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«Es ist sehr nötig zu handeln»

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«Es ist sehr nötig zu handeln»

In Freiburg wurde eine Petition zum Schutz der Passivraucher eingereicht

Rauchfreiheit in öffentlichen Gebäuden, Restaurants, Spitälern, Verkehrsmitteln und Schulen. Dies verlangt das Unterstützungskomitee «Schutz vor Passivrauch» in einer Petition an den Freiburger Staatsrat.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Ob aktiv oder passiv: Rauchen schadet und es sterben in der Schweiz mehr Menschen durch die Folgen des Tabaks als im Strassenverkehr. Damit sich die Gesundheitsschädigung nicht auf das Umfeld des Rauchers überträgt, fordert das Unterstützungskomitee «Schutz vor Passivrauch» in einer Petition Massnahmen vom Kanton. Es wird verlangt, dass öffentlich zugängliche Orte wie Restaurants, Spitäler, Gesundheitszentren, Schulen, Schulhöfe, Sportanlagen und
-plätze sowie öffentliche Verkehrsmittel rauchfrei werden sollen.

Die Petition mit 8044 Unterschriften wurde am Dienstag – dem Welttag ohne Tabak – in der Staatskanzlei eingereicht. Cipret Freiburg, die Fachstelle für Tabakprävention, hat die Petition unterstützt.

Lungenkrebs bei Frauen nimmt zu

In der Schweiz ist der Pro-Kopf-Verbrauch an Tabak europäisch mit Griechenland am höchsten. «Da ist es erst recht sehr nötig zu handeln», sagt Otto Piller, Präsident der Lungenliga Schweiz. Vor allem was Jugendliche und Frauen betrifft (bei Frauen nimmt die Diagnose Lungenkrebs zu, bei den Männer ist sie abnehmend). Dass Rauchen immer noch so verbreitet und beliebt ist, erklärt er damit, dass Rauchen oft erlaubt ist und der Preis für Tabak noch relativ günstig ist – gerade für Jugendliche. Auch wenn sich Piller vehement für den Schutz vor Passivrauch einsetzt, so geht es ihm nicht darum, einen Krieg gegen Raucher zu führen. «Mir geht es vielmehr um gegenseitige Toleranz. Raucher sollen rauchen dürfen – aber Nichtraucher sollen nicht zum Rauchen gezwungen werden. » Gerne zitiert der Präsident der Lungenliga Beispiele aus anderen europäischen Ländern, wie Italien und Irland, wo das Rauchen in den Restaurants verboten ist. «In Italien rauchen seither zehn Prozent weniger Leute und von den Gastbetrieben ruft niemand aus», bekräftigt Otto Piller.

Der alt Ständerat sieht die Aufgabe der Lungen- und Krebsliga in der Prävention und der Gesundheitsförderung. Er zieht dabei Parallelen zum Strassenverkehr, wo es dank baulichen und anderen Massnahmen gelungen sei, die Zahl der Verkehrstoten zu verringern. «Ich hoffe nun, dass auch in der Schweiz Bewegung in die Sache kommt», sagte Otto Piller.

Dass Rauch krankheitsverursachend ist, sei aber seit ein paar Jahrzehnten bekannt. «Ich kann mich erinnern, dass Radrennfahrer an der Tour de France fünf Minuten vor dem Rennen noch geraucht haben», so Piller abschliessend.

Die Klasse 23 der OS Tafers (2. Kurs) und ihr Lehrer Bruno Reidy waren bei der Übergabe der Petition ebenfalls dabei. Die Schüler haben während sechs Monaten am Experiment Nichtrauchen teilgenommen (siehe Kasten). Von den 24 Schülern rauchen drei regelmässig und die Klasse hat es geschafft, dass in einem halben Jahr keine neuen dazukamen. «In diesem Alter ist das Thema nicht einfach», bekräftigt Bruno Reidy. Er stellt fest, dass es bereits in diesem Alter Nikotinabhängige gibt. «Es bringt nichts, an die Vernunft zu appellieren. Es hat vielmehr mit Gruppendruck zu tun», ist Reidy überzeugt. Mit «Imponieren» und «Erwachsen sein» umschreibt der Lehrer das Verhalten.

An der OS Tafers herrscht im Schulhaus sowie auf dem Schulgelände Rauchverbot.

Weniger Rauch

Es gibt heute schon Beispiele, wo ein Rauchverbot eingeführt wurde, so zum Beispiel seit dem 1. Februar 2005 in der Café-Bar «Chez Raymond» in Bulle. «Wir haben zwar einige Kunden verloren, aber für uns hat Gesundheit keinen Preis», sagt Raymond C. Aucoin. Etliche neue Kunden würden sogar für den Mut gratulieren.

Auch die St.-Anna-Klinik geht neue Wege. Die Cafeteria ist seit dem Januar rauchfrei, was gemäss Direktor Jean-Marc Zumwald während der Mittagszeit sogar zu mehr Kunden geführt hat.
Die Gemeinde Schmitten gibt sich noch drei Monate. Dann heisst es: Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden. Dazu gehören auch die Sportanlage Gwatt, die Schulhäuser, die Sportplatzbuvette.

www.lungenliga.ch; www.cipretfribourg.ch; Tabaktelefon 0848 000 181.
Experiment Nichtrauchen

Im Herbst 2004 haben sich 199 Freiburger Schulklassen der Orientierungsstufe (3990 Schüler) entschieden, während sechs Monaten rauchfrei zu bleiben. Es bestanden zwei Möglichkeiten, am Experiment Nichtrauchen teilzunehmen. Entweder war die Klasse rauchfrei und sie wollten es in den sechs Monaten bleiben, oder es gab bereits Raucher in der Klasse und es sollten nicht mehr werden. 70 Prozent der Klassen haben durchgehalten. Gesamtschweizerisch haben über 4000 Klassen am Experiment teilgenommen.

Cipret Freiburg, die Fachstelle für Tabakprävention, hat neben
den schweizerischen Auslosungen auch eine kantonale Ziehung gemacht. Unter den Siegern sind: OS Gurmels (3. Sek. B), OS Region Murten (Klasse 7A1), OS Plaffeien (Klasse 24) und die OS Tafers (Klasse 23).
Im November beginnt für das Experiment Nichtrauchen die sechste Staffel. Ab September können die Lehrpersonen ihre Klassen anmelden. FN/Comm.

www.Experiment-nichtrauchen.ch; Cipret-Freiburg, Fachstelle für Tabakprävention, Beaumontstrasse 2, Postfach 75, 1709 Freiburg; 026 425 54 10.

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