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FDP spielt gerne ihre Rolle als Brücke

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Bei den letzten kantonalen Wahlen gehörte die FDP zu den Gewinnern. Auch wenn das bürgerliche Lager nun nicht geeint antritt, hofft die FDP-Fraktion auf weitere Sitzgewinne. Und sie sieht sich als Brücke zwischen den Deputationen der Mitte und der SVP.

Bei den Wahlen 2011 und 2016 erfuhr die FDP-Fraktion im Grossen Rat einige markante Veränderungen, diesen Herbst könnte es anders sein. Von den derzeit 21 Grossrätinnen und Grossräten stellen sich nur zwei nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung: Antoinette Badoud (Le Pâquier) und Rudolf Vonlanthen (Giffers). Zudem kandidiert der jetzige Fraktionschef Romain Collaud (Massonnens) auch für den Staatsrat und hofft, den Sitz des abtretenden Maurice Ropraz zu übernehmen.

«Platz für Strömungen»

Mit nur acht Änderungen zwischen 2016 und 2021 vorbehältlich der einen oder anderen Abwahl dürfte die FDP tatsächlich weniger Wechsel erfahren als fast alle anderen Fraktionen.

Fraktionschef Romain Collaud führt dies auf das relativ tiefe Durchschnittsalter seiner Deputation zurück, aber auch auf eine offene Diskussionskultur innerhalb der Fraktion. «Bei uns gibt es keine vorgegebenen Parolen», sagt er. «Es hat Platz für verschiedene Strömungen.» So kann innerhalb der Fraktion Rudolf Vonlanthen eher am rechten Rand poltern, und Antoinette de Weck kann sich für Verbesserungen im Sozialwesen starkmachen. «Wer sich bei uns nicht wohl fühlt, wechselt sowieso früher oder später», so Collaud. Trotz den lebhaften Debatten innerhalb der Fraktion dauerten die Sitzungen nicht länger als anderswo, und es komme immer etwas Konstruktives dabei heraus.

Romain Collaud.
Charly Rappo

Keine Angst vor Grünen

Die FDP gewann bei den letzten Grossratswahlen inklusive des Übertritts von Michel Losey aus dem SVP-Lager vier Sitze und gehörte zu den Gewinnern. Nun gilt es den Besitzstand zu wahren, was der Partei nicht von allen zugetraut wird. So glaubt der Fraktionschef von Mitte-links-grün, Benoît Rey, dass seine Fraktion sogar die neun Sitze Rückstand auf die FDP wettmachen und diese zur kleinsten Fraktion degradieren könnte.

Dafür hat Romain Collaud nur ein müdes Lächeln übrig. Wenn Mitte-links-grün tatsächlich zulegen sollte, dann auf Kosten der SP, vermutet er. Der Wähleranteil seiner Partei zeige in eine gute Richtung. Er könnte sich hingegen vorstellen, dass die SP in der nächsten Legislatur die kleinste Fraktion der vier grossen Parteien stellen wird.

Saane-Land wird hart

Zwei oder drei Sitze mehr erwartet Collaud denn auch am 7. November. Potenzial für einen zusätzlichen Sitz habe die FDP im Glanebezirk, wo ein Sitz mehr zu vergeben sei. Dort wird auch Collaud selber antreten, nachdem er 2016 noch im Saanebezirk gewählt wurde. Auch im Sensebezirk, im Seebezirk und im Broyebezirk habe die Partei starke Listen.

In der Stadt Freiburg, im Greyerz- und im Vivisbachbezirk sollte die Partei ihre Sitze halten können, meint Collaud. Im Wahlkreis Saane-Land hingegen dürfte es schwieriger werden.

Der Fraktionschef nennt nur ungern neue Namen, die der Partei zu Sitzgewinnen verhelfen könnten. «Wenn wir Sitze gewinnen, ist es nicht wegen einzelner Personen, sondern wegen homogener Listen.»

Nach einem Nachhaken erwähnt er dann aber doch den Vizepräsidenten der Kantonalpartei, Alexandre Vonlanthen, und den früheren Oberamtmann Christophe Chardonnens im Broyebezirk sowie im Sensebezirk den Krankenkassen-Experten Felix Schneuwly, den Syndic von Wünnewil-Flamatt, Andreas Freiburghaus, oder den jungen Düdinger Gemeinderat Dylan Porchet.

