ST. ANTONI Es brauche ein gutes Miteinander von einheimischen und auswärtigen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, doch bei den einheimischen nehme die Zahl in naher Zukunft sowohl bei den Priestern als auch bei den Laienseelsorgern rapide ab, sagte Kurt Stulz am 17. April im Bildungszentrum Burgbühl in St. Antoni vor dem Seelsorgerat Deutschfreiburgs.
Mehrheit der Priester ist bereits im Pensionsalter
Von den 25 Priestern in Deutschfreiburg sind nur noch acht unter 65 Jahren. Laienseelsorgerinnen und Laienseelsorger haben zwar geholfen, den Priestermangel zu lindern, doch von den einheimischen nähern sich etliche der Pensionsgrenze. Der Religionsunterricht ist heute fast ausschliesslich in Frauenhänden.
Auf Stellenangebote für Laienseelsorger melden sich fast ausschliesslich Bewerber aus Deutschland. Es brauche jedoch auch einheimische Seelsorger, welche die hiesige Mentalität kennen, erläuterte der Bischofsvikar.
Geeignete Personen in den Pfarreien
Er ist überzeugt, dass es in jeder Pfarrei ein, zwei Personen gibt, die fähig wären, in der Seelsorge haupt- oder nebenamtlich tätig zu sein. Er denkt dabei insbesondere an bewährte Katechetinnen. Oft brauche es nur einen Anstoss, damit sich jemand für den kirchlichen Dienst zur Verfügung stellt.
Nach einer Prüfung der Eignung durch den Bischofsvikar würde dann eine gezielte theologische und pastorale Ausbildung über zwei bis vier Jahre erfolgen, die finanziell von der Kirche unterstützt wird. Dieser Weg wurde auch schon in der Vergangenheit vereinzelt und erfolgreich gegangen.
Kontrovers diskutierte Vorschläge
Die Mitglieder des Seelsorgerates diskutierten die Vorschläge des Bischofsvikars kontrovers und meldeten auch Bedenken an. Die Personalpolitik
dürfe nicht zu fest auf den Priesterersatz fokussiert werden. Das Engagement der Ehrenamtlichen müsse auch gefördert werden. In der Berufsberatung der jungen Leute sollten die Berufe des Priesters und des Laienseelsorgers ebenfalls vorkommen.
Grundlegende Dinge neu erschliessen
Es wurden auch hoffnungsvolle Voten geäussert. Das Interesse für Religion nehme wieder zu. Zentral sei, eine Gottesbeziehung aufzubauen. Einfachste religiöse und kirchliche Dinge seien zwar oft nicht mehr bekannt, das biete jedoch auch die Chance, diese aus dem Glauben an Jesus Christus neu zu erschliessen und für das Glaubensleben fruchtbar zu machen, hiess es. Kipa