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Fasten und Schweigen

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Fasten und Schweigen

Heilfasten im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn

Auch am siebten Tag sitzen wir 30 Frauen und Männer am Tisch und schweigen. Doch heute ist ein besonderer Tag. Nicht mehr die Teetasse steht da, sondern ein wunderschöner, knackiger Apfel: ein Erfahrungsbericht über Fasten und Schweigen.

Autor: Von IRMGARD LEHMANN

Nach sechs Tagen Tee, Wasser und Säften endlich wieder etwas zwischen die Zähne. Ein Hochgenuss. Und wie haben wir uns darauf gefreut. Den Tisch im kleinen Esssaal von Bad Schönbrunn hat die Fastenleiterin Rose-Marie Angst liebevoll hergerichtet. Mit Blumen, kleinen Muscheln, Herbstblättern. Wie einen kostbaren Schatz nehmen wir den Apfel in die Hand, schneiden dünne Schnitze und kauen x-mal, unendlich lang. Alle tun es. Der Innenarchitekt aus Hamburg, die Krankenschwester aus Solothurn, der Firmeninhaber aus dem Thurgau, die Familienfrau aus dem Bernbiet, die Künstlerin aus dem Wallis …Der Apfel bringt die Darmtätigkeit am besten wieder in Schwung. So sitzen wir rund 20 Minuten am Tisch, um eben diesen einen Apfel zu essen. Nach sieben Tagen Fasten muss essen erst wieder gelernt werden.

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Tee steht an diesem Mittag keiner auf dem Tisch. «Wir sollten während des Essens nicht trinken», rät die Fastenleiterin Rose-Marie Angst. Denn nur so sei man gezwungen zu kauen. Je besser die Speise eingespeichelt sei, umso leichter sei die Verdauung.Heilfasten heissen die Tage im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn. Gefastet wird nach der Buchinger-Methode: am Morgen Tee, am Mittag salzlose Gemüsebrühe, am Abend ein Glas Fruchtsaft und dazwischen Tee und nochmals Tee.

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Mit Meditieren, Wandern und Schweigen sollen Körper und Geist zur Ruhe kommen. «Nur in der Ruhe und Stille finden wir zu uns und zueinander», sagt Marcel Steiner, reformierter Pfarrer, Fastenleiter und Meditationslehrer in einem seiner täglichen Kurzvorträge. «In unserer hektischen Zeit ist Schweigendürfen ein grosses Privileg.»

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Doch die ersten Tage sind hart. Noch rennt man ans Internet, hantiert am Handy und weiss nicht so recht, was mit der vielen Zeit anzufangen ist. Stille aushalten, lähmende Stille. Auch das Lesen will nicht so recht gelingen. Doch am dritten Tag ist kaum mehr einer mit einem Buch unterwegs. Die Lektüre über die Welt da draussen will nicht mehr so recht in jene von Schönbrunn passen.Von Tag zu Tag gehen wir langsamer, bedächtiger. Man begegnet sich auf der Treppe, in der Halle, am Tisch, nimmt Blickkontakt auf, lächelt, spürt Nähe bei den einen, Abweisendes bei andern.

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Mit jedem Tag kommt man sich selbst ein Stück näher. Vergangenes wird lebendig, Schmerzliches, das in der Hektik des Alltags oft verdrängt wird, findet Platz, man akzeptiert: «Immer will man negative Situationen loswerden», sagt Steiner. «Doch wenn wir uns gegen schlechte Gedanken wehren, speisen wir sie immer wieder mit Energie. Schwarze Seiten in unserem Leben müssen wir in die Arme nehmen. Erst dann lassen sie uns in Ruhe.»

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Wer fastet und schweigt, wird dünnhäutig, lärmempfindlicher. Keinen drängt es in die nahgelegene Stadt. Die täglichen Wanderungen führen in die Natur. Man wird wunschlos und staunt, wie wenig der Mensch zum Leben braucht. «Stellt der Körper auf innere Nahrung um, so spürt man auf einmal eine unheimliche Kraft», verspricht die Fastenleiterin Rose-Marie Angst. Am dritten Tag war es so: die Leichtigkeit des Seins.

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«Tue Deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.» Nach diesem Motto führt die Fastenleiterin die Teilnehmenden mit Körperübungen durch die Woche. Die tägliche Gymnastikstunde lässt sich keiner entgehen. Wer schon hat sich jemals um seinen Fuss oder um sein Ohr gekümmert? In der Gymnastikstunde gibt es kaum einen Muskel, der nicht Beachtung findet. Wir fühlen uns wie neugeboren.Sieben Tage Fasten und Schweigen – ein Verzicht, der Geist und Körper beflügelt. Kein Wunder, dass Frauen und Männer Jahr für Jahr hingehen und Heilfasten fest in ihrer Agenda führen.Heilfasten im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, 6313 EdlibachZG: 4. bis 17. März; 10. bis 18. November 2007. Infos: www.lassalle-haus.org. Infos: info@lassalle-haus.org. Tel. 041 757 14 14.

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