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Eugène Ionesco in Rot und Grün

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Eugène Ionesco in Rot und Grün

Die Theatergruppe der Freiburger Kollegien präsentiert ihr neues Stück

«Homer brennt»: So heisst das Stück, das die Theatergruppe der Kollegien St. Michael, Heilig Kreuz und Gambach diese Woche zur Aufführung bringt. Mit einem Mix aus drei Stücken von Eugène Ionesco fügen die Schüler dem meisterhaft absurden Theater Ionescos eine neue Facette hinzu.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Die Inszenierung beginnt mit einem dumpfen Herzschlag. Die Bühne ist ein überdimensionales Schachbrett. Die Figuren darauf sind nicht schwarz und weiss, sondern rot und grün. Und sie sind überaus lebendig, auch wenn sie letztlich – im Verlaufe des Stücks immer deutlicher zu erkennen – doch nicht mehr sind als Schachfiguren auf dem Spielbrett des Lebens.

Die erste Schachfigur, die die Bühne betritt, ist der Wächter aus Ionescos «Der König stirbt» (1963). Der Wächter kündigt, frei nach Ionesco, nach und nach alle auftretenden Personen an: die (doppelköpfige) Königin Margarete, die Königin Maria, die Leibärztin des Königs, das Dienstmädchen Julchen und schliesslich den sterbenden König selbst («Der König stirbt, es lebe der König.»).

Der König sieht sich angesichts des angeschlagenen Zustands seiner Gesundheit und seines Königreichs gezwungen, sich endlich mit seinem nahenden Tod auseinander zu setzen. Zu Beginn des Stücks tut er sich damit äusserst schwer, und als würden die Figuren ob derlei Unvermögen irgendwann resignieren, kehren sie dem Publikum plötzlich den Rücken zu und werden selbst zu Requisiten.

Von der Logik der Ereignisse …

Nun beginnt ein völlig neuer Handlungsstrang, einer aus dem «Delirium zu zweit» (1966). Eine Frau und ein Mann streiten sich, versöhnen sich und streiten wieder, während um sie herum die Welt in Krieg und Chaos versinkt. Er sei unfähig, Verantwortung zu übernehmen, wirft sie ihm vor, während er schlicht feststellt, das liege in der «Logik der Ereignisse».

An diese Szenen schliessen sich welche aus «Die kahle Sängerin» (1948) an. Im Mittelpunkt steht ein Treffen zweier reichlich seltsamer Ehepaare, von denen das eine sich über eine Familie unterhält, in der alle Mitglieder Bobby Watson heissen, und das andere erst im Verlauf eines Gesprächs feststellt, dass es überhaupt ein Ehepaar ist (oder zu sein scheint). Dazu gesellen sich ein Dienstmädchen und ein Feuerwehrhauptmann, die ihre Jugendliebe wieder aufflammen lassen, während im Hintergrund auch die Stadt in Flammen steht.

… und der Unfähigkeit zu
entscheiden

Der Schluss wird wiederum mit rhythmischen Herzschlägen eingeleitet. Die unterbrochenen Handlungsstränge der drei Stücke werden wieder aufgenommen und auf einen gemeinsamen Nenner zugeführt. «Wieder eine wunderbare Gelegenheit, keine Entscheidung zu treffen», bringt es die Frau aus dem «Delirium» auf den Punkt.

Am Ende sind alle Figuren auf dem grossen Schachbrett versammelt, nunmehr nicht mehr rot und grün gekleidet, sondern entweder rot oder grün: Schachfiguren, nicht fähig oder nicht willens, ihr Leben in die Hand zu nehmen, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen. Der Herzschlag hört irgendwann auf. Der König ist tot. Es lebe der König.
Unbedingt etwas Absurdes

Neun Schauspielerinnen, zwei Schauspieler und ein Techniker aus den Kollegien St. Michael, Heilig Kreuz und Gambach haben sich in diesem Schuljahr unter der Leitung von Marianne Rohrer zusammengetan, um pünktlich zum Frühlingsanfang die traditionelle Aufführung der Deutschfreiburger Gymnasiasten auf die Bühne zu bringen. Dass es etwas Absurdes sein solle, sei schnell einmal klar gewesen, erzählen Simon Käser, Tina Grossrieder und Ronja Fux. Dass man dann bei Ionesco lande, liege schon fast auf der Hand, und der gewagte Mix aus drei verschiedenen Stücken bringe ein zusätzliches absurdes Element ins Spiel.

Intensive Vorbereitungen

Die Vorbereitungen laufen seit Anfang des Schuljahres: Einmal pro Woche wurde geprobt, dazu kamen ein Theaterlager und eine intensive Fasnachtswoche. Zusätzlich zum Textelernen und Szenenproben haben die Schülerinnen und Schüler auch ihre teilweise sehr raffinierten Kostüme selber hergestellt. Auf dem Programm stehen vier Schüler- und vier öffentliche Aufführungen.

Mit dem Ergebnis zeigen sich alle Beteiligten sehr zufrieden. «So zu spielen macht unheimlich Spass», sagt etwa Simon Käser. Nur ein Wunsch bleibe jetzt noch offen: dass möglichst viele Leute in die Aula des Kollegiums St. Michael kämen, um die Produktion zu sehen. cs

Öffentliche Vorstellungen von Do., 25. März, bis So., 28. März. Do. bis Sa. 20 Uhr, So. 17 Uhr. Eintritt frei (Kollekte)

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