Autor: Stefan Meuwly
Mit Murten und Farvagny trafen im Endspiel des Freiburger Cups zwei Mannschaften aufeinander, die man aufgrund der Klassierung in der Meisterschaft nicht unbedingt im Finale erwarten konnte. Die beiden Teams belegten in der abgelaufenen Spielzeit die Plätze 6 und 7. Einen Favoriten auszumachen gestaltete sich daher im Vorfeld als entsprechend schwierig.
Es waren aber die elf aus dem Seebezirk, die den besseren Start erwischten: In der 16. Minute trat Jaccoud einen Freistoss aus halblinker Position. Mittelfeldmann Raemy hielt die Scheitel dazwischen und traf zur Freude der zahlreich mitgereisten Murtner Zuschauer zum 1:0. Es entwickelte sich eine intensive und hart umkämpfte Partie, bei dem spielerische Höhepunkte zunächst rar blieben. Farvagny erhöhte jedoch allmählich die Offensivbemühungen und verzeichnete erste Torchancen. Kurz vor dem Pausentee schliesslich wurden die Saanebezirkler belohnt. Ein schnell vorgetragener Angriff über Julien Raemy landete im Lauf von Torjäger Gabriel, welcher das Leder aus kurzer Distanz unter die Latte hämmerte.
Spannung statt Klasse
Auch die zweite Hälfte war weniger von spielerischer Klasse als vielmehr von der Spannung geprägt. Die Tatsache, dass ein Treffer hüben wie drüben die Partie wohl entscheiden würde, liess einen offenen Schlagabtausch nicht zu. Die beste Chance verzeichnete Murten in der 59. Minute durch Quagliariello. Der sonst für seinen Torinstinkt bekannte Angreifer wurde jedoch im letzten Moment noch von Rime gestört. Die logische Konsequenz dieser gegenseitigen kontrollierten Offensive mit war eine 30-minütige Verlängerung.
Ein Zufallstor entscheidet
In dieser trug sich gleich zu Beginn Seltsames zu: Nach drei Minuten drosch Binder einen als Flanke gedachten Ball von der Seitenlinie Richtung Tor. Goalie Winiger und die gesamte Murtner Abwehr schauten tatenlos zu, wie der Ball immer länger und länger wurde und schliesslich nach 40 Metern Flug im Gehäuse einschlug. Murten stürmte nach diesem unglücklichen Gegentreffer mit allen Mitteln an, vermochte aber das Ruder trotz zwei guten Möglichkeiten von Baradji (103. und 114.) nicht mehr herumzureissen.
Für Farvagny, welches nach dem Abstieg aus der 2. Liga inter eine eher diskrete Saison spielte, ist dies ein willkommener Erfolg. Am meisten freut sich die Truppe von Trainer Henry auf die direkte Teilnahme an der ersten Hauptrunde des Schweizer Cups. Dieser bescherte den Freiburger Cup-Siegern in den vergangenen drei Jahren mit Luzern, Basel und Sitten bekanntlich äusserst namhafte Gegner.