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Etwas endet und etwas Neues beginnt

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Anfang März hat die Freiburger Tanztruppe Da Motus! von Antonio Bühler und Brigitte Meuwly im Nuithonie ihr Stück «déComposition» gezeigt. Das Stück handelte von Vergänglichkeit und Erneuerung, von einem Gefühl der allgemeinen Auflösung. Das war kurz vor der Corona-bedingten Schliessung der Theater und dem Saisonabbruch im Nuithonie in Villars-sur-Glâne. Jetzt ist die Compagnie zurück im Nuithonie: Ab heute zeigt sie dort ihren neuen Wurf «Codanse FRI-20», mit dem sie sich nach 33 Jahren aus der aktiven Tanzszene verabschiedet.

Dass «déComposition» gerade noch gezeigt werden konnte und in gewisser Weise das Corona-Gefühl vorwegnahm und dass das Abschiedsstück von Da Motus! jetzt pünktlich zum Start der neuen Saison aufgeführt werden kann, wenn auch unter Corona-Bedingungen: Das alles mag Zufall sein, aber vielleicht ist es auch ein bisschen Fügung. «Wir haben uns immer von unserem Instinkt leiten lassen», sagt Antonio Bühler.

Vierzehn junge Tänzer

Es sei von Anfang an klar gewesen, dass die Subventionsphase 2018 bis 2020 ihre letzte sein werde. «So haben wir auch unsere Programme geplant – unabhängig von Corona.» Nun sei er aber froh, nach der Krise nicht alles wieder aufbauen zu müssen, so der 66-Jährige. «Die Situation ist für Bühnenkünstler nicht gerade rosig, aber ich glaube, die Jungen kommen besser damit zurecht als wir Älteren.» So passt es denn auch ins Bild, dass das Abschiedsstück eben jene junge Generation von Tänzerinnen und Tänzern ins Licht rückt: Antonio Bühler und Brigitte Meuwly haben für «Codanse FRI-20» vierzehn Tänzerinnen und Tänzer zwischen Anfang zwanzig und Mitte dreissig engagiert, die entweder aus dem Kanton Freiburg stammen oder hier aktiv sind.

Von Corona geprägt

In der Tradition von Da Motus! wird die Produktion nicht einfach auf einer Bühne gezeigt, sondern bespielt verschiedene Räume, Gänge und Winkel des Nuithonie. Insgesamt entdeckt das Publikum so neun kleine Szenen sowie eine gemeinsame Schlussszene. Die Besucherinnen und Besucher sind in Gruppen von maximal fünfzehn Personen von einer Bühne zur anderen unterwegs.

Was wie eine Corona-Formel tönt, war tatsächlich von Anfang an so geplant. Dennoch mussten einige Anpassungen vorgenommen werden, wie Antonio Bühler erklärt: «Eigentlich wollten wir, dass sich die Leute wie in einem Museum frei zwischen den verschiedenen Szenen bewegen und überall so lange bleiben können, wie sie wollen. Jetzt ist der ganze Ablauf genau geregelt und geplant, und wir mussten auf einige besonders enge Räume verzichten.»

Die Krise hat aber nicht nur die Form, sondern auch den Inhalt des Stücks geprägt: «Die Vorgabe an die Tänzerinnen und Tänzer lautete, sich mit dem Thema Einschränkung und Eingrenzung auseinanderzusetzen», sagt Bühler. «Die Räume geben den Rahmen vor, aus dem sie nicht ausbrechen dürfen. So erzählt das Stück von unserer momentanen Realität, ohne dabei nur traurig oder ernst zu sein.»

Eine vielfältige Szene

Es sei schön, den Enthusiasmus und die Motivation der jungen Tänzerinnen und Tänzer zu spüren, so Antonio Bühler. Das mache es leicht, Da Motus! nach über drei Jahrzehnten aufzugeben und das Feld der nächsten Generation zu überlassen. Wie sich die Freiburger Szene in dieser Zeit entwickelt habe, sei erfreulich. «Als wir angefangen haben, waren wir praktisch die Einzigen. Jetzt hat sich eine sehr vielfältige Szene gebildet, mit unterschiedlichen Tänzerinnen und Tänzern, die miteinander arbeiten und Lust haben, etwas zu entwickeln.»

Ebenso vielfältig präsentiert sich das Stück «Codanse FRI-20»: Jede der Szenen erzählt ihre eigene Geschichte und hat ihre eigene Stimmung, unterstützt nicht zuletzt von den Lichtkreationen der langjährigen technischen Partnerin Annick Perrenoud. Hingegen verzichtet die Truppe bewusst auf jeden Dekor, damit die Räume ihre Wirkung entfalten können. Es sei in jeder Hinsicht ein stimmiger Abschluss, sagt Antonio Bühler. «Da Motus! verschwindet zwar, aber es geht weiter. Was für uns ein Ende ist, ist für andere ein Anfang.»

Nuithonie, Villars-sur-Glâne. Premiere: Di., 29. September, 20 Uhr. Weitere Aufführungen am 30. September, 1., 2., 3. und 4. Oktober, jeweils 20 Uhr. Maximal 135 Personen pro Abend.

Zahlen und Fakten

Erfolgreich und preisgekrönt

Antonio Bühler und Brigitte Meuwly haben Da Motus! 1987 gegründet. Der Name setzt sich zusammen aus den lateinischen Begriffen «da» (gib) und «motus» (Bewegung). Das Ensemble arbeitete je nach Produktion mit wechselnden Tänzerinnen und Tänzern. Da Motus! war national und international erfolgreich und zeigte rund dreissig Kreationen in mehr als 200 Städten in 45 Ländern. Eine Spezialität waren In-situ-Produktionen, die mit den Gegebenheiten eines bestimmten Aufführungsorts spielten, etwa in Kirchen, im Kraftwerk oder in der ehe-maligen Schokoladenfabrik Villars. 2014 erhielt Da Motus! den Kulturpreis des Kantons Freiburg und 2015 den Schweizer Tanzpreis für das Stück «souffle».

cs

 

 

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