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Fazit Alpsommer 2022: Wenig Wasser auf der Alp, wenig Futter im Tal

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Am Samstag wird in Plaffeien der traditionelle Alpabzug gefeiert. 15 Herden werden durchs Dorf ziehen – weniger als auch schon. Einige bleiben länger auf der Alp – andere sind schon früher ins Tal zurückgekehrt. Ein Blick zurück auf einen ungewöhnlichen Alpsommer.

Die Lage Anfang August war prekär: Viele Alpbetriebe im Kanton Freiburg hatten nicht mehr genügend Wasser, um ihre Tiere versorgen zu können. Nachdem bereits Swisshelicopter diverse Wassertransport-Einsätze geflogen hatte, musste schliesslich sogar die Schweizer Armee aufgeboten werden.

Futter im Tal fehlt

Aber die Trockenheit sorgte nicht nur in den Sömmerungsgebieten für Kopfzerbrechen. «Die Sorge, in der Talregion genügend Futter für den Winter zu haben, prägte natürlich den ganzen Sommer», fasst Frédéric Ménétrey auf Anfrage der FN zusammen. Er ist Direktor der freiburgischen Landwirtschaftskammer und kennt die Situation vieler Landwirtinnen und Landwirte im Kanton gut. Mittlerweile habe sich die Lage aber ein wenig entspannt. «Seit Regen gefallen ist, ist die Sorge etwas weniger spürbar, die Hoffnung ist zurückgekehrt, dass wir wieder einen Schnitt machen können oder vor allem, dass das Vieh im Herbst länger auf der Weide bleiben kann», so Ménétrey. Das wäre ein kleiner Ausgleich für das Futter, das in diesem Sommer weniger geerntet wurde. Trotzdem sei aber klar: Im Winter wird Futter fehlen. Und weiter noch: 

Die Finanz- und Liquiditätsprobleme einiger Betriebe werden zum Vorschein kommen. Die allgemeine Stimmung auf dem Land ist aus diesen Gründen derzeit nicht gut.

Frédéric Ménétrey
Direktor Landwirtschaftskammer Freiburg

Elmar Zbinden ist Vizepräsident des Alpwirtschaftlichen Vereins und schätzt die aktuelle Lage ähnlich ein. «Im Tal hat es nicht viel Futter gegeben diesen Sommer – die Landwirte werden viel dazukaufen müssen.» Das sei in diesem Jahr eine besondere Herausforderung, weil die Trockenheit in ganz Europa ein Problem war. «Die Preise werden entsprechend steigen.»

Leere Brunnen in den Bergen – das Wasser wurde diesen Sommer vielerorts knapp.
Sarah Neuhaus

Einige kommen früher, andere bleiben länger

Dass am offiziellen Alpabzug in Plaffeien aktuell 15 Herden angemeldet sind, erstaunt Zbinden. Er habe nicht damit gerechnet, dass so viele am Fest teilnehmen können. Zum Vergleich: Beim letzten Alpabzug 2019 nahmen 20 Herden teil. So sind es dieses Jahr zwar weniger, aber nicht so wenige, wie Zbinden erwartet hätte. «Schon vor zwei Wochen sind die ersten wieder ins Tal gekommen.» Je nach Höhenlage und Bodenbeschaffenheit hätten die Sömmerungsbetriebe mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen. Weil es in den letzten Wochen regelmässig viel Regen gab, hätten die Gebiete, die sowieso schon nassere Böden haben, nun mit zu viel Wasser zu kämpfen. «Im Herbst saugt der Boden nicht mehr so viel Wasser auf – darum kommt der Regen im Herbst eher ungelegen.»

Dort, wo der Boden nicht zu nass ist, werden die Herden wohl ihren Alpsommer verlängern. «Wegen der angespannten Futtersituation im Tal sind die Landwirte froh, wenn die Tiere so lange wie möglich oben bleiben können», weiss Elmar Zbinden. Ähnlich klingt die Einschätzung von Frédéric Ménétrey: «Es wird noch viel Vieh gealpt. In manchen Tälern ist die Mehrheit der Tiere von den tiefer gelegenen Alpen bereits zurückgekehrt, während es auf den höher gelegenen noch recht viel Vieh gibt.»

Die, die können, bleiben noch länger in den Sömmerungsgebieten – denn im Tal hat es zu wenig Futter.
Sarah Neuhaus

Fest ist bereit

Für die Herden, die am Samstag beim offiziellen Alpabzug durch Plaffeien ziehen werden, steht jedoch alles bereit. Der Präsident des OK, Norbert Schaller, freut sich auf das bevorstehende Fest. «Grundsätzlich sind wir auf Kurs und sind dankbar für die Herden, die kommen.» Denn auch er und sein OK hätten nicht gewusst, wie viele Tiere durch die Trockenheit überhaupt noch in den Sömmerungsgebieten sein würden. Grundsätzlich baue man auf dem sehr erfolgreichen Schema der letzten Jahre auf, sagt Schaller weiter. «Es wird ein Festzelt im Dorf geben, ein Marktgässli, wo regionale Produkte verkauft werden, und natürlich ein musikalisches Rahmenprogramm.» Die einzige grössere Herausforderung werde das Wetter am Samstag selber sein. Während der letzten Ausgaben konnten die Organisatoren jeweils rund 15’000 Besucherinnen und Besucher zum Alpabzug in Plaffeien begrüssen. «Wir hoffen, dass wir auch dieses Jahr Besucher im fünfstelligen Bereich zählen dürfen.»

Der letzte Alpabzug in Plaffeien fand 2019 statt.
Aldo Ellena/a

Strassenverkehr

Achtung: Kühe auf der Strasse

Trifft man als Autofahrerin oder Autofahrer auf eine Kuhherde, gibt es einige Dinge zu beachten: Sobald die Tiere in Blickweite sind, sollte das Auto am Strassenrand parkiert werden. Dann den Motor ausschalten und samt Autoschlüssel aus dem Auto aussteigen. Dann sollte man sich am besten vor die Motorhaube des eigenen Fahrzeugs stellen und ruhig bleiben, um sicherzugehen, dass kein Tier zu nah am Auto vorbeiläuft. Sollte das Auto trotzdem beschädigt werden, wird der Schaden normalerweise von der Betriebshaftpflicht des Tierhalters übernommen. san

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