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Es regnet Lebkuchen und weise Worte

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Nicole Jegerlehner

Der Duft von Glühwein wird ab und zu überlagert vom Duft von Knoblauchbrot – gerade so, wie das Lied der Sängerinnen und Sänger ab und zu vom Trillern der Pfeifer überlagert wird. Kleine Kinder sitzen warm eingepackt auf den Schultern ihrer Eltern, Jugendliche sind mit dem Handy auf der Suche nach Kollegen, ältere Menschen sitzen auf Mauervorsprüngen, um sich etwas auszuruhen. Und alle warten nur auf Einen: auf St. Nikolaus. «Schau, da kommt er, siehst du ihn?» rufen die Eltern ihren Kindern zu, alle recken die Hälse und schauen zum weiss gekleideten Mann, der mit wallendem Bart auf seinem Esel dahingeritten kommt.

Eifrige Helfer

«Sankt Nikolaus!» rufen alle, und der Schutzpatron der Stadt Freiburg wirft Lebkuchen in die Menge. Er wirkt sehr gelassen und gnädig. Seine zahlreichen Helfer sind etwas weniger gelassen: Sie rennen mit leeren Hutten weg und kommen eilig wieder mit gefüllten zurück – damit der Sankt Nikolaus nicht in einen Lebkuchennotstand kommt.

Bejubelt wie ein berühmter Popstar

Zusammen mit dem Heiligen aus Myra bewegt sich die Masse hinab zur Kathedrale, die seinen Namen trägt. Dort stehen die Freiburgerinnen und Freiburger bereits so gedrängt, dass nur noch der Sankt Nikolaus und seine Helfer durchkommen. In der Menge treffen sich alte Schulfreundinnen und ehemalige Nachbarn wieder und tauschen die Neuigkeiten aus, die sich seit dem letzten, lang zurückliegenden Zusammentreffen ereignet haben.

Die Menge wird immer dichter, bald gibt es weder ein Vor noch ein Zurück. Und dann ist der langersehnte Augenblick da: Sankt Nikolaus tritt auf den Balkon der Kathedrale. Er wird bejubelt wie ein Popstar, bevor er sich ans Publikum wendet und die zahlreich anwesenden Kinder begrüsst. In seiner Rede, die er auf Deutsch und Französisch hält, zeigt der weise Mann, dass er trotz seines hohen Alters alles verfolgt, was sich in der Schweiz und in der Region Freiburg ereignet.

Er spricht von der Qualifikation der Fussball-Nationalmannschaft für die kommenden Weltmeisterschaften und vom schlechten Saisonstart des Freiburger HC Gottéron: «Unsere kleinen Drachen haben sich anfangs Saison mit der Grippe angesteckt.» Sankt Nikolaus schlägt vor, nach all den erfolglosen diplomatischen Versuchen, die Schweizer Geiseln aus Libyen zurückzubringen, es einmal mit einem Fussballspiel zu versuchen. Nicht entgangen ist dem Schutzpatron auch die grosse Baustelle mitten im Stadtzentrum: «Zurzeit halten nur die Baugerüste das Gastspielhaus im Gleichgewicht.»

«Ich komme wieder»

Die Menge steht auch während der Rede des Sankt Nikolaus nicht still: Einigen wird es vorne zu eng, sie suchen den Weg aus der Menge hinaus – und stören dabei diejenigen, die andächtig den Worten des weiss gekleideten Heiligen lauschen. Und als Jugendliche lautstark abmachen, wo sie sich später treffen werden, heissts von allen Seiten: «Ruhe, ich will die Rede hören!» Erst als grosses Gelächter erschallt, wirds ruhig – zu spät, die halbe Hochzeitergasse hat den besten Witz von Sankt Nikolaus verpasst. Doch er verspricht: «Ich komme nächstes Jahr wieder – und freue mich schon jetzt, Euch wiederzusehen.»

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