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Escor mit wachsendem Finanzbedarf

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Escor mit wachsendem Finanzbedarf

Kapitalerhöhung wegen geplanten Einstiegs ins Casino-Geschäft nicht ausgeschlossen

Die Escor AG will gross ins Casino-Geschäft einsteigen. Je nach Konzessionen, die dem Düdinger Unternehmen künftig erteilt werden, wächst auch der Finanzbedarf. Verwaltungsratspräsident Christian Vollmer schliesst deshalb eine Kapitalerhöhung nicht aus.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Dies erklärte Christian Vollmer ges-tern an der Generalversammlung im Düdinger Podium, die von 93 Aktionären besucht wurde. Bekanntlich will die Escor AG resp. die Grand Casino SA, an der die Escor zusammen mit der Novomatic (A) und der German Casino Management Group (D) zu einem Drittel beteiligt ist, ein Casino mit A-Lizenz in Zürich und Egerkingen verwirklichen. «In Zürich ist ein modernes Glasgebäude mit 35 Spieltischen und 500 Glücksspielautomaten vorgesehen. Bei 2000 Besuchern pro Tag soll der jährliche Umsatz 100 Mio. Franken betragen», stellte Gilbert Vollmer, Verwaltungsdelegierter, das Projekt «Grand Casino Zürich» vor. Nicht viel kleiner ist das Projekt «Grand Casino Mittelland» in Egerkingen: 25 Tische, 300 Automaten, 1200 Besucher täglich, 60 Mio. Umsatz. Die Escor möchte aber auch in Freiburg (Schützenmatte) und in Rorschach (Seepark) ein kantonales Kursaal-Casino-Projekt realisieren. Laut Gilbert Vollmer besitzen die Escor-Vorhaben ausgezeichnete Chancen für eine Konzessionierung.

«Positive Grundstimmung»

Zuvor konnte aber Christian Vollmer von einem positiven Geschäftsjahr berichten: Der Umsatz (brutto) konnte um 0,3 Prozent auf 47,2 Mio., der
Cashflow um 35 Prozent auf 4,5 Mio. und der Gewinn um das Vierfache auf 1,3 Mio. gesteigert werden. Dies erlaubte der Escor, eine Dividende von acht Prozent (Vorjahr = vier Prozent) auszuschütten. «Mit der Verdoppelung der Dividende soll auch unsere positive Grundstimmung zum Ausdruck kommen», hielt der Verwaltungsratspräsident fest, der damit ebenfalls die Aktionäre honorieren wollte, die «auch die schlechten Zeiten mit uns durchgegangen sind.»

Finanzverbindlichkeiten
drastisch reduziert

Christian Vollmer gab sich bezüglich Ausschüttung von Dividenden auch für die nächsten Jahre sehr zuversichtlich, zumal die Escor ihre Finanzverbindlichkeiten im Geschäftsjahr um weitere 4,4 Mio. reduzieren will. So konnten diese in den letzten vier Jahren von 20,2 auf 6,2 Mio. gesenkt werden.

«Gemäss Rückzahlungsplan wird im Jahre 2001 nur noch eine Schuld von 2,3 Mio. bestehen bleiben», betonte er und gab somit zu verstehen, dass die «schlechten Zeiten» endgültig der Vergangenheit angehören.

Escor besitzt Know-how

Zuversichtlich ist die Escor auch, weil sie über ein Know-how verfügt, das sie auch vermarkten kann. So arbeitet das Unternehmen derzeit intensiv an einer Weiterentwicklung des elektronischen Zählersystems EZM, das es bereits seit Jahren in der Gaststättenaufstellung einsetzt. Laut Gilbert Vollmer ist dieses System auch für die Casinos interessant.

Keine Geldspielautomaten
mehr in Restaurants

Er verheimlichte aber auch nicht, dass gemäss neuem Spielbankengesetz, das am 1. April 2000 in Kraft getreten ist, die heutigen Geldspielautomaten wie Snapspot nicht mehr in den Gaststätten und Spielsalons aufgestellt werden dürfen. Das Gesetz räumt aber den Aufstellunternehmen eine fünfjährige Übergangsfrist ein.

