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«Es wäre fatal, wenn sie das Gruyère-Kontingent verlieren würden»

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Was das Beste für die Jauner Milchbauern und die Käsereigenossenschaft Jaun ist, darüber sind sich deren Mitglieder nicht einig. Die Genossenschaft will beim Parkplatz der Bergbahnen in Jaun einen Neubau realisieren. Einige Mitglieder und der Gemeinderat unterstützen jedoch eine andere Variante: Den Kauf des bestehenden Käseladens mit Käsekeller an der Jaunpassstrasse, damit es in Zukunft in Jaun innerhalb von 300 Metern nicht zwei moderne Käseläden mit Käsekeller gibt. Deshalb hatte der Jauner Gemeinderat zum Baugesuch der Genossenschaft ein negatives Gutachten abgegeben (die FN berichteten). Nun liegt es am Oberamtmann des Greyerzbezirks, Patrice Borcard, über das im Mai 2015 eingereichte Baugesuch zu entscheiden. «Es ist eine sehr komplizierte Angelegenheit», sagt Borcard auf Anfrage der FN und verweist auf das Zerwürfnis innerhalb der Genossenschaft (siehe Kasten). Deshalb habe er eine Mediation eingesetzt. Ein Mediator soll zwischen den Positionen innerhalb der Käsereigenossenschaft vermitteln. Weil er des Jaundeutschen nicht mächtig sei, habe er seinen Amtskollegen Nicolas Bürgisser, den Oberamtmann des Sensebezirks, für diese Aufgabe angefragt, und dieser habe zugesagt. «Um richtig diskutieren zu können, ist die Sprache in diesem konkreten Fall sehr wichtig», erklärt Borcard sein Vorgehen. «Die Betroffenen müssen sich in ihrer Muttersprache ausdrücken können.» Vor gut eineinhalb Monaten habe die Mediation begonnen, inhaltlich könne er zurzeit noch nichts dazu sagen, so der Préfet. Nicolas Bürgisser seinerseits lässt auf Anfrage ausrichten, er stünde mitten im Verfahren und dürfe deshalb nichts dazu sagen. Auch der Präsident der Käsereigenossenschaft Jaun, Michael Cottier, will die Mediation nicht kommentieren, bestätigt jedoch, dass er in dieser Sache von Nicolas Bürgisser kontaktiert worden sei.

30 Rappen mehr pro Liter

Der Jauner Ammann Jean-Claude Schuwey hofft, dass die Gespräche zu einer Lösung führen. «Es ist eine verzwickte Situation, und der Gemeinderat hofft, dass die Käsereigenossenschaft durch diese Mediation einen Weg findet und sich zusammenrauft.» Denn für die Bauern steht viel auf dem Spiel: Damit sie ihr Gruyère-Kontingent halten können und somit 30 Rappen mehr pro Liter Milch erhalten, als sie für Industriemilch bekommen würden, muss die neue Käserei bis zum 1. Januar 2018 stehen. Denn zurzeit drückt die Sortenorganisation des Gruyère ein Auge zu: Sie gewährt den Jaunern ihr Gruyère-Kontingent, obwohl diese ihre Milch seit Anfang 2015 nach Charmey liefern und somit nicht vor Ort produzieren. Dies entspricht nicht dem Gruyère-Credo einer dezentralen Produktion. «Es wäre fatal, wenn sie ihr Gruyère-Kontingent verlieren würden», sagt Jean-Claude Schuwey. Er begrüsst den Einsatz eines Mediators. «Sie hätten schon von Beginn weg eine neutrale Person beiziehen sollen.»

Rückblick

Nach Kündigung keinen Nachfolger gefunden

Im Februar 2014 hatte die Käsereigenossenschaft Jaun und Umgebung an einer Versammlung entschieden, den Vertrag mit ihrem Käser Stephan Küttel auf Ende 2014 aufzulösen. Der Grund dafür waren Streitigkeiten: Die Bauern aus Jaun, Im Fang und Abländschen fühlten sich um den Preis für einen Teil ihrer Milch betrogen, den sie Küttel lieferten. Zudem stritten sie um den Pachtzins für den Fabrikationsraum. Einen Nachfolger für Stephan Küttel fand die Genossenschaft jedoch keinen. Mit ein Grund dafür waren die Besitzverhältnisse: Der Laden an der Jaunpassstrasse sowie der Käsekeller gehören Stephan Küttel, der alte Fabrikationsraum hingegen der Genossenschaft. Da dieser zu klein geworden ist, planen die Landwirte einen Neubau inklusive Käselager auf dem Parkplatz der Bergbahnen. Doch innerhalb der Genossenschaft ziehen nicht alle am selben Strick. Präsident Michael Cottier erklärte im August 2015 gegenüber den FN, dass 10 von 23 Mitgliedern gegen den Neubau und stattdessen für eine andere Variante seien: Den Kauf der Liegenschaft Küttel mit Laden und Keller inklusive des Baus einer neuen Käserei an diesem Standort. Diese Variante unterstützt auch der Gemeinderat, weil er verhindern möchte, dass es in Jaun innerhalb von 300 Metern zwei moderne Käseläden gibt.ak

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