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Experten fordern Professionalisierung

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Es gibt keine Wunderlösung für den Bergbahnbetrieb in Val-de-Charmey. Dessen Fortbestand ist vielmehr von einer echten Neuorientierung abhängig. Zu diesem Schluss kommt eine Expertenkommission als Ergebnis eines Audits, wie gestern an einer Pressekonferenz in Bulle mitgeteilt wurde. An dieser nahmen Exponenten aus allen politischen Ebenen teil: Staatsrat Olivier Curty (CVP), Oberamtmann Patrice Borcard (CVP), der Syndic von Val-de-Charmey, Yves Page (FDP), sowie Etienne Genoud (CVP), Vize-Syndic von Val-de-Charmey und Verwaltungsratspräsident der Télécabine Charmey-Les Dents-Vertes en Gruyère AG.

Eine externe Prüfung war eine der Bedingungen, an die der Kanton – dem immerhin 49 Prozent der Gondelbahn Rapidosky gehören – die weitere Unterstützung von Charmey geknüpft hatte, wie Olivier Curty klarstellte. Die daraufhin eingesetzte Expertengruppe setzte sich aus dem Anwalt Claude Gremion, dem Finanzspezialisten Stephan Müller sowie Pierre Besson, Direktor von Télé Villars-Gryon-Diablerets.

Die Experten stellten dem Bergbahnbetrieb denkbar schlechte Noten aus. «Der Fortbestand der Anlagen ist nicht gesichert», sagte Claude Gremion. Der Betrieb werde aus strukturellen und konjunkturellen Gründen weiterhin defizitär sein. Vertretbar sei aber nur ein Verlust von jährlich 300 000 bis 500 000 Franken statt rund 876 000 Franken wie in der Saison 2015/2016. Ohne massive Unterstützung der Gemeinde wird das allerdings nicht zu erreichen sein. «Sagt die Gemeindeversammlung diesen Dezember Nein, so müssen wir die Bahnen wohl schliessen», hielt Yves Page fest. Er sei aber zuversichtlich, dass dies nicht geschehen werde, weil alle wüssten, dass der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle im Tal sei.

«Akute Führungsschwäche»

Claude Gremion konstatierte als Ergebnis des Audits auch eine akute Führungsschwäche bei der Bergbahn. Es fehle ein Seilbahnspezialist in der Führung, und auch die Organisation der Zuständigkeiten sei zu wenig klar geregelt. Die Expertengruppe empfehle, wieder einen fünf- bis siebenköpfigen Verwaltungsrat zusammenzustellen, der interdisziplinär zusammengesetzt sei. Auch der Gemeinderat solle in diesem vertreten sein, nicht jedoch dessen Präsident – damit es nicht zu Interessenkonflikten komme. Ausserdem solle die Direktion von 130 auf 200 Stellenprozente aufgestockt werden, mit einem neuen Technischen Leiter. Finanziell kränkelt Charmey laut Stephan Müller an ausser Kontrolle geratenen Personalkosten, Warenkosten im Restaurant, die höher als in der Branche üblich seien, sowie an einer Unbeständigkeit bei den Fixkosten. Auch hier empfiehlt Müller dringend eine Professionalisierung. Weitere neue Geldquellen sollen eine Anpassung der Billettpreise, ein gebührenpflichtiger Parkplatz sowie der Verkauf von Merchandisingartikeln sein. Charmey muss aber auch vermehrt die Zusammenarbeit mit anderen Skigebieten suchen. Laut Yves Page will man etwa ein gemeinsames Unterhaltsteam mit Jaun bilden.

Zahlen und Fakten

1,1 Millionen Franken sind nötig

Die Ausgangslage setzt die Betreiber der Bergbahnen unter Druck: Will Charmey seine Konzession dieses Jahr erneuern, so sind bis zum Beginn der nächsten Wintersaison Investitionen von rund 200 000 Franken nötig. Mittelfristig müssen weitere 900 000 Franken in die Anlage investiert werden.

jcg

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