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«Es steht uns noch viel Arbeit bevor»

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Genau ein Jahr ist es her, dass 80 junge Musikerinnen und Musiker aus dem Kanton Freiburg allen Mut zusammengenommen haben, um ihr Können vor Pascal Vonlanthen alias Gustav zu präsentieren. 20 von ihnen haben den Freiburger Musiker überzeugt. Die vergangenen Monate sind sie in den Genuss gekommen, von Gustav und seinem Team zu lernen. Am Freitag, 12. Oktober, findet die grosse finale Show im Fri-Son statt. Gustav zieht Bilanz über die erste Ausgabe der Akademie.

 

Pascal Vonlanthen, hat die Gustav-Akademie Ihre Erwartungen erfüllt?

Sie hat sie sogar übertroffen. Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass wir vor dem Bundesrat spielen dürfen, als er seinen Ausflug nach Freiburg gemacht hat. Auch als wir vor der Schweizer Botschaft in London spielen durften, fragte ich mich, ob ich träume. Innerhalb von einem Jahr sind wir sehr weit gekommen, doch steht uns noch viel Arbeit bevor, um die Marke «Gustav-Akademie» bekannt zu machen.

Was für ein Ziel verfolgen Sie mit der Marke?

In der Schweiz herrscht ein grosser Dschungel an jungen Musikschaffenden. Die Musiklabels und -promotoren sind überfordert, da es schwierig ist, sich ein Überblick zu verschaffen. Durch die Gustav-Akademie hat das Musikbusiness eine weitere Anlaufstelle, wo gute Musiker zu finden sind. Wir haben nun auch einen Verein gegründet, um unsere Trägerschaft transparenter zu machen und der Bevölkerung zu zeigen, dass wir eine nicht profitorientierte Organisation sind und das Ziel verfolgen, junge Musiktalente zu fördern.

Stichwort Transparenz: Wie viel kostet das Projekt Gustav-Akademie?

Im Schnitt kostete die Ausbildung eines jeden Akademie-Teilnehmers rund 10 000 Franken. Im Vergleich zu anderen Musikschulen sind wir damit rund 8000 bis 10 000 Franken günstiger. Unser Ziel war es, dieses Angebot für die Musiker und Musikerinnen kostenlos anzubieten, also wie ein Stipendium. Damit wollten wir das Elitäre vermeiden und jedem Talent die Chance geben, dabei zu sein. Finanziert haben wir die Ausbildung über Partnerschaften und Crowdfunding-Aktionen. Die Akademie ist aber nicht nur eine Schule mit freiwilliger Beteiligung. Es war mir wichtig, den Teilnehmern bewusst zu machen, dass dies eine Ausbildung auf Profiniveau ist und wir auf ihren Ehrgeiz und Willen angewiesen sind.

Wie gross sind die Chancen, dass einer Ihrer Schützlinge den musikalischen Durchbruch schafft?

Das wird sich zeigen. Gjon Muharremaj und Larissa Murangira haben beispielsweise Anfragen einer französischen Castingshow. Larissa ist zudem im Gespräch mit einem englischen Musikpromoter. Yannick Oppliger ist in Verhandlung mit einer nationalen Plattenfirma. Ein zeitgenössisches Musikfestival in London hat das Duo Crème Solaire mit Rebecca Solari und Pascal Stoll angefragt. Man kann also sagen, dass das Musikbusiness die Teilnehmer wahrnimmt. Was ich ihnen aber ans Herz lege: Sie müssen dranbleiben und der aktuellen Musikszene das bieten, was auf Festivals oder Clubs heute angesagt ist.

Fahren Ihre Teilnehmer dabei nicht auf einer kommerziellen Schiene?

Damit Musik erfolgreich sein kann, muss sie sich nahe an der Wirtschaft bewegen, denn die Musikbranche ist nicht stark subventioniert. Deshalb ist es unvermeidbar, das zu produzieren, wofür es einen Markt gibt, um auch Erfolg zu haben. Jeder Musiker muss sich aber bewusst sein, was er will. Wenn mir einer der Teilnehmer sagt, dass er eher einen speziellen Sound produzieren möchte, dann empfehle ich ihm, diesen Weg konsequent zu gehen. Jeder Musiker sollte sich selbst verwirklichen können. Ich weise ihn aber auch darauf hin, dass er wohl Abstriche machen muss, weil kein grosser Markt für sein Musikgenre besteht.

