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Etwas Herzklopfen und viel Vorfreude

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

80 Minuten vor der Vorstellung ist es auf den ersten Blick noch ruhig am Aufführungsort der Düdinger Seespiele. Im Verpflegungszelt laufen Vorbereitungsarbeiten, auf dem Parkplatz werden die ersten Autos eingewiesen, die grosse Tribüne ist leer und auf der Bühne liegt noch die grosse Plane, mit welcher der Orchestergraben vor Regengüssen geschützt wird.

Logistisch durchdacht

Doch hinter den Kulissen herrscht schon Hochbetrieb. Hinter den Kulissen heisst in diesem Fall unter der Bühne, denn die Garderoben, die Warteräume, technische Einrichtungen und der Raum fürs Orchester befinden sich auf einem Zwischenboden auf dem grossen Gerüst. Es ist auf den ersten Blick ein Labyrinth, beim zweiten Hinsehen erschliesst sich eine gut durchdachte Logistik. Alles hat seinen Platz, so etwa die Requisiten. «Jeder Darsteller schaut selber zu seinen Sachen», erklärt Edy Kolly, Verantwortlicher für die Bühne, beim Rundgang.

Eine Schauspielerin ist gerade dabei, ihr Mikrofon zu befestigen, ohne dabei die kunstvolle Frisur zu zerstören. Sie war gerade bei Joel Perler. Er ist an diesem Abend der Meister der 30 Mikrofone. Ein Schaltpult informiert ihn während der Vorstellung über den Stand der Batterien. Würde ein Mikrofon ausfallen, könnte er in Windeseile für Ersatz sorgen.

Gespannte Erwartung

Im Orchestergraben ist es warm, auch an diesem frühherbstlichen Abend. Der Raum ist relativ klein und die zwölf Musikerinnen und Musiker sitzen eng beieinander. Rund 60 Minuten bevor es losgeht, ist der Soundcheck voll im Gang. Die einzelnen Instrumente und dann das ganze Orchester spielen ein paar Töne.

Es herrscht eine lockere Stimmung, Gelächter ist zu hören. «Wir sind angespannt, aber die Freude, bald spielen zu können, ist spürbar», erklärt Kontrabassist Patrick Noth. Die Musik sei nicht einfach. «Damit ein Orchester gut funktioniert, muss es das Zusammenspiel üben. Wir hatten aber nicht viel Zeit dafür», erklärt er. Das Publikum sieht das Orchester während der Vorstellung nicht. «Umso schöner ist am Schluss der Wow-Effekt, wenn wir auf die Bühne gehen und die letzten merken, dass wir live gespielt haben.»

Noch 45 Minuten: Die ersten Zuschauer schlendern den abschüssigen Weg vom Verpflegungszelt zur Tribüne hinunter und werden von den Platzanweiserinnen empfangen. Komponist und Dirigent Manfred Jungo hat den Orchesterraum verlassen und die Darsteller zum Einsingen auf der «Terrasse» in Richtung See um sich versammelt. «Ja-ja-ja-ja-ja-ja», singt er ihnen in auf- und absteigender Tonfolge vor. Er animiert sie zu atmen, zu singen, den Mund zu verziehen und herzhaft zu gähnen.

Im Technikraum hoch über der Tribüne geht es 35 Minuten vor dem Start ruhig zu und her. Eric Cotting und Kurt Leiser haben den ersten Teil ihrer Hauptarbeit – den Soundcheck – erfolgreich abgeschlossen. Die zwölf Lautsprecher funktionieren und es ist nach der mehrtägigen Spielpause auch klar, dass kein Marder an einem Stück der 250 Meter Lautsprecher- und 200 Meter Mikrofonkabel geknabbert hat. «Wir haben alles minutiös durchgecheckt», sagt Kurt Leiser. Jetzt gibt es eine kleine Pause, denn sobald der erste Ton erklingt, müssen sie auf Draht sein. Sie verstärken die Stimmen, wo es nötig ist, oder gleichen aus. «Es sind Laien, die auftreten. Da kann es vorkommen, dass die Stimme nicht immer gleich klingt», sagt Eric Cotting. Die beiden sorgen auch dafür, dass nur jene Mikrofone offen sind, die auch offen sein sollen. Eine Sache der Konzentration.

