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«Es liegt einzig an dir selbst, wenn du es nicht ganz nach oben schaffst»

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Die Zukunft im Skisport sah für Alexandra Thalmann vielversprechend aus. An Schweizer Junioren-Meisterschaften gehörte die Skifahrerin des SC Schwarzsee regelmässig zu den Schnellsten, gewann diverse Medaillen. Später fuhr sie Rennen im Europacup und stand damit an der Schwelle zum Weltcup. Während drei Jahren gehörte sie dem C-Kader von Swiss-Ski an. Der Durchbruch gelang Thalmann aber nie. «Im ersten Jahr im C-Kader stimmten die Resultate noch. Im zweiten dann bereits etwas weniger, und in der dritten Saison waren die Leistungen ziemlich schlecht und ich wurde zurückgestuft–verständlicherweise.» Trotzdem wollte Thalmann ihren Traum von Weltcup-Auftritten noch nicht aufgeben und nahm beim Nationalen Leistungszentrum (NLZ) in Brig einen neuen Anlauf. «Ich setzte mir Prioritäten und fuhr keine Speedrennen mehr, stattdessen nur Riesenslalom und insbesondere Slalom, weil ich in den technischen Disziplinen die besten Resultate erzielt hatte.» Doch auch nach dem zweiten Jahr im NLZ wurde sie nicht mehr für das C-Kader berücksichtigt. Die Konsequenz: Mit 21 Jahren zog Thalmann einen Schlussstrich unter ihre sportlichen Ambitionen. «Ich habe die Lust verloren. Ich fahre nach wie vor gerne Ski, aber das ganze Drum und Dran, die Rennen und die fehlenden Resultate führten dazu, dass mir die Motivation abhandenkam. Ich spürte den Drang, Neues zu versuchen.» Wenn der Kopf nicht zu einhundert Prozent bereit sei, dann bringe es nichts, es weiter zu versuchen.

Eine Lebensschule

Thalmann ist der Überzeugung, dass die mentale Komponente das Zentrale ist, wenn es darum geht, ob eine junge Skifahrerin oder ein junger Skifahrer reüssiert. «Ganz klar, man muss es wirklich wollen. Das hat viel mit dem Kopf zu tun. Ich wusste, dass ich schnell fahren konnte, aber es gelang mir nicht, es abzurufen.» Thalmanns Fazit ist deshalb klar: «Es liegt einzig an dir, wenn du es nicht ganz nach oben schaffst.» Sie habe nie das Gefühl gehabt, dass sie zu wenig gefördert worden sei. «Sicher hat es immer wieder Kolleginnen gegeben, die mit einem ihrer Trainer nicht ausgekommen sind. Die Ausbildung an sich ist aber sehr gut in der Schweiz.» Sie selbst zog bereits mit 14 Jahren nach Brig. «Ich kam direkt in die Swiss-Ski-Akademie, die es so heute nicht mehr gibt. Die Akademie war eine Stufe zwischen dem NLZ und dem C-Kader.» Die Möglichkeiten in der Sportschule in Brig seien genial, sagt Thalmann. «Du wirst extrem entlastet. Den halben Tag hast du Schule, die andere Hälfte Training.» Zudem sei es eine gute Lebensschule gewesen, so früh schon weg von Zuhause in einem Internat zu sein.

 Natürlich kommt im Skisport auch der finanzielle Aspekt zum Tragen. Er ist zuweilen entscheidend. «Ich hatte Kolleginnen, die aufhören mussten, weil ihre Eltern die jährlichen Kosten von gut 10 000 Franken nicht mehr berappen konnten.» Sie selbst habe grosses Glück gehabt und stets auf die Unterstützung der Eltern zählen können. «Und sobald du im C-Kader bist, wird man vom Verband finanziell entlastet.»

Heute Skilehrerin

 Ihren Entschluss, die Ski-Karriere zu beenden, hat Thalmann nie bereut, auch wenn das erste Jahr danach eine komplette Umstellung erforderte.Und wenn in ihrer Laufbahn doch etwas anders gelaufen wäre? «Wahrscheinlich bin ich zu früh für das C-Kader selektioniert worden. Der Unterschied von den JO zu den Junioren ist schon sehr gross.» Im ersten Jahr könne man noch ohne Druck fahren. Dies ändere sich jedoch schnell. «Ich hätte die Resultate zunächst bestätigen und erst dann, mit der nötigen Reife, ins höhere Kader wechseln sollen.» Bei den Selektionen würden zu sehr die Jüngeren berücksichtigt. Die etwas Älteren bekämen zu wenige Chancen, nennt Thalmann doch noch einen Kritikpunkt, was die Förderung anbelangt. «Wenn jemand eine schlechte Saison einzieht, sollte etwas Zeit gegeben werden. Wirst du aus einem Kader rausgeworfen, leidet das Selbstvertrauen.»

Nachdem Alexandra Thalmann im Frühling 2013 mit dem Skisport aufgehört hatte, schloss sie ihre kaufmännische Berufsmatura mit einem Praktikum beim Tourismusbüro in Schwarzsee ab. Diesen Winter arbeitet die Freiburgerin als Skilehrerin in Zermatt. «Ich bin glücklich dort, wo ich jetzt bin. Ich kann anderen Leuten den Sport beibringen, der mir so viel gegeben hat.»

 

Freiburger: Nur Bugnard im C-Kader

A us dem Kanton Freiburg befinden sich aktuell 25 Nachwuchsfahrerinnen und -fahrer im Kader des Nationalen Leistungszentrums in Brig und von Ski Romand. Von den 30 Athleten in den Kadern A und B des Westschweizer Verbandes sind 13 Freiburger. Acht Deutschfreiburger zählen zum Kader von Schneesport Mittelland. Im C-Kader von Swiss-Ski steht aktuell einzig Pierre Bugnard. fs

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