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Etwas weniger Last auf den Schultern

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Zu Beginn der Gemeindeversammlung vom Montagabend in der Seelandhalle sprach der Finanzvorsteher von Kerzers, René Stüssi von einer «relativ gute Rechnung»; eine Untertreibung, schaute vor den Abzügen doch ein Ertragsüberschuss in der Höhe von 5,3 Millionen Franken heraus; dies bei einem Aufwand von 26,3 Millionen Franken. Den Unterschied zu den Vorjahren machten die Steuereinnahmen aus. Insbesondere im Bereich der Handänderungs- und Liegenschaftssteuern lagen die Einnahmen weit über dem Budget.

Stüssi rechnete vor, dass die Steuereinnahmen um 1,5 Millionen Franken über dem Vor­anschlag lagen. Fast in allen Kategorien nahm die Gemeinde mehr ein. Der grösste Teil jedoch stammt mit je einer halben Million Franken über Budget aus Liegenschaftsgewinn- und Handänderungssteuern. Der Grund für das überraschend gute Ergebnis sind laut Stüssi höhere Einnahmen aus Immobilien: aus der Fertigstellung von Bauarealen am Seelandweg und an der Allmendstrasse etwa sowie aus Erträgen aus Landkäufen. «Das konnten wir so nicht absehen», so Stüssi.

Abschreibungen

Als Konsequenz konnte Stüssi in grossem Umfang Abschreibungen tätigen, insbesondere bei der Gemeindeinfrastruktur. Unter anderem flossen 1,7 Millionen Franken in die Schuldentilgung und 2,2 Millionen in ausserordentliche Abschreibungen. Selbst nach diesen Abzügen schaute in der Gemeindekasse ein Plus von 655 000 Franken heraus. Vorgesehen war ein Minus von 200 000 Franken. Somit schloss die Rechnung um über 850 000 Franken besser ab als vorgesehen.

Abgeschrieben wurden 500 000 Franken von den Kosten eines Verwaltungsgebäudes. Der Gemeinderat strich weiter einen Posten in der Höhe von 200 000 Franken für ein unverkäufliches Stück Land und eine halbe Million bei den Strassen. Die hohen Einnahmen glichen zudem bei weitem höhere Ausgaben aus, zum Beispiel für Subventionen für die Kinderbetreuung.

Massiv weniger Schulden

Die Folge der sprudelnden Einnahmen des letzten Jahres: Kerzers’ grosses Kopfweh, die Verschuldung, nahm deutlich ab. Sie sank netto um fast drei Millionen auf 23,3 Millionen Franken. Pro Kopf gerechnet beträgt die Abnahme 661 Franken auf neu 4681 Franken. In den Jahren zuvor war sie stetig angestiegen und gab Anlass zur Sorge. Die Bruttoverschuldung von 41 Millionen Franken sei noch immer ordentlich, gab Stüssi zu bedenken. Dennoch: Mit dem tiefen Zins und weniger Schulden muss die Gemeinde deutlich weniger für den Schuldendienst aufwenden – der Betrag sank letztes Jahr um 90 000 Franken.

Für die Finanzkommission würdigte deren Präsident Silvan Jampen, dass die Gemeinde die Kosten im Griff habe. «Das ist erfreulich und deutet auf eine solide Steuerbasis und sorgfältige Budgetierung hin.» Er mahnte aber, dass der Gemeinderat den Aufwand für die Kinderbetreuung reduzieren und die Einnahmen erhöhen müsse. Die 72 Stimmberechtigten, die der Gemeindeversammlung beiwohnten, genehmigten die Jahresrechnung diskussionslos.

Fonds zu hoch dotiert

Ebenso klar hiess die Gemeindeversammlung schliesslich das neue Feuerwehreglement von Kerzers gut. Es sieht vor, dass der Kreis jener vergrössert wird, die von der Dienstpflicht ausgenommen sind. Zudem soll die minimale Ersatzabgabe von 300 auf neu 200 Franken reduziert werden. Hintergrund der Anpassungen sind unter anderem die Höhe der Einlagen im Feuerwehrfonds. Der Fonds sei aktuell zu hoch dotiert. Das sei nicht wünschenswert, erläuterte Jampen.

Rückweisung

Baukredit für Bahnübergang geht zurück an den Absender

Die Gemeindeversammlung wies einen Antrag des Gemeinderates zurück, für die Sanierung des Bahnübergangs Industriestrasse 139 000 Franken zu sprechen. Die Gesamtkosten sind auf 278 000 Franken veranschlagt. Die SBB planen, die Arbeiten diesen Sommer umzusetzen. Der Sanierungsbedarf wurde anerkannt. Tiefbauvorsteher Adrian Tschachtli betonte, dass der Übergang für die Entwicklung der Industriezone wichtig sei. Das Gesetz sieht vor, dass sich Gemeinde und SBB hälftig an den Kosten beteiligen.

Doch Alt-Gemeinderat Hans Peter Beyeler zweifelte an der Korrektheit des Kostenvoranschlags der SBB. Er äusserte die Befürchtung, dass die SBB bei der Rechnungstellung die Gemeinde übervorteilen könnte. Er forderte eine genauere Aufstellung der erwarteten Kosten. Die Finanzkommission kritisierte, dass die Gemeinde sich bei der Frage der Notwendigkeit auf die Ansicht der Experten verlassen müsse und dass die Gemeinde keinen Einfluss auf die Höhe der entstehenden Kosten nehmen könne. Deshalb soll der Gemeinderat die strikte Einhaltung des Kostenvoranschlags einfordern. Eine Haltung, welche auch die Anwesenden teilten. Grossmehrheitlich wies die Versammlung die Vorlage an den Gemeinderat zurück mit dem Auftrag, bei den SBB weitergehende Informationen einzuholen. Die Vorlage wird an der nächsten Gemeindeversammlung neu traktandiert.

fca

 

 

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