Wo sind Ihre Erwartungen bei der Gustav-Akademie nicht erfüllt worden?

Eine Ernüchterung war wohl die Tatsache, dass die französische Sprache innerhalb der Teilnehmergruppe dominiert hat. Ich dachte wirklich, dass ich mit diesem zweisprachigen Projekt den Röschtigraben überwinden könnte. Kulturell ist das wohl gelungen, denn es gab einen regen Austausch untereinander und es sind auch grosse Freundschaften entstanden. Es ist halt so, dass die Deutschfreiburger mehr vom Sprachenaustausch profitiert haben als die französischsprachigen Freiburger. Ich habe für die nächste Ausgabe schon über ein kleines Buch mit Vokabular nachgedacht, um die Welschen zu motivieren, Deutsch zu sprechen. Ich weiss aber nicht, ob das etwas bewirken wird.

Was haben Ihre Teilnehmer als schwierig empfunden?

Wir haben insgesamt zwei fixe Bands und sechs einzelne Musikerinnen und Musiker. Hinter diesen Musikern stehen Instrumentalisten, die für mehrere Einzelinterpreten spielen. Sie haben dadurch die Möglichkeit, sich verschiedene Musikstile anzueignen. Das ist ihnen auch gelungen. Es waren eher die Einzelinterpreten, die sich mit diesem Konzept schwergetan haben. Sie wollten die anderen nicht im Schatten stehen lassen, sondern mit allen eine Band gründen. Ich musste ihnen aber erklären, dass so etwas im Musikbusiness ganz normal ist: Die In­strumentalisten werden vielleicht eine Band haben, wo sie ein fixer Teil davon sind, aber dennoch auch bei anderen Bands mitspielen.

Sind die Teilnehmer schon nervös in Hinblick auf die finale Show im Fri-Son?

Ich glaube, ich bin nervöser als sie. (lacht) Sie sind bestimmt alle nervös, denn sie haben auch noch viel zu proben.

Was versprechen Sie sich von der Show?

Wir haben viele Leute aus dem Musikbusiness eingeladen und hoffen, dass wir sie überzeugen können. Mein grosser Traum ist es, dass jedes Jahr im Oktober in der ganzen Schweiz bekannt ist: An die Schlussshow der Gustav-Akademie müssen wir gehen, denn dort gibt es die besten neuen Talente zu entdecken.

Was werden Sie am Konzept ändern?

Zum einen werde ich versuchen, längere Coachingwochenenden zu organisieren und die wöchentlichen Proben fallen lassen. Die Gruppendynamik kann sich auf diese Weise schneller entwickeln. Zudem hoffe ich, in der nächsten Ausgabe Musiker auch aus den Kantonen Bern, Waadt und Neuenburg dabei zu haben, weshalb die Anreise aller Teilnehmer schwieriger sein wird. Zum anderen muss ich die Ressourcen der jungen Leute besser nutzen. Ich bin zwar ein erfahrener Musiker, gehöre aber auch zu den alten Knackern. Ich möchte, dass die Teilnehmer ihr Know-how einbringen können und Verantwortung für verschiedene Jobs übernehmen. Sei es im Social-­Media-Bereich, im Tour-­Management, in der Kommunikation, was auch immer.

Kann das Projekt mit einem erweiterten Einzugsbereich gleichen Erfolg feiern?

Ich habe festgestellt, dass die diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine grosse Anhängerschaft haben. Dies besonders, weil wir auch regional tätig waren und auch regionale Auftritte durchgeführt haben. Zwangsläufig wird das schwieriger, wenn wir Leute aus anderen Kantonen fördern. Ziel wäre aber dennoch, in denjenigen Kantonen, aus denen wir Teilnehmer haben, Präsenz zu markieren und Gigs zu spielen.

Vorschau

Finale Show im Fri-Son

Am kommenden Freitag spielen die 20 Teilnehmer der Gustav-Akademie ihre finale Show im Fri-Son. Höhepunkt des Abends ist die Veröffentlichung des Albums. Acht Bands präsentieren während je 15 Minuten ihre eigenen Songs: von Chanson, über Crossover-Stoner-Rock, Electro, Mundartsongs, deutscher Pop, Trap und Indie-Music.

jp

 

Fri-Son, Freiburg. Fr., 12. Oktober, 20 Uhr. Mehr Infos und Tickets unter: www.gustavacademy.ch

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