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«Es war ein Sprung ins Ungewisse»

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2017 war bisher ein sehr schwieriges Jahr für Andrei Bykow. Nach einem üblen Check von Marco Maurer flog der 29-jährige Center am 7. Januar kopfvoran in die Bande und zog sich eine schwere Hirnerschütterung zu. Es war das Saisonende für Bykow, fast drei Monate lang konnte er wegen Kopfschmerzen überhaupt keinen Sport treiben. Vor Wochenfrist bewies der Freiburger, dass er zurück auf dem Weg zu alter Stärke ist, als er gegen Ambri erstmals in seiner Karriere drei Tore in einem Spiel schoss – es waren seine ersten drei Tore 2017 überhaupt.

 

Andrei Bykow, Gottéron steigt als Leader in das heutige Spiel gegen Kloten. Wie erklären Sie sich diesen überraschend guten Saisonstart?

Das hat viel mit dem guten Training im Sommer zu tun. Durch den neuen Staff ist eine neue Dynamik entstanden, die Arbeitsmoral ist ausgezeichnet. Hinzu kommen viele neue Spieler, die auf dem Eis in beide Richtungen arbeiten, sowie ein Goalie, der bisher gute Leistungen gezeigt hat – das alles hilft in der Defensive enorm. Was mir an der aktuellen Truppe jedoch am besten gefällt: Jeder ist sich bewusst, dass erst fünf Spiele absolviert sind und die Tabelle noch absolut keine Aussagekraft hat.

Abgesehen von der Niederlage in Bern ist Freiburg bisher defensiv äusserst solid aufgetreten. Verlangen Trainer Mark French und sein System mehr Defensivarbeit von den Stürmern?

Ja, er will, dass wir sofort zurückeilen, um den Verteidigern zu helfen, er will immer einen kompakten Block sehen. Gleichzeitig will er allerdings, dass wir möglichst wenig Zeit in der eigenen Defensivzone verbringen. Im Moment weiss wirklich jeder, wo er wann hinlaufen muss, jeder gibt sein Maximum. Alle sind sich bewusst, dass wir auf dem Papier nicht die talentierteste Equipe der Liga sind. Das kompensieren wir mit Arbeit.

«Nach der Gehirnerschütterung stellte ich mir viele Fragen. Unter anderem, ob ich überhaupt noch in der Lage sein ­würde, Eishockey zu spielen.»

 
 

Vor der Saison prophezeiten nicht wenige Experten, Gottéron werde die Playoffs verpassen. Nun steht Freiburg auf Rang eins. Wo liegt die Wahrheit über die Stärke des Teams?

Das werden wir erst Ende Saison beurteilen können. Auf jeden Fall sollten wir uns jetzt keinesfalls überschätzen. Alles kann sehr schnell gehen. Vor zwei Jahren gewannen wir zum Saisonauftakt acht Spiele in Folge, zwei Monate später verloren wir elf Partien in Serie. Wir wissen zwar, wo wir am Ende der Saison stehen wollen, nämlich auf der richtigen Seite des Strichs, wir sollten aber nicht zu weit nach vorne blicken, sondern im Moment ­leben.

Persönlich stehen Sie nach fünf Spielen bei drei Toren, einem Assist und einer Plus-1-Bilanz. Wie sind Sie mit Ihrem Saisonstart zufrieden?

Es geht so, ich hatte zu Beginn viel Mühe, unter anderem deshalb, weil ich lange nicht mehr vor vielen Zuschauern gespielt hatte. Mit dem Meisterschaftsrhythmus zurechtzukommen war ebenfalls schwierig. Zum Glück waren meine Mitspieler und der Coach geduldig. Die drei Tore letzte Woche haben mir dann geholfen, meine Zurückhaltung und meine Zweifel abzulegen. Ich wusste ja nicht genau, wie es auf dem Eis für mich laufen würde, nach der Gehirnerschütterung hatte ich mir viele Fragen gestellt. Unter anderem, ob ich überhaupt noch in der Lage sein würde, Eishockey zu spielen. Immer noch muss ich manchmal das Timing wiederfinden, oder es müssen sich gewisse Reflexe wieder automatisieren. Es war eine lange Verletzungszeit, und es gibt einige Dinge, die ich mir wieder aneignen muss. Aber ehrlich gesagt bin ich in erster Linie froh, dass ich überhaupt weiter Eishockey spielen kann.

Also hatten Sie in den letzten Monaten ernsthafte Zweifel, ob Sie die Karriere fortsetzen können?

Sagen wir es so: Ich konnte mich zwar im Sommer normal vorbereiten und das Aufbautraining absolvieren. Aber es gab ja keine Spiele, in denen mein Körper auf die Probe gestellt werden konnte. Deshalb hatte ich im Hinblick auf die Rückkehr Bedenken. Es war letztlich ein Sprung ins Ungewisse. Doch allmählich kommt Schritt für Schritt das Vertrauen in mich zurück. Ich hoffe, möglichst bald wieder ein sehr gutes Niveau zu erreichen. Keine Ahnung, ob das dieses Wochenende sein wird, in zwei Wochen oder in einem Monat. Es ist auch für mich schwierig, geduldig zu sein, weil ich weiss, dass man viel von mir erwartet. Aber ich muss in erster Linie auf mich und meinen Körper hören.

