele.

Wie sind Sie bisher mit Ihrer persönlichen Leistung in diesen Playoffs zufrieden?

Ich glaube, ich habe meinen Job bis anhin ganz gut gemacht. Er besteht in erster Linie darin, die Sturmlinie um Topskorer Jaroslav Bednar in Schach zu halten. Das kann zwar nie zu einhundert Prozent gelingen. Aber bis jetzt läuft es gut.

Und wie schätzen Sie die Leistung des gesamten Teams ein?

Ich bin sehr zufrieden. In den letzten zwei Partien haben wir wieder zum Gottéron-Eishockey zurückgefunden, sind viel gelaufen und haben viele Tore geschossen. Aber noch ist nichts gewonnen. Eine Reaktion Luganos wird kommen.

Welches sind die Schlüssel zu einem Auswärtssieg am Dienstag in Lugano?

Wichtig ist, dass wir von Beginn an bereit sind. Die Luganesi spielen um ihr Leben. Es wird wichtig sein, die ersten fünf Minuten zu überstehen. Denn Lugano ist eine stolze Mannschaft und wird gleich zu Beginn Gas geben.

Wie weit kann Gottérons Reise dieses Jahr noch gehen? Was ist dem Team zuzutrauen?

So weit dürfen wir wirklich nicht denken, sonst werden wir in den nächsten Tagen noch auf die Welt kommen. Die Serie gegen Lugano ist noch nicht gewonnen.

Dann haben Sie an Ihrem Wohnort in Oberwangen noch nicht mit Ihren Nachbarn diskutiert, die ja bekanntlich Fans des möglichen Halbfinal-Gegners SC Bern sind?

Nein, noch nicht. Aber ich hoffe, dies schon sehr bald tun zu können. Denn wir ziehen uns gerne gegenseitig auf…

Spiel sechs:Keine Änderungen bei Gottéron

Mit einem Sieg heute (20.15 Uhr, live auf SF info) in Lugano könnte Gottéron die Viertelfinal-Serie mit 4:2 für sich entscheiden und sich für den Halbfinal gegen den SC Bern qualifizieren. «Es ist wichtig, dass wir dieses Spiel gewinnen. Ein siebtes Spiel ist dann immer eine Lotterie. Deshalb müssen wir die Aggressivität behalten, weiter schnell spielen und den Sack zumachen», sagt Trainer Hans Kossmann. «Wir sind zuletzt immer besser in Fahrt gekommen, hatten aber fast immer Probleme im Startdrittel. Das müssen wir am Dienstag ändern. Denn Lugano wird unbedingt eine Reaktion zeigen wollen.» In Sachen Aufstellung wird sich bei Gottéron aller Voraussicht nach nichts ändern. Verletzt ist weiterhin einzig Cédric Botter. Dimitri Afanasenkow und Silvan Lüssy dürften wiederum als überzählige Stürmer auf der Tribüne Platz nehmen.

Die Statistik spricht klar für Gottéron. Die Freiburger haben in dieser Saison alle vier Spiele in Lugano gewonnen. Allerdings mussten viele Spieler im Team von Hans Kossmann bereits erfahren, dass der letzte Sieg in einer Playoff-Serie oft der schwierigste ist. 2009 und 2010 hatte Gottéron gegen Davos beziehungsweise Genf jeweils 3:1 in Führung gelegen und beide Serien noch 3:4 verloren.fm

Transfer: Wiedmer zu Gottéron

Gottéron hat einen Zuzug für die kommende Saison vermeldet. Der 23-jährige Sandro Wiedmer hat bei den Freiburgern einen Einjahres-Vertrag unterschrieben. Der 184 Zentimeter grosse und 83 Kilogramm schwere Verteidiger spielte im Juniorenalter für den EV Zug, in den letzten vier Jahren jedoch beim NLB-Team Visp. Er gilt als solider, unspektakulärer Verteidiger. In dieser Saison erzielte er ein Tor und gab acht Assists.fm

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