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«Es ist schwer, eine Idee loszulassen»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carole Schneuwly

Ideen sind das wichtigste Gut für Menschen, die kreativ tätig sind. Jeder Kunstschaffende hat mal mehr, mal weniger Ideen. Und jeder Kunstschaffende hat Ideen im Kopf oder in der Schublade, die er nie realisiert hat, weil sie zu kompliziert, zu teuer oder zu utopisch sind. Dieser Fundus an beinahe verlorenen Ideen brachte die belgische Künstlerin Sarah Vanhee selbst auf eine Idee: die «grosse öffentliche Versteigerung der brillanten, aber unrealisierten Ideen».

Eine solche Ideen-Versteigerung findet am Freitag am Bollwerk-Festival in Freiburg statt. Weil Sarah Vanhee selbst nicht abkömmlich war, hat sie ihre Idee ihrerseits an das Freiburger Festival verkauft, das sie unter der Verantwortung der Regisseurin und Schauspielerin Sylviane Tille umsetzt. Diese ist von dem Projekt begeistert: «Ideen bergen ein riesiges Potenzial. Auch wenn sie nicht realisiert sind, lassen sie Bilder entstehen und machen die Welt des Urhebers zugänglich.»

17 Ideen stehen zum Kauf

Allerdings geht es bei der Ideen-Versteigerung nicht nur um schöne Bilder, sondern auch um Handfestes: «Einige der Ideen, die zum Kauf angeboten werden, sind komplett utopisch, andere sind durchaus realisierbar und könnten gutes Geld bringen», so Sylviane Tille. Was genau für Ideen versteigert werden, will sie nicht verraten. Nur so viel: 17 Ideen stehen im Angebot, von lokalen, nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedensten Sparten.

Aus Freiburg sind etwa die Regisseure Samuel und Frédéric Guillaume und die Installationskünstlerin Isabelle Krieg dabei, aus dem Ausland der spanische Konzeptkünstler Santiago Sierra, der schottische Maler, Bildhauer und Konzeptkünstler Bruce McLean oder die amerikanische Regisseurin Miranda July.

Gut 50 Künstlerinnen und Künstler habe Festivalleiterin Sally de Kunst angefragt, erklärt Sylviane Tille. Die Reaktionen seien sehr unterschiedlich gewesen, doch nur 13 hätten überhaupt nicht geantwortet. Einige hätten sofort eine Idee aus der Schublade gezaubert, andere hätten lange überlegen müssen. Und auch von jenen, die absagten, seien interessante Antworten gekommen. Diese reichten von «Ich habe keine Zeit» oder «Ich habe keine Lust» über «Ich habe keine Ideen» bis zu «Ich realisiere meine guten Ideen lieber selbst».

Auktion möglichst realitätsnah umgesetzt

Dass immerhin 17 Kunstschaffende mitmachten, sei schön und nicht selbstverständlich, so Sylviane Tille. Als Künstlerin weiss sie: «Es ist schwer, eine Idee loszulassen.» Eine Idee zum Kauf anzubieten, sei sehr grosszügig. Ob sie selber das gemacht hätte, wisse sie nicht, gesteht die Regisseurin. Andererseits wäre sie bereit, für eine gute Idee Geld auszugeben. «Wir haben Ideen im Angebot, die ich wirklich gerne hätte und für die ich auf jeden Fall mitbieten würde, wenn ich das als Organisatorin dürfte.»

Stattdessen hat Sylviane Tille hinter den Kulissen alle Hände voll zu tun. Es war ihr wichtig, für den Abend das Konzept einer Auktion möglichst realitätsnah umzusetzen. Zur Vorbereitung hat sie an einer echten Auktion in Genf teilgenommen: «Das war sehr eindrücklich, wie ein grosses Theaterstück», sagt sie, «all die schicken Damen und reichen Herren, die mit diskretesten Handzeichen in kürzester Zeit schwindelerregende Summen ausgaben.»

Kostüme fürs Publikum

Für die Versteigerung in Freiburg hat Tille einen echten Auktionator engagiert, es gibt Experten, die die Objekte anpreisen und erklären, und es gibt eine Hostess mit weissen Handschuhen. Und damit auch das Publikum nicht aus dem Rahmen fällt, können sich die Besucherinnen und Besucher aus einem Fundus aus passenden Accessoires bedienen, um sich dem Anlass entsprechend zu verkleiden.

Bollwerk,Freiburg. Fr., 1. Juli, 22 Uhr. Das Festival dauert noch bis Samstag. Programm unter www.belluard.ch.

Organisatorin Sylviane Tille: «Eine Auktion ist wie ein grosses Theaterstück.»Bild Charles Ellena

Freiburg: So läuft die Versteigerung

Wer zu der Ideen-Versteigerung ins Bollwerk kommt, erhält als Startkapital 5000 CC (Creative Capital) im Wert von fünf Franken (der Eintritt kostet zehn Franken). Was darüber hinaus geht, muss er selbst berappen, in bar oder mit Kreditkarte. Der Betrag geht vollumfänglich an den Urheber der entsprechenden Idee. Alternativ ist es möglich, dem Künstler anstelle von Geld einen Tauschhandel anzubieten. Die anwesenden Künstler entscheiden selbst, ob sie diesen annehmen wollen oder nicht; für die nicht Anwesenden entscheidet das Expertenduo.

Wer will, kann, wie bei einer echten Auktion, telefonisch mitbieten: Das jeweils zum Kauf stehende Angebot wird zeitgleich via Facebook veröffentlicht, und Interessierte können dann direkt ins Bollwerk anrufen.

Für den musikalischen Rahmen sorgt der Berner Dominik Alig mit seiner Marimba, einer Art Xylophon. cs

«Es ist schwer, eine Idee loszulassen.»

Autor: Sylviane Tille

Autor: Künstlerin und Organisatorin der Ideen-Auktion

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