«Bis dahin bleibt Escor ausreichend Zeit, die bestehenden Geräte in den Gaststätten durch neue Automaten mit höheren Anforderungen an die Geschicklichkeit der Spieler zu ersetzen», hielt er fest, betrachtete aber diese Auflage vielmehr als Chance, das Aufstellgeschäft mit attraktiven Automaten neu zu beleben.

Christian Vollmer erinnerte auch an den bevorstehenden Umzug der Finanz- und Administrationsabteilung von Basel nach Düdingen, womit am Hauptsitz zwölf neue Arbeitsplätze angeboten werden können. Der Neubau an der Südseite des bestehenden Gebäudes wird nach seinen Worten im Frühjahr 2001 bezugsbereit sein. Insgesamt beschäftigt die Escor heute 134 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

«Das erste Nein überwinden»

«Der Mensch reagiert auf eine neue Idee mit einem Nein.» Nach Worten von alt Nationalrat Fran-çois Loeb müsste aber die erste Reaktion anders lauten: «Ja, ich muss einen andern Weg finden.»

François Loeb, der während zwölf Jahren im Parlament sass und der die operative Leitung seiner Warenhauskette kürzlich an seine Tochter übertragen hat, war gestern Gastreferent an der Aktionärsversammlung der Escor AG in Düdingen und sprach zum Thema «Kreativität und Spiel». Für ihn ist es normal, dass der Mensch in der heutigen Zeit der Veränderungen in eine Abwehrstellung geht, wenn er mit neuen Ideen konfrontiert wird. «Wir haben das noch nie so gemacht. Wir haben keine Zeit. Das ist im Budget nicht vorgesehen. Wir müssen zuerst den Markt testen usw.» So lauten häufig die ersten Reaktionen auf etwas Neues. Kreativität bedeutet aber nach seinen Worten «andere Wege suchen». «Wir sind kreativ, wenn wir das erste Nein unterdrücken, auf die Seite legen können», hielt er fest.

Die Schweiz ist seiner Ansicht nach ein kreatives Land. Aber bei der Umsetzung neuer Ideen hapert es oft. Laut François Loeb könnte sich heute das Silicon-Valley an der Zürcher Goldküste befinden, wenn die Ideen der ETH Zürich in Sachen Computer umgesetzt worden wären.

Der Kreativität schädlich ist auch die Perfektion. «Wenn wir eine 100-prozentige Perfektion anstreben, so werden wir nie etwas tun», gab er zu bedenken. «Wir müssen offen sein und nicht nur die Fehler sehen.»

Zeit haben zu beobachten

Kreativ kann der Mensch auch sein, wenn er sich die Zeit nimmt zu beobachten. «In der heutigen Zeit geht uns der Blick für das Wesentliche verloren», mahnte er.

Das Beispiel des
stummen Wachhundes

Der Referent zeigte aber auch anhand von anschaulichen Beispielen, was kreativ ist. So berichtete er über die Resultate von Gruppenarbeiten, welche die Frage lösen mussten, was zu tun sei, wenn sich nach einem Kauf herausstellt, dass der Wachhund stumm ist? «Hund zurück, Geld zurück» oder «Kassensturz anrufen» sind seiner Ansicht nicht Lösungsansätze, die von grosser Kreativität zeugen.

Er lobte jedoch jene Gruppe, welche vorschlug, ein grosses Leuchtschild «Vorsicht stummer Wachhund» anzubringen. «Wer wird es dann noch wagen, ein Gelände zu betreten, wenn er weiss, dass er jeden Moment von einem Hund angegriffen werden kann, der sich nicht durch Bellen bemerkbar macht?»

Unter Druck schwimmen alle
im gleichen Strom

François Loeb testete aber auch die Kreativität der Escor-Aktionäre. «Was fällt Ihnen sofort zu den Begriffen Farbe, Blume, Werkzeug und Musikinstrument ein?» wollte er wissen, wobei die Anwesenden ihre Antwort rasch auf ein Blatt Papier bringen mussten. «Haben Sie Rot, Rose, Hammer und Geige aufgeschrieben?» fragte er das Publikum. Und gar mancher Aktionär musste feststellen, dass er meist richtig getippt hatte. «Im Stress gehen alle in die gleiche Richtung. Unter Druck kommt nichts Gutes heraus», hielt er fest und machte so deutlich, dass der Stress nicht die beste Voraussetzung ist, um kreativ zu sein. az

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