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Fast jede Weizenlieferung muss getrocknet werden

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In einer Woche hat sich die Situation bei den Getreidesammelstellen stark verändert. In Düdingen waren vor sieben Tagen erst 15 bis 20 Prozent des gesamten Weizen-Erntevolumens eingegangen. «Jetzt sind drei Viertel der erwarteten Menge da», sagt Anton Vonlanthen, Leiter des Sektors Landwirtschaft bei der Landi Sense-Düdingen. In den vergangenen fünf Tagen hat die Sammelstelle 3000 Tonnen Weizen entgegengenommen. Und dessen Qualität ist besser als erwartet. Die Befürchtung, dass das Getreide aufgrund des vielen Regens grösstenteils schlecht sein könnte, weil die Gefahr des sogenannten Auswuchses mit der Wartezeit stieg, hat sich bei vielen Landwirten nicht bewahrheitet. «Nur circa zehn Prozent war Auswuchs. Das ist ein kleiner Teil und weniger, als wir erwartet hätten», so Vonlanthen. Somit kann der Grossteil des Weizens doch als Brotgetreide verwendet werden.

Zusatzkosten

Um den Auswuchs–die verfrühte Keimstimmung des Ernteguts–zu verhindern, haben die Landwirte ihren Weizen gedroschen, obwohl er noch feucht war. «Nur ein Prozent der Menge war trocken. Das ist das Worst-Case-Szenario.» Für die Bauern bedeutet dies Mehrkosten, und die Sammelstellen müssen Platz schaffen für die Trocknung. «Die Getreide-Trockner laufen während 24 Stunden.»

Auch bei der Landi Sense-Oberland in Tentlingen und bei der Landi UWA in Überstorf ist das Erntegut zwar meist feucht angeliefert worden, weist aber eine gute Qualität auf. «Wir sind positiv überrascht», sagt Marcel Bielmann von der Landi Sense-Oberland. Den Grund dafür sehen er und seine Berufskollegen darin, dass die Gebiete höher gelegen sind als andere in der Schweiz und deshalb das Erntegut weniger weit entwickelt war.

Die Nachricht über die gute Qualität dürfte Fritz Glauser, Freiburger Bauernpräsident, freuen. Denn wie er auf Anfrage erklärt, wäre er froh, wenn die Mühlen nicht zu viel Brotgetreide importieren müssten.

Der geerntete Weizen wird ins Messgerät gegeben. Bild ae

Brotweizen: Ab 2015 Bezahlung nach Proteingehalt

D ie Landi Sense-Düdingen hat sich vor einem Jahr für rund 35 000 Franken ein Gerät angeschafft, das den Proteingehalt des Weizens misst. Dies aus gutem Grund: Ab der Ernte 2015 wird Brotweizen von den Mühlen nach Proteingehalt bezahlt. Die Branchenorganisation Swiss Granum wird die Übernahmebedingungen somit mit dem Qualitätskriterium Protein ergänzen. Diese neue Regelung gilt für Brotweizen der Klasse Top, umfasst ein Bonus-Malus-System und ist auf drei Jahre beschränkt.

«Wir sind froh um alle Getreidesammelstellen, die den Proteingehalt bereits jetzt messen», sagt Fritz Glauser, Präsident des Freiburgischen Bauernverbandes und Präsident des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes. Denn so hätten die Landwirte einen Anhaltspunkt dafür, was auf sie zukomme. «Die Produzenten sind allerdings nicht glücklich über diese Neuerung», so Fritz Glauser. Sie müssten sich nun mit einem Kriterium mehr herumschlagen, das den Preis nach unten oder oben bewegen könnte. Und sie müssen ihre Sortenwahl überdenken und unter Umständen sogar ändern.

Hans Schneider, Leiter des Agrarcenters der Landi Sense-Düdingen in Tafers, hat schon einige Getreidelieferungen auf ihren Proteingehalt untersucht. «2013 hätte es für die Landwirte fast nur Abzüge statt Zuschläge gegeben», erinnert er sich. Die Sorte, der Boden und die Düngung sowie das Wetter würden den Proteingehalt beeinflussen.

Höhere Ansprüche

Zur Einführung der Proteinbezahlung sei es gekommen, weil die Ansprüche der Abnehmer an dem Rohstoff Getreide und die daraus hergestellten Mehle in den vergangenen Jahren zugenommen hätten, teilt Swiss Granum mit. Drei Jahre lang hatte die Branche darüber diskutiert. ak

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