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Fäbu sagt Adieu

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Fabian Brügger und der SC Düdingen, das ist wie Asterix und Obelix–zwei unzertrennliche Freunde, die zusammen durch dick und dünn gehen. Über 300 Mal haben die beiden gemeinsam auf den helvetischen Fussball(Schlacht)feldern ihren Gegnern erbitterten Widerstand geleistet. Zwölf Jahre hat Brügger ununterbrochen das Trikot des SCD getragen – in der heutigen Zeit, in der die meisten Fussballer früher oder später dem Lockruf des Geldes erliegen, ist eine solche Klubtreue die seltene und wohltuende Ausnahme.

Taten statt Worte

Als der Plasselber im Jahr 2004 als 20-Jähriger vom FC Plaffeien aufs Birchhölzli wechselt, spielt Düdingen noch in der 2. Liga interregional. Nach einer Saison steigt Brügger mit dem Verein in die 1. Liga auf, wo er auch heute als 31-Jähriger noch seine Pässe schlägt. Seit Jahren ist er ein Eckpfeiler im Team von Martin Lengen; er ist der besonnene Captain, der mit Leistung auffällt und nicht mit markigen Sprüchen. Kabinenansprachen sind nicht sein Ding, auch auf dem Platz wird er nur selten laut. Dafür beeindruckt er mit seiner Leidenschaft für den Fussball. Er ist ein Kämpfertyp; einer, der auch Mal seinen Gegenspieler umgrätscht und eine Gelbe Karte kassiert, um ein Zeichen zu setzen und seine Teamkollegen wachzurütteln, wenn es nicht läuft.

Anders als bei Asterix und Obelix gibt es im wahren Leben nicht immer ein Happy End. Fabian Brügger läuft nur noch heute im Heimspiel gegen Lancy (16 Uhr) und nächsten Samstag in Yverdon im roten SCD-Dress auf, dann ist Schluss. «Eigentlich habe ich schon vor drei, vier Jahren mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören», sagt er. Die Aussicht auf das neue Stadion habe ihn aber motiviert, weiterzumachen. «Als Captain beim ersten Heimspiel die Mannschaft aufs Feld zu führen, das war ein ganz besonderer Moment. Seit Oktober bin ich aber beruflich mehr engagiert und ich spüre langsam das Alter. Nun ist der richtige Zeitpunkt, um mich zu verabschieden.»

Am Ehrgeiz gepackt

Das Fussballspielen ist Fabian Brügger gewissermassen in die Wiege gelegt worden. Sein Vater Paul war ein erfolgreicher und in der Region bekannter Fussballer. Dass «Fäbu» bereits mit eineinhalb Jahren den Fussball durch die Gegend gekickt hat, versteht sich von selbst. Beim FC Plasselb absolviert er seine ersten Juniorenjahre, dann wechselt er zum FC Freiburg in die Inter C. Bei seinem ersten Match im Freiburger Dress erzielt Brügger gleich drei Tore. «Ich weiss noch heute nicht, wie mir das gelungen ist. Ich hatte vorher nie als Stürmer gespielt», erinnert sich Brügger. Sein Auftritt beeindruckte jedenfalls: Er wurde ins kantonale Nachwuchsteam berufen, wo er alle Stufen bis zur U19 durchlief. «Als einziger Sensler im welschen Team fühlte ich mich damals etwas alleine. Also ging ich zum FC Plaffeien.»

Polykarp Schaller, seinerzeit Trainer beim Sensler 2.-Liga-Team, warnte seinen 18-jährigen Neuzuzug vor zu hohen Erwartungen. Er werde höchstens drei, vier Partien von Anfang an spielen können, hiess es. Es kam ganz anders. «Ich wollte immer in der Startformation stehen, also habe ich alles dafür getan, um dem Trainer zu beweisen, dass er mich falsch eingeschätzt hatte». Schliesslich steht Brügger in jedem Spiel von Anfang an auf dem Platz. Eine Saison bleibt er noch im Sense Oberland, ehe er im Sommer 2014 ins Unterland wechselt.

Kollegen und Beruf statt Profikarriere

Der grosse Techniker war Brügger nie, auch ein Torjäger nicht: 24 Treffer hat er in seiner 1.-Liga-Karriere insgesamt erzielt. Als kampfstarker Spieler im rechten defensiven Mittelfeld war er aber immer eine Bank. In den zwölf Jahren beim SCD hat der Plasselber manche Hochs und Tiefs erlebt, in bester Erinnerung ist ihm das Spiel gegen den FC Thun geblieben. Es ist eine der Geschichten, die nur der Fussball-Cup schreiben kann. Über 5000 Fans pilgerten im September 2005 ins Birchhölzli. Der SC Düdingen empfing den Super-League-Verein Thun, der wenige Tage zuvor in der Champions League gegen den FC Arsenal für Furore gesorgt hatte. Der SCD schlug sich bravourös und unterlag nur knapp mit 0:1. Mittendrin Fabian Brügger. Sein beherztes Auftreten blieb nicht unbemerkt, nach dem Spiel interviewte ihn das Schweizer Fernsehen. «Ich bekomme noch heute Gänsehaut, wenn ich an die Stimmung damals denke. Solche Gefühle kannst du nur im Sport erleben.»

