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«Es wird nicht mehr so lange dauern»

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«Es hat viel zu lange gedauert», sagt Gemeinderat Jean-Marc Boéchat (Marly-Voix) mit einem leichten Seufzen. In seinem Büro haben sich Boéchat und Laurent Corpataux, Leiter des Bauamts, mit den FN zum Gespräch getroffen. Das Thema: Die Revision des Ortsplans–in Marly lange Zeit ei- ne leidige Angelegenheit. Dies soll sich nun ändern.

Vom Dorf zum Städtchen

Im Jahr 1992 hatte die Gemeinde Marly mit der Revision ihres Ortsplans begonnen. Erst im Januar, nach 22 Jahren, bekam die Gemeinde die definitive Genehmigung des Kantons. Warum dieser Prozess so lange gedauert hat, kann weder Jean-Marc Boéchat noch Laurent Corpataux genau sagen, jedoch gebe es wohl verschiedene Faktoren. «Wir hatten über fünfzig Einsprachen, die zum Teil bis vor Bundesgericht gezogen wurden. Dies hat Jahre gedauert», sagt Corpataux. Die Skepsis der Bürger hänge wohl auch mit der grossen Entwicklung zusammen, die Marly in dieser Zeit durchgemacht habe. «1992 war Marly noch ein Dorf, das dann mehr und mehr städtisch wurde. Dies braucht auch eine Änderung der Mentalität», erklärt er, und Boéchat ergänzt: «Der Gemeinderat hatte damals wohl auch nicht eine klare Vision, wohin die Ortsplanrevision führen soll.»

Dies wollen die Behörden nun besser machen–und sie bekommen auch bald Gelegenheit dazu. Denn: «Der nun genehmigte Ortsplan ist veraltet. Wir mussten ihn aber abschliessen, damit wir mit der neuen Revision beginnen können», so Boéchat. Noch in diesem Herbst fällt der Startschuss dazu. «Diesmal wird es aber nicht mehr so lange dauern», sagt Boéchat überzeugt, Corpataux hingegen gibt sich vorsichtiger: «Ich würde niemals nie sagen–auch wenn wir uns natürlich alle Mühe geben werden.» Zumindest der Marschplan ist ambitiös: Bis Ende 2017 soll der neue Ortsplan genehmigt sein.

Bevölkerung informieren

Ein Mittel, um gewisse Komplikationen von vornherein zu vermeiden, sei die Information, so Boéchat. «Wir wollen mit den Leuten reden, ihnen erklären, was unser Ziel ist. Ich denke, da haben wir bereits grosse Fortschritte gemacht.» Trotzdem bleibe die Revision eine grosse Herausforderung. «Wir haben nicht unendlich viele Baulandreserven, wir müssen verdichten. Die Zeit der grossen Einfamilienhäuser ist vorbei. Dies ist für manche schwierig zu akzeptieren.»

Auch will der Gemeinderat für die Arbeiten nicht mehr Offerten einholen, sondern Studienaufträge vergeben. «Bei den Offerten war am Schluss oft der Preis für die Wahl entscheidend, nun soll es eher die Qualität des Projekts sein», so Boéchat.

Die grössten künftigen Entwicklungen konzentrieren sich auf zwei Gebiete: Das Ilford-Gelände und das ehemalige Winckler-Areal.

Auf Letzterem, das wegen der unterschiedlichen Ansichten der Besitzer lange leer geblieben ist, soll nun der «Parc des Falaises» entstehen. Nachdem die Gemeinde die Gewinner eines Architekturwettbewerbs präsentiert hatte (siehe Kasten), laufe die Zusammenarbeit nun gut, so Boéchat. So soll eine Mischzone mit Wohnungen, aber auch Gewerbe entstehen. Mehr werde er aber zu gegebener Zeit verraten.

Auch noch nicht ganz spruchreif sei das Projekt «Marly Innovation Center», das die Gemeinde zusammen mit den Besitzern des Geländes und ehemaligen Ilford-Chefs Paul Willems und Jean-Marc Métrailler plant. Noch liegt das rund 370 000 Quadratmeter grosse Gelände aber in der Industriezone. Rund 115 000 Quadratmeter sollen zur Wohnzone werden (siehe FN vom Donnerstag).

Auch eine Industriezone sei bebaubar. Deshalb stelle das neue eidgenössische Raumplanungsgesetz, welches ein fünfjähriges Moratorium bei Einzonungen von Bauland vorsieht, kein Problem dar, so Boéchat. Diskussionen fänden hingegen mit der Agglomeration statt: In deren Plan ist das Land nach wie vor als Industriezone vorgesehen. «Seit 20 Jahren hat in diesem Gebiet aber kaum mehr eine industrielle Entwicklung stattgefunden. Zudem ist es besser, gemischte Aktivitäten und kleine Betriebe zu haben, als einen grossen, der plötzlich weg ist.»

Gesicht Marlys verändern

Die künftige Bautätigkeit, welche bis zu 1500 neue Bewohner nach Marly locken soll, schaffe auch Handlungsbedarf im öffentlichen Verkehr und der sanften Mobilität. «Bereits jetzt haben wir zu viel Verkehr. 1500 zusätzliche Autos erträgt es nicht», sagt Jean-Marc Boéchat. Deshalb soll im neuen Ortsplan auch auf diesen Aspekt Wert gelegt werden. Neben einem Ausbau des Busnetzes, insbesondere in Richtung Ilford-Areal, sind auch mehr Velowege und Grünflächen geplant.

Und schliesslich sieht Boéchat auch der Hauptstrasse–der Route de Fribourg–entlang Verbesserungspotenzial: «Wer momentan durch Marly fährt, hat nicht Lust, hier zu bleiben. Wir möchten das Gesicht Marlys verändern», sagt er. Wie genau dies aussehen soll, kann aber weder er noch Corpataux sagen. «Dafür werden wir die Experten beiziehen», erklärt Corpataux und Boéchat fügt an: «Wir wissen noch nicht wie, aber es wird sicher besser.»

Areal Winckler: Lange keine Einigung

A ls die Firma Winckler 1979 Konkurs ging, wurde das Firmenareal, das sich nach der Perollesbrücke links in Marly befindet, versteigert. Da sich Eigentümer, Gemeinde und Agglomeration nicht über die Zukunft des Geländes einigen konnten, lancierte Marly einen Architekturwettbewerb, das Siegerprojekt stellte sie im März vor. Wohnblöcke, ein Abschnitt mit Wohnungen und Gewerbe, ein Gebäude der Gemeinde oder des Kantons und eine Grünfläche sind vorgesehen. rb

 

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