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Favre und das organisierte Spektakel

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Favre ist entspannt und freut sich über den breiten Zuspruch der Bevölkerung. Gegen 1000 Zuschauer verfolgen die Trainingseinheiten der Borussen. «Es ist Ferienzeit hier. Da kommen meistens noch mehr.» Dem Romand gefällt das Interesse. Die Übungen seien immer öffentlich zugänglich. Ihn stört die Beobachtung der Massen keinesfalls. «Die Leute hier sind überaus freundlich und verstehen viel von Fussball. Das ist gut für alle.» Im Moment passt bei den Borussen alles. Nichts ausser die archivierten Schlagzeilen der Presse erinnert mehr an die prekäre Situation vor einem Jahr. Damals tobte im Traditionsverein ein Machtkampf um den Vorsitz im Verwaltungsrat, derweil das Team führungslos ans Ende der Tabelle absackte.

Warnende Worte

Zwölf Monate später spielt Mönchengladbach an der Spitze der Bundesliga mit – auf Augenhöhe mit Titelhalter Dortmund und Werder Bremen, nur fünf Punkte hinter Bayern München. «Es ist bis jetzt gut gelaufen. Zwölf Spiele und 23 Punkte.» Favre passt seinen Kommunikationsstil nicht der Klassierung an. Der Schweizer Perfektionist an der Seitenlinie bleibt ruhig. Grosse Ansagen kommen von ihm nie. «Wir haben ein schweres Programm. Werder kommt, das Spiel in Köln, dann gegen den Meister zu Hause. Vergessen Sie eines nicht: Wir haben das gleiche Team, das vor viereinhalb Monaten gegen den Abstieg gekämpft hat.» Und Favre hat schnell auch ein anderes Beispiel zur Hand: «Frankfurt war im Winter vor einem Jahr an siebter Stelle platziert. Am Ende stieg der Verein ab.» Aber zu vergleichen ist die Borussia der Marke Favre nicht einmal ansatzweise mit jener Eintracht. Mönchengladbach steht für smart organisiertes Spektakel. Nur München (32:4) hat bessere Defensivwerte vorzuweisen als Favres Auswahl (15:9) und erspielt sich mehr Chancen.

Abwehr als Prunkstück

Für den Erfolgstrainer sind die Zahlen der Lohn harter und präziser Aufbauarbeit. «Für mich war die Stabilisierung unserer Abwehr prioritär. Ich habe Spieler, die sehr schnell begreifen. Die Spielintelligenz im Team ist ausgeprägt – für einen Trainer ist das entscheidend.» In einer zweiten Etappe habe er seiner Mannschaft vermittelt, mehr Torchancen zu kreieren: «Vor fünf Monaten kamen wir auf eine bis zwei Chancen. Jetzt erspielten wir uns gegen Leverkusen neun, gegen den HSV acht, gegen Hannover sechs.» Nur müssten sie ihre Effizienz steigern. «Aber ein solcher Prozess dauert immer länger», gibt Favre zu bedenken. Der nächste Schritt sei nicht innerhalb weniger Monate möglich. «Wir haben schon jetzt innert kurzer Zeit grosse Fortschritte gemacht.» Und der Westschweizer belegt den Schub der Borussen mit einem spannenden statistischen Fakt: «Wir sind mit 55 Prozent Ballbesitz die Nummer drei der Bundesliga.» Dominanter als die Nummer vier der Liga traten im ersten Drittel der Meisterschaft nur die beiden Branchenleader Bayern und Dortmund auf.

Junger Star der Mannschaft

Als Symbolfigur des rasanten Aufschwungs gilt im Borussia-Park Marco Reus. Der 22-Jährige passt mit seiner technischen Raffinesse und seinem Speed perfekt ins System von Favre. Sieben Treffer hat das zum Nationalspieler aufgestiegene Talent bereits markiert. Vom Topskorer hält Favre extrem viel: «Sein Potenzial ist enorm. Aber es gibt auch bei ihm noch viel Spielraum.» Einen Verkauf seiner «Perle» befürchtet der Chef-Stratege nicht: «Reus fühlt sich total wohl hier. Ich denke, dass er noch länger bleiben wird.» Favre attestiert Reus, die eigene Situation gut einschätzen zu können: «Er ist ein kluger Bursche.» Favre richtet aber nicht alles auf einen einzigen Hoffnungsträger aus. «Reus spielt nicht allein.» Er hat einen Stamm formiert, der resistent ist gegen Druck. Dazu gehören Figuren wie Captain Filip Daems, der Brasilianer Dante, Roman Neustädter, wie Reus ein jugendlicher Aufsteiger, Juan Arango oder Mike Hanke, der Schwerarbeiter im Sturm – oder der Keeper Marc-Andre ter Stegen, 19 erst, aber gesetzt und unumstritten. Auf ihn setzte Favre bereits wenige Wochen nach seiner Ankunft kompromisslos. Es war nicht sein einziger Glücksgriff. Si

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