«Fäbu» ist einer jener Fussballer, von denen man sagt, er hätte das Talent gehabt, um auf höherem Niveau zu spielen. Profi ist er allerdings nie geworden. Warum eigentlich nicht? Brügger sieht es nüchtern: «Ich habe nie ein Angebot eines Vereins erhalten, also war ich nicht gut genug. Ich habe mich auch nie in einer höheren Liga gesehen. Körperlich bin ich zu wenig kräftig und zu wenig schnell. Ich habe es auch nie ernsthaft versucht. Die Kollegen und der Beruf waren mir stets wichtiger als eine Profikarriere.»

SCD verliert eine Identifikationsfigur

Mit Fabian Brügger verliert der SCD nicht nur einen verdienstvollen Spieler, sondern auch eine Identifikationsfigur. «Sensler Spieler sind das A und O für einen Verein wie Düdingen», ist der 31-Jährige überzeugt. «Über sie geschieht die Identifikation der Fans mit der Mannschaft und der Region mit dem Verein.» Mit Pascal Jenny, Lukas Schneuwly, Adrian Schneuwly, Fabian Brügger, Marc Rotzetter, Daniel Spicher, Christoph Schneuwly, Ivano Baeriswyl und nun auch Fabian Brügger und Mario Sturny haben in den letzten Jahren zahlreiche Sensler den SCD verlassen. Dem Verein gehen die Identifikationsfiguren aus. «In meinen Anfangsjahren in Düdingen waren neun von zehn Spielern aus dem Sensebezirk, der Rest Auswärtige. Heute ist es umgekehrt», sagt Brügger. «Ich hoffe, dass sich der Verein dieser Problematik bewusst ist und dafür sorgt, dass wieder junge Sensler nachkommen.» Martin Lengen sei eigentlich ein Trainer, der den Jungen eine Chance gebe. Allerdings sei der Sprung in die 1. Liga gross. «Viele wollen den Aufwand nicht betreiben. Oder ihnen fehlt der Wille, sich durchzubeissen, und sie geben nach einem Jahr wieder auf, wenn es nicht reicht. Talentierte Spieler gäbe es genug.»

Daltons statt Obelix

Seine Fussballschuhe wird Brügger noch nicht an den Nagel hängen. Nächste Saison läuft der Sensler für den FC Plasselb auf. «Ich möchte meinem Heimklub etwas zurückgeben. Das kann ich allerdings nur, wenn ich noch einigermassen fit bin, schon deshalb macht der jetzige Wechsel Sinn», scherzt Brügger. «In Plasselb spielen fünf, sechs Cousins von mir. Sie warten irgendwie ein bisschen auf mich. Ich war ewig weg, sie sind schon ewig dort, nun freuen wir uns, gemeinsam in einer Mannschaft zu spielen.» Asterix kämpft künftig nicht an der Seite von Obelix auf den Fussball(Schlacht)feldern, er wird aber auch den Daltons ein Leader sein.

 

 

«Ich bekomme noch heute Gänsehaut, wenn ich an das Spiel gegen Thun denke.»

«Ich tat alles, um dem Trainer zu beweisen, dass er mich falsch eingeschätzt hatte.»

Fabian Brügger: Der «Mister 100 Prozent»

Martin Lengen (Trainer SC Düdingen): «Fäbu war für mich in den zehn Jahren als Trainer in Düdingen einer der wertvollsten Spieler. Er ist sehr vielseitig einsetzbar, sehr konstant, egal auf welcher Position er spielt. Er gibt immer 100 Prozent und ist sehr pflichtbewusst.. Er ist ein Spieler, den sich jeder Trainer in seiner Mannschaft wünscht.»

Frédéric Piller (Spieler SCD): «Als ich noch beim FC Freiburg war, war Fäbu immer mein Gegenspieler. Er ist einer von denen, die man lieber mit sich als gegen sich hat. Er gibt immer alles, kämpft bis zum Ende. Dass er zwölf Saisons beim SCD gespielt hat, sagt alles über seine Qualitäten aus. Fäbu geniesst im Team eine enorme Wertschätzung. Ich bedauere seinen Weggang sehr. Uns verlässt nicht nur ein toller Spieler, ich verliere auch einen super Kollegen.»

Pascal Bächler (ehemaliger SCD-Präsident): «Ich habe Fäbu als sehr zuverlässige, charakterstarke und loyale Führungspersönlichkeit geschätzt. Wenn ihm der Trainer sagen würde, er brauche ihn heute als Goalie, dann würde er sogar ins Tor stehen. Er verkörpert die typische Oberländer Stärke: Wenn er ja sagt, dann kann man 100 Prozent auf ihn zählen. Fäbu ist der einzige Spieler im Team, der raucht, und er trinkt oft ein Bier mehr als andere. Aber man bringt ihn nicht kaputt, er bringt immer seine Leistung.» ms

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