Haben Sie manchmal noch Kopfschmerzen?

Nein, ich bin auch nicht mehr in ärztlicher Behandlung oder so. Wie gesagt konnte ich bereits in der Vorbereitung voll mittrainieren. Aber im Kraftraum zu sein oder im Wald zu joggen ist nicht dasselbe wie auf dem Eis zu stehen. Deshalb war es ein Herantasten.

Ist im Hinterkopf noch eine gewisse Restangst vorhanden?

Zu Beginn war das definitiv der Fall, da fühlte ich mich nicht immer wohl auf dem Eis, hatte in der Nähe der Banden manchmal ein wenig Angst. Ich denke, das ist normal, man will ja nicht erneut einen solchen Unfall erleben. Aber nach einem, zwei Dritteln war diese Angst schnell verflogen. Wenn man erst einmal einen Check ausgeteilt und einen eingesteckt hat, geht es besser.

Sie hatten in Ihrer Karriere bereits mehrere Gehirnerschütterungen. Haben Sie versucht, etwas an Ihrem Spiel zu verändern, um die Gefahr weiterer Kopfverletzungen zu minimieren?

Abgesehen davon, dass man ganz einfach noch mehr in ständiger Alarmbereitschaft sein kann, ist das schwierig. Viel an meinem Spiel ändern werde ich nicht, man darf schliesslich nicht mit der Angst im Nacken spielen. Ich werde allenfalls versuchen, noch ein wenig aggressiver zu sein und eher den ersten Check auszuteilen als ihn zu kassieren. Aber allzu viele Fragen darf man sich nicht stellen.

Haben Sie auf Ihrem Weg zurück mit einem Sportpsychologen gearbeitet?

Nein, nicht spezifisch im Hinblick auf meine Verletzung, sondern bloss wie das gesamte Team im Rahmen des Olten-­Cups mit David Scott. Aber während meiner Rekonvaleszenz und auch jetzt konnte ich immer auf die Unterstützung meiner Mitspieler zählen.

Andrei Bykow hat momentan gut lachen mit Gottéron.

Ihre Linienpartner auf dem Eis sind momentan Matthias Rossi und Killian Mottet. Die Sturmlinie funktioniert bisher ganz gut …

Ja, mit Killian spielte ich bereits letzte Saison. Just vor meiner Verletzung schoss er viele Tore, und ich half ihm teilweise dabei, indem ich sie vorbereitete. Die Chemie zwischen uns stimmt. Er arbeitet hart, erhielt in den letzten Jahren allerdings meist nicht allzu viel Lob für sein Defensivspiel. Vor dieser Saison habe ich ihm deshalb gesagt, es sei wichtig, dass wir zuerst an die Defensive denken, bevor wir uns in der Offensive amüsieren können. Wir alle wissen, dass er ohnehin ein enormes Talent in der Offensive hat und automatisch zu seinen Chancen kommt. Matthias hilft uns mit seinem starken Backchecking ebenfalls sehr. Zudem ist er gross und stark, manchmal dient er uns als eine Art Rammbock. Auch er ist ein harter Arbeiter, der wie wild läuft. Ich denke, insgesamt kann unsere Linie dem Team weiterhelfen.

Für Sie persönlich ist es bereits die zwölfte NLA-Spielzeit. Dennoch: Gibt es etwas an Ihrem Spiel, das Sie in dieser Saison gezielt verbessern wollen?

Zunächst einmal will ich mein altes Spiel voll wiederfinden. Eines meiner Ziele lautet, für meine Mitspieler möglichst vorhersehbar zu sein. Ansonsten will ich ganz einfach meine Stärken ausspielen, indem ich Tempo ins Spiel bringe, gute Pässe gebe und weiterhin aufs Tor schiesse – denn ich habe brandneue Busch-Stöcke! (lacht).

Heute Abend empfängt Gottéron das punktlose Kloten. Leader verliert gegen Schlusslicht – das wäre ein Klassiker. Wie wollen Sie dieses Szenario verhindern?

All unsere Siege fielen knapp aus, und wir sind wahrlich nicht irgendwie unangefochtener Leader oder so. Deshalb besteht keine Gefahr, dass wir zu selbstzufrieden sind oder den Gegner unterschätzen.

Kader

Bis auf Cervenka alle Spieler fit

Für das Spiel heute im St. Leonhard gegen Kloten kann Trainer Mark French bis auf Roman Cervenka auf sämtliche Spieler zurückgreifen. Damit werden voraussichtlich ein Stürmer und zwei Verteidiger überzählig sein.

fm

 

 

Gottéron – Kloten 19.45 Bern -Lausanne 19.45 Langnau – Servette 19.45 ZSC Lions – Biel 19.45

 

Der heutige Gegner

Fakten zu Kloten

• Das Problem der Zürcher liegt bisher in erster Linie in der Offensive: Kloten hat in fünf Spielen bloss sieben Tore geschossen; kein Spieler hat mehr als einen Treffer erzielt.

• Verteidiger Niclas Andersen hat mit Minus-6 die zweitschlechteste Plus-Minus-­Bilanz der Liga.

• Gottéron liegt den Klotenern nicht. Letzte Saison verloren sie fünf von sechs Spielen gegen die Freiburger.

fm

 

 

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