Autor: Imelda Ruffieux
Rechthalten Die Gemeindeversammlung von Rechthalten hat der Gründung eines neuen Gemeindeverbandes für die Amtsvormundschaft und den Sozialdienst im Sense-Oberland am Montagabend zugestimmt. Der Entscheid fiel diskussionslos und ohne Gegenstimme aus.
Etwas bitter war, dass die Bürger aus rechtlichen Gründen die Statuten für den neuen Verband genehmigen mussten, in denen noch Rechthalten als Sitz angegeben war. Erst nach der Genehmigung durch alle neun Gemeinden kann mit einer Statutenänderung der Standort auf Giffers geändert werden. Die Diskussion um das Vorhaben, beide Dienste im alten Polizeiposten in Giffers unterzubringen, hatte an der letzten Gemeindeversammlung dazu geführt, dass das Geschäft zurückgewiesen wurde. Ammann Marcel Kolly relativierte an der Versammlung gewisse Aussagen des Gifferser Ammanns Ruedi Vonlanthen. Vor allem den Quadratmeterpreis von 300 Franken, den die beiden Dienste in Rechthalten angeblich bezahlt haben, konnte er nicht stehen lassen. Seine Berechnung von Miet- und Nebenkosten ergab ein ganz anderes Bild. Die preisliche Differenz sei nicht gross gewesen, zumal in Rechthalten mehr Platz zur Verfügung stehen würde. «Die Quintessenz ist klar: Es ging nicht ums Geld, sondern es war klar ein rein politischer Entscheid», betonte Marcel Kolly.
Einbusse bei den Steuern
Die Rechnung 2010 schliesst bei einem Gesamtaufwand von 3,9 Millionen Franken mit einem Ertragsüberschuss von knapp 5000 Franken. Es wurden zusätzliche Abschreibungen und Rückstellungen von 93 000 Franken getätigt. Sorgen bereitet dem Gemeinderat und der Finanzkommission die Einbusse von 212 400 Franken bei den Einkommenssteuern von natürlichen Personen. Der Ausfall konnte dieses Jahr durch höhere Einnahmen bei den Kapitalabfindungen (+128 000 Franken) leicht wettgemacht werden.
Die Investitionsrechnung liegt mit Netto-Investitionen von 117 400 Franken wesentlich unter dem Budget. Grund dafür ist, dass einige beschlossene Projekte sich verzögert haben. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt netto bei 1720 Franken (ohne Verbandsschulden).
Landi wird zum Werkhof
Zustimmung fand auch der Kredit von 160 000 Franken für den Kauf des ehemaligen Landi-Gebäudes im Dorfzentrum. Das Untergeschoss wird die Gemeinde als Werkhof nutzen, das Obergeschoss soll als Lager vermietet werden. Die Gemeinde hat zudem eine Lösung für das Problem einer regelmässig überschwemmten Strasse in der Hereschür gefunden. Ein neues Strassengefälle und zwei zusätzliche Schächte sollen Abhilfe schaffen. Der Kredit für das Projekt beträgt 45 000 Franken.
Der Gemeinderat strebt laut Kolly mit dem Pfarreirat Gespräche für «konstruktive Lösungen» bei der Friedhof- und Kirchplatzgestaltung sowie für das Parkplatzproblem im Dorfzentrum an. Wenn nötig, wird er selbst als Pfarreimitglied an der nächsten Pfarreiversammlung einen entsprechenden Antrag stellen.
Genehmigt wurden neue Statuten der OS Sense, des Gesundheitsnetzes Sense und der Region Sense.