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Familienpolitik – Eine Zeitbombe?

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Familienpolitik – Eine Zeitbombe?

Die Meinungen im Grossen Rat gehen weit auseinander

Im Grossen Rat herrschen verschiedene Ansichten bezüglich Familienpolitik. Für die einen muss noch viel getan werden, für andere könnte sie sich als Zeitbombe erweisen, wenn die finanziellen Engagements stets zunehmen.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Über die Familienpolitik debattierte der Grosse Rat am Donnerstag, weil er den Bericht über eine umfassende Familienpolitik zur Kenntnis nahm. Eine kantonale Kommission hat ein 170-seitiges Dokument ausgearbeitet, das der Staatsrat mit einem Kommentar ergänzte.

Freiburg oft im ersten Rang

Nach Worten von Raymonde Favre (FDP, Semsales) befindet sich Freiburg bezüglich Familienfreundlichkeit landesweit oft im ersten Rang. Sie dachte dabei an Familienzulagen, an die Sozialabzüge für Kinder oder an die Prämienverbilligungen, von denen 93 000 Freiburger profitieren können, oder 38 Prozent der Bevölkerung. Andererseits sei Freiburg aber ein finanzschwacher Kanton. Grosszügigkeit habe ihren Preis. Zur Kasse gebeten würden Kanton und Gemeinden. Sollte den minderbemittelten Familien gar noch Ergänzungsleistungen gewährt werden, könne die Finanzierung zu einem echten Problem werden. Sie sprach dabei gar von einer Zeitbombe.

Laut SVP-Sprecher Gilles Schorderet hat die SVP stets die Familie unterstützt. Er verheimlichte dabei nicht, dass die SVP dabei in erster Linie an die traditionelle Familie mit Vater, Mutter und Kindern denkt. Und für die SVP sollten sich auch die Eltern vorwiegend um die Erziehung der Kinder kümmern.

Laut Claudia Cotting (FDP, Senèdes) darf es nicht sein, dass die Kinder für das Scheitern der Ehen verantwortlich gemacht werden. Ihrer Ansicht nach darf die Gesellschaft die Familie nicht ersetzen. Geholfen solle aber dort werden, wo Hilfe nötig sei.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

SP-Sprecher Hugo Raemy seinerseits stellte fest, dass die Schweizer mit einer Geburtenrate von 1,27 Prozent am Aussterben seien. Er stellte sich daher die Frage, weshalb immer mehr Paare kinderlos bleiben. Als Hauptgründe nannte er die finanzielle Belastung sowie die berufliche Karriere.

Nach seinen Worten gehört heute das Bild des Alleinernährers der Vergangenheit an. Mann und Frau seien berufstätig, und der Doppelverdienst sei oft eine Notwendigkeit. Das Bild der Familie habe sich verändert. «Die Frauen werden in der Berufswelt gebraucht», betonte er. Wer Kinder habe, müsse Einschränkungen in Kauf nehmen. Deshalb müsse der Staat gute Rahmenbedingungen schaffen.

Nach seinen Worten hat die kantonale Kommission hervorragende Arbeit geleistet. Der Bericht sei ein ausgezeichnetes Arbeitsinstrument. «Den Worten Familienfreundlichkeit müssen nun auch Taten folgen», sagte er, hegte aber Zweifel, dass dem in der Wirklichkeit so sei. Er erinnerte dabei an die vergangene Budgetdebatte, bei welcher entsprechende Staatsstellen gestrichen wurden. Die Schaffung von ausserfamiliären Betreuungsplätzen, ein zweites Kindergartenjahr, ein Steuerrabatt für Familien, Förderung des Job-Sharing, der Teilzeitbeschäftigung usw. seien der SP wichtige Anliegen.

Eine ähnliche Prioritätenliste hat auch die CVP, wie deren Sprecherin Catherine Keller zu berichten wusste. Sie nannte dabei die Steuerpolitik an erster Stelle, erwähnte aber auch die Mutterschaftsversicherung. Sie rief in Erinnerung, dass es nicht die Rolle des Staates sei, die Familien zu ersetzen. Sie regte auch an, Eltern an Weiterbildungskursen teilnehmen zu lassen, die bisher nur den Lehrerschaft vorbehalten waren, um in der Schule mehr mitreden zu können.

Ein Familienguichet

Staatsrat Pascal Corminboeuf bestätigte Aussagen von Françoise Morel (SP, Romont), wonach die staatlichen Stellen, die sich um die Familien kümmern, auf verschiedene Direktionen verteilt seien. Mit der Absicht, ein Familienguichet zu schaffen, beweise der Staatsrat, dass er die Anliegen der Familien ernst nehme.

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