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«Familien werden ungleich behandelt»

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«Familien werden ungleich behandelt»

Autor: Karin aebischer

Annette Wicht arbeitet seit 1999 im Teilzeitpensum als Generalsekretärin des Freiburger Krippenverbandes (FKV). Die FN haben sich mit ihr über die Entwicklung, die aktuelle Situation und die Zukunft der Freiburger Krippenlandschaft unterhalten.

Annette Wicht, innerhalb von 20 Jahren hat sich die Zahl der Krippen im Kanton von 15 auf 43 beinahe verdreifacht. Was heisst dies für die Anzahl Krippenplätze?

Dass sich die Zahl der Krippen zwischen 1990 und 2010 fast verdreifacht hat, bedeutet noch lange nicht, dass auch die Zahl der Plätze heute dreimal so hoch ist. Denn seit dem Jahr 2000 wurden mehrere kleine Krippen eröffnet, vor allem im Sense- und im Seebezirk. Und trotz der positiven Entwicklung ist das Betreuungsangebot pro 100 Kinder im Jahr 2010 im Kanton immer noch sehr tief und sehr ungleich auf die verschiedenen Bezirke verteilt.

Sind im Kanton Freiburg nicht genügend Krippenplätze vorhanden?

Allgemein kann man sagen, dass ein Mangel an Krippenplätzen herrscht. Dieser Mangel ist jedoch relativ. Ich bekomme sehr viele Telefonate von Eltern, die verzweifelt auf der Suche nach einem Krippenplatz für ihr Kind sind. Vor allem in der Stadt Freiburg werden die Krippen mit Anfragen bombardiert. Sie führen lange Wartelisten. Dann wiederum gibt es auf dem Land Krippen, in denen Plätze frei sind. Die Abschottung zwischen den Gemeinden führt dazu, dass nicht die gesamte Betreuungskapazität des Kantons genutzt werden kann.

Weshalb kann diese Kapazität nicht voll genutzt werden?

Finden die Eltern keinen Platz, fragen sie mitunter auch Krippen einer anderen Gemeinde an. Es ist jedoch nicht gesagt, dass ihre Wohngemeinde den Platz in der anderen Gemeinde subventioniert. In diesen Fällen sehen sich die Eltern gezwungen, den Selbstkostenpreis zu bezahlen oder einen Platz in einer privaten Krippe zu suchen.

Im kantonalen Durchschnitt hat sich die kommunale Beteiligung an den Kosten für die Betreuung innerhalb von zehn Jahren verdoppelt. Wie sieht es in den einzelnen Bezirken aus?

In der Stadt Freiburg sind die Tarife korrekt und am tiefsten. 2009 führte der Saanebezirk bei der Subventionierung mit 80 Franken pro Einwohner pro Jahr. In anderen Bezirken ist die kommunale Beteiligung pro Einwohner viel tiefer, da längst nicht alle Gemeinden?Subventionen gewähren. Je nach Bezirk fallen die Krippentarife für die Eltern unterschiedlich aus. Die Familien werden somit ungleich behandelt.

Was kann gegen diese Ungleichbehandlung getan werden?

Wir vom FKV haben uns vom neuen Gesetzesentwurf über die familienexternen Betreuungseinrichtungen klare Vorgaben für die Gemeinden erhofft, was die Subventionen für die ausserfamiliäre Betreuung anbelangt. Leider ist dies nicht der Fall. Das ist für uns sehr unbefriedigend.

Was ist nötig, damit im Kanton Freiburg in Zukunft genügend Krippenplätze zu erschwinglichen Tarifen vorhanden sind?

Es braucht hauptsächlich mehr Investitionen vom Staat. Dieser muss die finanziellen Mittel bereitstellen, damit alle Familien gleich behandelt werden können und den Kindern genug Krippenplätze in einem professionellen Umfeld zur Verfügung stehen.

Dass der Staatsrat gemäss Gesetzesentwurf anerkannte Krippen und Tagesfamilien lediglich mit einem Beitrag von zehn Prozent der Betriebskosten unterstützen will, ist enttäuschend und ungenügend.

Wie viel fordern Sie?

30 Prozent. Eine Beteiligung von zehn Prozent an den Betriebskosten der Kinderbetreuung (Krippen und Tagesfamilien) kostet den Staat fünf Millionen Franken pro Jahr, das sind 1,5 Promille des Budgets. Multipliziert man diese Zahl mal drei, ergibt dies nicht einmal ein halbes Prozent der Staatsausgaben.

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