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«Es wird uns noch eine Weile geben»

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Die Einsprache der Aktionsgruppe Muntelier gegen eine Umzonung auf dem Areal der Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Muntelier ist vom Tisch: «Keine Weiterführung der Einsprachen gegen die Zonenplanänderung in Muntelier» lautet die Überschrift einer Medienmitteilung von Peter Halbherr, Präsident der Aktionsgruppe Sauberer Murtensee. Damit akzeptiert Halbherr die Abweisung seiner Einsprache durch die Gemeinde. «Die Angaben der Gemeinde haben uns überzeugt, die Parzelle bleibt Auen­schutzgebiet.» Der Kampf der Aktionsgruppe gegen den Bau einer neuen Kläranlage in Muntelier sei damit aber noch nicht vorbei: «Der See ist ja noch nicht sauber, es wird uns noch eine Weile geben», sagt Peter Halbherr auf Anfrage. Er werde das Baugesuch des Verbands ARA Seeland Süd für den Um- und Neubau auf dem Areal der bisherigen Kläranlage genau prüfen: «Es wird sich zeigen, ob wir als Aktionsgruppe eine begründete Einsprache gegen das Bauprojekt machen können.» Entscheidend sei dafür das Umweltverträglichkeitsgutachten.

Pascal Pörner, Ammann von Muntelier, zeigt sich auf Anfrage froh darüber, «dass auch die Aktionsgruppe endlich eingesehen hat, dass die Einsprache unbegründet ist». Es sei aber schade, dass sich die Gruppe derart uneinsichtig gezeigt habe. Neben der Einsprache von Peter Halbherr, «welche dieser nicht zurückzieht, sondern nicht weiterzieht», ist laut Pascal Pörner noch eine einzige Eingabe hängig. «Ich gehe aber davon aus, dass auch dieser Muntelierer die Einsprache nicht weiterziehen wird.»

Doppelt ins Leere

Insgesamt hatte es 46 gleichlautende Einsprachen gegen eine Umzonung auf dem Areal der ARA im Rahmen der Ortsplanungsrevision (OPR) der Gemeinde Muntelier gegeben. Im Juli 2018 hatte die Aktionsgruppe die Muntelierer Bevölkerung dazu aufgerufen, gegen diese vermeintliche Änderung Einsprachen einzureichen. Die Begründung: «Es ist eine Auszonung des Naturschutzgebiets Chablais in Waldzone vorgesehen», schrieb die Gruppe damals und stellte eine Vorlage für Einsprachen bereit. Doch die Zonenänderung auf dem Areal war gar nicht Gegenstand der damaligen Auflage, sondern bereits in Kraft, wie die Gemeinde und auch die Raumplanungs-, Umwelt-, und Baudirektion (RUBD) des Kantons gegenüber den FN Mitte 2018 erklärten. Die Gemeinde wies die Einsprachen ab und informierte zudem, dass mit der Revision der Ortsplanung kein Schutzwald in Wald ausgezont werde. Im Gegenteil: Die Gemeinde habe eine Zone von allgemeinem Interesse in einen Naturschutzperimeter umgezont. Damit lief die Flut an Einsprachen gleich doppelt ins Leere: Einerseits handelte es sich um eine Rückzonung in Naturschutzgebiet, andererseits konnte gegen die bereits genehmigte Umzonung gar keine Einsprache mehr eingereicht werden.

«Entscheid der Vernunft»

Die Präsidentin der ARA Seeland Süd, die Murtner Vize-Stadtpräsidentin Ursula Schneider Schüttel, sagt zur Mitteilung der Aktionsgruppe: «Es ist ein Entscheid der Vernunft, dass die Gruppe die Einsprache nicht weiterführt.» Und: Sie sei davon ausgegangen, dass die Aktionsgruppe auch das Baugesuch für den Um- und Neubau der Anlage in Muntelier genauestens prüfen werde.

Zum Baugesuch sagt Pascal Pörner, der neben seinem Amt als Ammann von Muntelier die Baukommission des Bauprojekts der ARA Seeland Süd leitet: «Das Vorgesuch ist beim Kanton am Laufen. Ich gehe davon aus, dass wir das Gesuch zeitnah einreichen können.»

Der Nichtweiterzug der Einsprache bedeutet für Peter Halbherr aber nicht, dass er das Bauprojekt nun befürworte: Für ihn steht ausser Frage, «dass das Projekt nach wie vor unklug ist und eine Lösung mit einer Pipeline nach Biel sowohl für die Umwelt wie auch aus finanzieller Sicht besser wäre». Es sei sinnlos, eine teure Anlage zu bauen, die weiterhin den Murtensee verschmutze. Die Aktionsgruppe «hat aus meiner Sicht viel erreicht, viele Leute sind auf die Problematik aufmerksam geworden und nun für das Thema Sauberkeit und Wasser sensibilisiert». Das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung steige, und er werde den Verantwortlichen der ARA Seeland Süd weiterhin auf die Finger schauen, kündigt Halbherr an. Eventuell werde er dereinst auch Wasserproben entnehmen, «denn ich bin aus Muntelier und schwimme im Sommer jeden Tag im Murtensee».

Zahlen und Fakten

Vier Abstimmungen stehen noch aus

Neben der Aktionsgruppe aus Muntelier machte sich auch eine Gruppe aus Kerzers für einen Anschluss an die Kläranlage in Biel anstelle der neuen Anlage in Muntelier stark. Mit 71  Prozent Ja-Stimmen haben 13 Gemeinden dem Kreditbegehren der ARA Seeland Süd für das Bauprojekt in Muntelier jedoch bereits deutlich zugestimmt. Auch die drei Baukredite der ARA Region Kerzers für das Projekt fanden eine klare Mehrheit. Es stehen nun noch Abstimmungen in vier bernischen Gemeinden aus: Ferenbalm, Gurbrü, Kallnach (Golaten) und Wileroltigen werden demnächst an ihren Gemeindeversammlungen entscheiden.

emu

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