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Falli Hölli geht 2014 nochmals bachab

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Morgen Abend gegen 23 Uhr wird im Weiler Tolgli in Alterswil wohl die eine oder andere Träne fliessen. Die Truppe hat dann die letzte von 17 Vorstellungen hinter sich. Doch es bleibt den 26 Schauspielerinnen und Schauspielern nach dem Schlussapplaus und den Bravo-Rufen ein grosser Trost: Nächstes Jahr geht es weiter. Die Organisatoren haben am Donnerstag mitgeteilt, dass das Falli-Hölli-Theater auch 2014 aufgeführt werden soll–also genau 20 Jahre nach der Rutschkatastrophe in der Chaletzone in Plasselb.

Rund 7500 Personen haben in den letzten vier Wochen dasFreilichtspiel besucht. Abgesehen von wenigen Einzelplätzen waren alle Vorstellungen ausverkauft. «Die Nachfrage ist da», erklärt Regisseur Mark Kessler den Entscheid für eine neue Saison. «Gegen Ende fragten immer mehr Leute, ob es noch Billette habe.»

Grossteil des Teams bleibt

Noch ist offen, wann genau das Falli-Hölli-Theater nächstes Jahr aufgeführt wird. Fest steht, dass es wieder im Tolgli in Alterswil sein wird. Ein Teil der Infrastruktur kann sogar stehen gelassen werden.

Klar ist auch, dass ein Grossteil der Schauspieler wieder dabei sein wird. «Das habe ich gehofft», sagt Mark Kessler. So seien weniger Proben nötig.«Es ist ein eingefleischtesTeam geworden.» Das gelte auch für die Leute hinter den Kulissen, die für Kostüme oder Requisiten besorgt sind, die Helfer und die Musiker. «Alle sind wichtig für die Produktion.» Es sei eine grössereGruppe als beim Hintercher-Theater, und die Inszenierung auf dem freien Feld habe alle herausgefordert. «Es war nicht leicht für sie, bei schlechtem Wetter zu proben und zu spielen.» Nur eine Vorstellung musste wegen des Regens kurz unterbrochen werden.

Viele engagierte Leute

«Es ist einfach genial gelaufen», fasst Christian Schmutzseine Eindrücke der letztenWochen zusammen. Auf der Basis seines Buches «Bach ab» entstand das Falli-Hölli-Theater. «Wenn ich denke, was aus den ersten Ideen von Mark Kessler und mir geworden ist–super», sagt er. Es sei unglaublich schön mitzuerleben, wie viele Leute sich rund um das Projekt engagiert hätten und wie gross der Zusammenhalt war. Er freut sich über das durchwegs gute Echo, vor allem auch von Leuten, welche die damaligen Vorfälle im Falli Hölli gut kennen oder sogar miterlebt haben.

Zeitgeist zeigen

Das bestätigt auch Mark Kessler. Am schönsten empfand er Rückmeldungen von ehemaligen Chaletbesitzern im Falli Hölli. «Sie waren positiv überrascht, wie gut wir es umgesetzt haben.» Ihm und Christian Schmutz sei es bei der Ausarbeitung des Drehbuchs wichtig gewesen, eine gute Geschichte zu erzählen,ohne Leute blosszustellen odervor den Kopf zu stossen. «Wir wollten den damaligen Zeitgeist zeigen», sagt der Regisseur. Als Beispiel nennt erdie Tatsache, dass es in den 1980er-Jahren nicht selbstverständlich war, dass Frauen studieren, wie dies die weibliche Hauptperson im Stück tut.

Besonders spannend hat Christian Schmutz die Reaktion des Publikums bei der ersten Aufführung empfunden. «Bei den Proben war es sehr schwer einzuschätzen, wie die Szenen auf die Zuschauer wirken und was ankommt», sagt er. Überraschungen gab es an den 17 Abenden immer wieder: nicht immer gab es an den gleichen Stellen spontane Lacher oder gar Szenenapplaus.«Das hängt wohl mit derZusammensetzung des Publikums zusammen, aber wohl auch mit der Tagesform der Schauspieler», meint Christian Schmutz.

Am poetischsten empfand Mark Kessler die Schlussszene, in der die Hauptfiguren Abschied vom Falli Hölli nehmen. Am schwierigsten war jene mit dem rutschendenChalet, sagt er. «Es brauchte eine Weile, bis es gelang, diestechnisch umzusetzen.» Da beidiesem Stück weniger Action auf der Bühne geschieht als beim Hintercher-Theater, waren bei der Inszenierung die Nebenschauplätze und Requisiten wichtig, wie Christian Schmutz ausführt: Der Toyota Celica zum Beispiel, das rutschende Chalet oder auch die Multimediaschau. «Mit ihnen konnten wir auf andere Art Emotionen transportieren.»

Er sei oft auch auf die Unterschiede zwischen Buch und Theater angesprochen worden, sagt der Autor. «Man muss beide separat anschauen. Auf der Bühne wird die Geschichte anders vorangetrieben, und andere Szenen rücken in den Vordergrund.»

 

«Wenn ich denke, was aus den ersten Ideen von Mark Kessler und mir geworden ist–einfach super.»

Christian Schmutz

Autor

 

Burri und Miggi: Mit Leidenschaft beim Spielen

M arkus Mülhauser aus Wünnewil spielt im Falli-Hölli-Theater den Architekten Burri. «Ich konnte mich sofort in die Figur einfühlen», sagt er. Als Spengler kommt er von der Baubranche, kennt die raue Sprache und die Arbeitsweise. Er bekomme gute Echos auf seine Darbietung, höre aber auch, dass seine Figur nicht immer sympathisch sei. «Darauf war ich vorbereitet.» Seit über 20 Jahren spielt er Theater, war letztes Jahr auch beim Hintercher-Freilicht spiel dabei. «Es ist reizvoll, mich immer wieder in neue Charaktere reinzuversetzen.» Besonders schätzt er das hohe Niveau bei diesem Theater. Die Zuschauer hätten Anrecht auf «etwas Rechtes.» Das Spiel zu perfektionieren und professioneller zu werden sei ein grosser Reiz. Zu «90 bis 95 Prozent» sei er nächstes Jahr wieder dabei.

Passende Rolle

Auch Brigitte Käser aus Düdingen macht wieder mit. «Es war eine intensive Zeit», sagt sie im Rückblick. Da sie aber mit Leidenschaft dabei sei, stimme es für sie. An ihrer Rolle als Chrütter-Miggi gefällt ihr, dass sie eine naturverbundene und bodenständige Frau verkörpert – eine, die weiss, was sie will. «Die Leute sagen, die Rolle passe zu mir», sagt sie und freut sich über das Kompliment. Die Geschichte des Falli Hölli war neu für sie. «Ich war nie dort und habe mich nicht gross mit dem Rutsch befasst.» Trotzdem habe sie nachvollziehen können, wie schwierig es für die Leute war, etwas zu verlieren, in das sie viel Geld und Liebe gesteckt hätten. Brigitte Käser lobt den guten Teamgeist in der Truppe. «Alle helfen einander.» Viele kannte sie schon vom Hintercher-Theater her. «Die neuen haben sich gut eingelebt.» im

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