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«Farandole und Fara sind die gleichen Buchstaben, nur kürzer»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: URS HAENNI

«Ihr kennt Farandole, aber kennt Ihr auch Fara?», fragte Marie Andrey als Benutzerin der Einrichtungen der Stiftung Fara. «Es sind die gleichen Buchstaben, nur kleiner», erklärte sie. «Wir haben es lustig, aber einige verstehen keinen Spass. Wir sind seriös bei der Arbeit. Wenn wir mal 5 Minuten Verspätung haben, müssen wir das bei der Pause nachholen. Aber das kommt auf das jeweilige Atelier an», berichtete sie aus dem Alltag der Geschützten Werkstätte. Und zum Zusammenleben unter erwachsenen Behinderten: «Wenn jemand Probleme hat, dann helfen wir einander.»

So konnten die Besucher im Festzelt bei der offiziellen 50-Jahr-Feier gestern im Freiburger Jura-Quartier einen guten Eindruck erhalten, um was es der früheren Institution Farandole und heutigen Fara (fondation ateliers résidences adultes) geht: die Aufnahme, Ausbildung, Arbeit, Beschäftigung und Beherbergung von erwachsenen Behinderten.

Dies geschieht in den 12 Ateliers der Geschützten Werkstätte, aber auch in den vier Wohnungen, drei Foyers und drei Studios, in denen Fara-Benutzer wohnen.

Ein Altersheim in der Fara?

Laurent Stoll, ein weiterer Benutzer der Fara, äusserte Wünsche für die Zukunft: «Die Räume, insbesondere die Garderoben, müssen vergrössert werden. Wir sind da wie Sardinen, wir stehen uns auf den Füssen herum. Und es braucht ein Projekt für die Älteren – ein Altersheim innerhalb der Fara.» Fara-Direktor Thomas Brugger zitierte aus der Jubiläums-Zeitschrift noch weitere Wünsche der erwachsenen Behinderten: einen eigenen Computer, ein Atelier für Schmuck, einen fünftägigen Weihnachtsmarkt, oder ein ganz persönlicher Wunsch: «Dass ich im Alter täglich ins Bistro an der Ecke gehen kann mit meinem von Zigaretten gelb gewordenen Bart.»

Für Brugger sind diese Wünsche Ausdruck dafür, dass sich die Benutzer der Fara für die Zukunft interessieren und mit ihren Tugenden und Intelligenz selber Projekte an die Hand nehmen. Der Direktor machte in seiner Ansprache auf Veränderungen in diesem halben Jahrhundert aufmerksam, die sich alleine schon in der Bezeichnung der betroffenen Personen äussern. Früher wurde öfters von einer Krankheit gesprochen, später aber von behinderten Personen und neuerdings gar von Personen in einer Situation der Behinderung. Alleine dies zeige, dass mit dem Aufbau von sozialen Strukturen im Kanton Freiburg auch die Integration zu einer wichtigen Bewegung geworden sei.

Die Freiburger Sozial- und Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre nahm die zahlreichen Anregungen aus dem Anlass mit Interesse auf. Sie werde die Raumsituation der Fara prüfen, versprechen könne sie aber nichts.

In zwölf Ateliers arbeiten die Fara-Benutzer an verschiedenen Projekten.Bild Charles Ellena

Rückblick: Zeugnis eines Gründungsvaters

Am 30. Mai 1961 fanden sich rund 40 Personen im Hotel «Tête Noir» in Freiburg zusammen und gründeten die «Freiburger Vereinigung der Eltern geistig Behinderter». Gründungspräsident war Pierre Kuenlin, welcher gestern auch am Jubiläumsanlass anwesend war und über die Anfangszeiten von Farandole/Fara orientierte. Schon im Januar 1962 eröffnete die erste Freiburger Schule für geistig Behinderte mit den dicken Lettern «La Farandole». Acht Kinder nahmen ihren Unterricht auf.

Die Entwicklung ging rasant voran. Bald hatte man 90 Mitglieder, organisierte Sommerlager, eröffnete ein neues Schulgebäude und ein Internat für Schüler der Farandole.

Bis 1975 lief die Farandole unter der Elternvereinigung, welche heute als «Insieme Freiburg» ebenfalls das 50-Jahr-Jubiläum feiert. Über drei Jahrzehnte übernahm die Trägerschaft des Foyers Courtepin die juristische Verantwortung für die Institution, bis 2006 die Stiftung Farandole gegründet wurde. Seit dem 1. Januar 2011 heisst die Stiftung Fara.uh

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