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Farbe bekennen für die Menschlichkeit

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Vor kurzem hörte ich Folgendes: «Das Attentat in Orlando ist schrecklich. Doch so schlimm dieses Attentat ist, die zahllosen Kriege in der Welt finden in den Medien viel weniger Beachtung. Und die Flüchtlinge, die bei uns sind, werden als Problem betrachtet. Das verstehe ich nicht.» Abgesehen davon, dass diese Aussage von einem Teenager stammt und das Vertrauen in die Jugend dieses Landes bestärken sollte, wurde auch ein gewichtiges Dilemma angesprochen, das sogenannte «Nähe-Distanz-Problem»: Ein Kind, das vor unseren Augen zu ertrinken droht, werden die meisten ohne zu zögern retten. Kinder in Afrika oder Asien, die in weiter Entfernung sterben, rühren uns zwar emotional kurzfristig an, zu ihrer Rettung wird man aber kaum eilen. Ohne Nähe fehlen die antreibenden Emotionen. Das Attentat in Orlando ist uns kulturell bedingt wahrscheinlich näher als etwa die Konflikte in Syrien oder der Ukraine. Dies, obwohl letztere Länder geografisch deutlich näher an der Schweiz liegen als Orlando.

 Farbe bekennen

Erst die Flüchtlinge, Leidtragende der Kriege, werden zu einem «Problem», weil sie hier sind. Bei uns. In der Schweiz. Nahe. 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, daran gemessen gelangt nur ein kleiner Teil in die Schweiz und nach Europa. Weil sich aber in den letzten Monaten die Situation zuspitzte, immer mehr Menschen auf der Flucht sind und die Flüchtlinge auf der Balkanroute vor verschlossenen Grenzen stehen, engagieren sich immer mehr Menschen im Rahmen der Flüchtlingshilfe. So hat das Hilfswerk der evangelischen Kirchen in der Schweiz (HEKS) am 2. Mai die Kampagne «Farbe bekennen für eine menschliche Schweiz» lanciert. Die Kampagne will sich starkmachen für eine sichere Zukunft, die man gemeinsam gestaltet und welche eine erfolgreiche, aber menschliche Schweiz präsentieren soll.

Flüchtlingstage 2016

Die Kampagne «Farbe bekennen» wird von zahlreichen Partnern unterstützt, darunter auch das in Freiburg ansässige Hilfswerk Brücke–Le pont. Diese Partnerorganisationen tragen dazu bei, dass in der ganzen Schweiz diverse Aktivitäten zugunsten von Flüchtlingen in der Schweiz stattfinden. Der Kanton Freiburg ist zum Beispiel mit dem Begegnungshaus des Vereins «La Red» (siehe Kasten) auf der Webseite der Kampagne vertreten. Eine weitere interessante Aktion hat die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) mit der Aktion «Together 2016» auf die Beine gestellt. Der nationale Flüchtlingstag (18. Juni 2016), der Flüchtlingssonntag der Kirchen (19. Juni 2016) sowie der Weltflüchtlingstag (20. Juni 2016) waren der ideale Moment, um auf diese Aktion aufmerksam zu machen.

Fussball verbindet

Im Zentrum steht – ganz im Zeichen der Europameisterschaft – der Fussball. Zusammen mit der Swiss Football League (SFL) versucht die SFH, Begegnungen zwischen Flüchtlingen und Einheimischen zu fördern. Die Hoffnung ist, dass so der Kontakt zur Bevölkerung erleichtert werden kann. Denn bleiben Flüchtlinge nur unter sich, so fällt es ihnen schwerer, die Sprache zu lernen und Arbeit zu finden, kurz: ein normaleres Leben zu führen. Am 18. Juni fand darum im Rahmen des nationalen Flüchtlingstages auf dem Bundesplatz in Bern ein Fussballturnier statt, ausgetragen von Flüchtlingen und Prominenten wie dem ehemaligen Internationalen Stéphane Chapuisat. Vereine der obersten beiden Schweizer Fussball-Ligen werden zudem im Herbst eine Projektwoche zur Integration von Flüchtlingen durchführen. Es bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft gelingt, die Distanz zwischen der Bevölkerung und den Flüchtlingen zu verkürzen und so Nähe und Begegnung zu ermöglichen.

 

«L a Red»: Haus für alle Neuankömmlinge

I m September 2015 wurde «La Red» als gemeinnütziger Verein von jungen Menschen aus Freiburg gegründet, um einen Ort zu schaffen für alle, die sich für einen besseren Empfang von Neuankömmlingen einsetzen möchten; ein Ort, an welchem die Begegnung von Personen unterschiedlicher Herkunft durch die Teilnahme und Durchführung von Aktivitäten im Mittelpunkt steht. Alle sind dabei gleichermassen willkommen, Ideen und Projekte einzubringen. So wurden bereits Französischkurse angeboten, ein Nähatelier durchgeführt, ein Permakultur-Gemüsegarten angelegt oder ein autonomes Radio gegründet. Ob Asylsuchende, Studierende, Jung oder Alt, aus Freiburg oder anderswo, «La Red» steht jedem offen. Das Ziel bleibt: Menschen unterschiedlichster Herkunft sollen voneinander und miteinander lernen. Alle Tätigkeiten im Haus sind gratis und werden von Freiwilligen organisiert. tr

Zahlen und Fakten

Die Flüchtlingstage sollen sensibilisieren

Die Flüchtlingstage gehen auf eine Initiative der Schweizerischen Flüchtlingshilfe SFH aus dem Jahre 1980 zurück. Ziel war und ist es, die Bevölkerung daran zu erinnern, dass Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene einen bedeutenden und wertvollen Beitrag für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft leisten. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Flüchtlingstage zur wichtigsten Sensibilisierungskampagne bezüglich der Anliegen von Flüchtlingen in der Schweiz entwickelt. Die Flüchtlingstage werden von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe SFH, dem Staatssekretariat für Migration (SEM), vom UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) und weiteren institutionellen und privaten Spenderinnen und Spendern finanziert. Landesweit feiern die Kirchen den Flüchtlingssonntag und organisieren Hilfswerke wie Caritas oder HEKS sowie weitere Veranstalter Anlässe und Begegnungen.tr

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