Keine Ersatzleute

Langsam versinkt die Abendsonne über dem gegenüberliegenden Ufer des Schiffenensees. Viel Musse, die Idylle zu geniessen, haben die Darsteller nicht. Sie sind bereits geschminkt und die letztenziehen sich an und schlüpfen somit ein Stück mehr in ihre Rolle.

Sie müssen fit sein und vor allem auch auf ihre Stimmen achtgeben. «Wir haben keine Ersatzleute», erklärt Edy Kolly. Würde bei den Frauen jemand ausfallen, könnte zur Not die Regieassistentin einspringen. Bei den Männern wäre es Regisseur Peter Zimmermann, der die Rolle übernehmen würde.

Als die ersten Werbespots aus den Lautsprechern erklingen, wissen die Beteiligten, dass sie noch eine halbe Stunde haben. Die Anspannung ist immer deutlicher zu spüren. Eine kleine Gruppe plaudert locker miteinander, während in einer Ecke ein Darsteller halblaut Textpassagen wiederholt.

Ein älteres Paar in Tracht übt ein paar Tanzschritte, ein anderer Darsteller zündet sich noch eine Zigarette an. Einige suchen mit geschlossenen Augen die Konzentration, andere sieht man tief ein- und ausatmen. Ein paar singen zusammen ein Lied, während einer mit Stöpseln im Ohr in einer Ecke auf seinem Smartphone herumtippt. «Wie spät ist es?», fragt eine Frau.

650 gespannte Gesichter

Derweil hat sich die Tribüne gefüllt. Nur noch wenige Minuten. Die letzten Nachzügler setzen sich auf ihre Plätze. VierPersonen warten noch aufder Treppe. Sie haben keine Tickets und hoffen doch auf ein Plätzchen. Glück gehabt: Genau vier Plätze sind nochfrei. Eine erwartungsvolle Stimmung liegt in der Luft. Dann: Die ersten Töne der Ouvertüre erklingen. Es wird mucksmäuschenstill. Vorhang auffür «Die Entstehung desSchiffenensees».

Darsteller: «Wir sind wie eine grosse Familie»

S ie sei nicht nervös, sagt Cornelia Schaller kurz vor dem Auftritt. In Gedanken geht sie noch einmal ihren Text und die Tanzabläufe durch. Nach dem Kribbeln vor dem ersten Auftritt sei es nun schon fast Gewohnheitssache geworden, auf die Bühne zu gehen.«Die Kunst ist, auf der Bühne bei sich zu bleiben und sich nicht vom Publikum ablenken zu lassen», sagt sie. Yannik Aebischer spürt da schon mehr Herzklopfen. Im Stück spielt er den verliebten Robert, die männliche Hauptrolle, im wirklichen Leben arbeitet er auf der Gemeinde Courtepin. Den ganzen Tag sei ihm eine Melodie durch den Kopf gegangen, sagt er. Je näher der Auftritt komme, desto nervöser werde er. «Aber da ist auch Freude, dass es wieder losgeht.»

Die beiden Jüngsten im Ensemble, Sara Cipri und Deborah Bächler, nehmen es nach mehreren gespielten Vorstellungen locker. «Einmal haben wir zu schnell gesungen», sagt Sara, und Deborah stimmt in ihr Lachen ein. Das Team finden sie ganz toll, so die Zwölfjährigen. «Wie eine grosse Familie.»

Relativ entspannt ist auch Sara Jeckelmann. Sie hat bereits im «Hintercher»- und beim «Falli Hölli»-Theater mitgespielt. «Ich stehe gerne auf der Bühne», sagt sie. Sie hat sich Zeit genommen und ist früh nach Wittenbach gekommen, um ohne Stress den Schritt vom Alltag zur Bühne zu schaffen. Ihr gefällt die gute Atmosphäre. «Es sind mega gute Leute dabei. Sie alle tragen dazu bei, dass man gerne dabei ist.» im

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