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Fallpauschalen sind Unsinn

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Fallpauschalen sind Unsinn

Autor: «Kommt es zu verfrühten Spitalentlassungen?» – FN vom 8. Oktober 2009

Ab dem ersten Januar 2012 kommt ein Höllengefährt namens Fallpauschale (DRG) in Schwung. Zum Beispiel die «Durchschnittsgalle».

Bisher zahlen die Kantone und die Krankenkassen in den meisten Schweizer Spitälern für die einzelnen Dienste, die man erhält. Der eine Patient liegt zum Beispiel nach einer Operation an der Gallenblase zwei bis drei Tage im Spital, der andere zehn, weil es Komplikationen gibt. Folglich verrechnet das Spital je nach Aufwand und Patient weniger oder mehr. Das ist mit den DRG vorbei.

Abgesehen davon, dass schon die Berechnung von Durchschnittskosten brisant ist, wird eine Gallenblasen-Operation zu einem Produkt wie eine Waschmaschine und die Patientinnen und Patienten zu gutem oder schlechtem Verarbeitungsmaterial. Junge, ansonsten gesunde Patienten, sind betriebswirtschaftlich betrachtet gutes Material – weil sie das Spital schnell verlassen und nicht viel kosten. Alte, chronisch Kranke, die oft Komplikationen machen, sind schlechtes Material – weil sie dem Spital viel Arbeit bescheren und mehr kosten, als die Pauschale hergibt.

Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegefachleute fordern, die Übung müsse abgebrochen werden, auch wenn das revidierte Krankenversicherungsgesetz diesen Systemwechsel vorschreibt. Sie argumentieren, mit dem neuen System liessen sich die gesundheitspolitischen Ziele, die es angeblich anstrebe, gar nicht erreichen: «Weder können damit Kosten gespart werden, noch wird die Transparenz und damit die Vergleichbarkeit der Versorgung verbessert.» Auf der Website www.mydrg.de diskutieren deutsche ÄrztInnen ihre Probleme mit dem neuen Abrechnungsverfahren in Deutschland, wo dieses System bereits den Verlust von 30 000 Stellen gekostet hat. Das andere Land mit diesem System sind die USA; mithin das teuerste Gesundheitswesen der Welt!

Jetzt lässt sich das Unheil noch abwenden. Die Politik will das Gesundheitswesen umbauen. Effizient soll es sein, wenn die Fallpauschale ins Kostenrennen geschickt wird. Voraussichtlich wird das Gefährt ohne Bremsen losbrausen. Man müsse die Höllenmaschine aus dem Verkehr ziehen, bevor sie abgeht, und endlich da anfangen zu lenken, wo das System krankt. In der Vetternwirtschaft nämlich.

Autor: Daniel Megert, Freiburg

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