Ganz allgemein erwartet Romain Collaud, dass sich das Kräfteverhältnis zwischen dem bürgerlichen und dem linken Lager im nächsten Kantonsparlament nicht wesentlich ändern wird, höchstens dass sich die Anteile der einzelnen Fraktionen noch mehr angleichen. So könne es sein, dass viele Debatten aufgrund der Kräfteverhältnisse weiterhin eher Formsache seien.

Brücke zwischen Mitte und SVP

Er betont aber, dass durchaus auch Vorstösse aus dem linken Lager Chancen auf Unterstützung bei der FDP haben: «Wir sind da nicht dogmatisch.»

So habe seine Fraktion zuletzt den Vorstoss für die Gratis-Abgabe von Hygieneartikeln in öffentlichen Gebäuden unterstützt.

Es ist falsch, wenn die Linke behauptet, wir blockierten alles.

Die Rolle der FDP-Fraktion im Parlament sieht Collaud vor allem als Brücke zwischen der Mitte-Fraktion und jener der SVP. Dies habe beispielsweise bei den Covid-Hilfen gut funktioniert, als es darum ging den Plafond der Kurzarbeit-Gelder für Unternehmer zu erhöhen.

Liberal in Gesellschaft und Wirtschaft: So sieht sich die FDP.
Grafik smartvote

«Wir sind nicht die Partei der Multinationalen, und unsere Wähler stammen auch nicht nur aus Wirtschaftskreisen», versucht Collaud ein Klischee zu korrigieren. Wo er aber die Rolle seiner Partei sieht: 

Wir bilden oft die Brücke zwischen der Politik und der Wirtschaft.

So geschehen bei einem der Höhepunkte der Legislatur: der Annahme der Steuerreform für Unternehmen.

«Wir mussten erst die Wirtschaft und die Arbeitgeber-Verbände vom Projekt überzeugen», sagte er. Als es darum gegangen sei, die Wirtschaft für die Kompensationszahlungen zugunsten der Bevölkerung zu gewinnen, habe die FDP als Relaisstation fungiert.

Partei der Nachtschwärmer

Dafür habe sich die FDP auch dafür eingesetzt, dass Gastbetriebe während der Pandemie einfacher eine vergrösserte Terrasse beantragen konnten. Und bei der Debatte um die Pensionskasse habe es politischen Mut und Überzeugung gebraucht, um der eigenen Wählerschaft zu erklären, dass dabei keine Dienstleistungen reduziert und künftige Generationen nicht bestraft werden sollten. Als spezifische Erfolge «made by FDP» erwähnt Collaud schliesslich die Verlängerung der Öffnungszeiten von Freiburger Nachtlokalen und die Abschaffung der lebenslangen Renten der Staatsräte.

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Rudolf Vonlanthen tritt nicht mehr an

In der FDP-Fraktion kam es in der zu Ende gehenden Legislatur zu sechs Wechseln. Benoît Glasson (Sorens) nahm den Sitz des in den Staatsrat gewählten Didier Castella ein, und Pascal Lauber (Morlon) rückte nach, als Johanna Gapany Ständerätin wurde. Dazu traten vier FDP-Grossratsmitglieder zurück: Sylvia Baiutti, René Kolly, Markus Ith und Ivan Hunziker. Ihre Plätze nahmen etwa der Kantonalpräsident Sébastien Dorthe (Matran) und der Generalsekretär der Kantonalpartei, Savio Michellod (Granges), ein. Und jetzt treten mit Antoinette Badoud (Le Pâquier) und Rudolf Vonlanthen (Giffers) zwei FDP-Grossräte nicht mehr an.

Folgende FDP-Grossrätinnen und -Grossräte stellen sich nun wieder zur Wahl: Romain Collaud (Massonnens), Claude Brodard (Le Mouret), Nicolas Bürgisser (Giffers), Charly Cotting (Ependes), Antoinette de Weck (Freiburg), Sébastien Dorthe (Matran), Benoît Glasson (Sorens), Fritz Glauser (Châtonnaye), Nadine Gobet (Bulle), Christine Jakob (Murten), André Kaltenfrieder (Sugiez), Pascal Lauber (Morlon), Savio Michellod (Granges), Jacques Morand (Bulle), Nadia Savary-Moser (Vesin), Jean-Daniel Schumacher (Bürglen), Susanne Schwander (Kerzers), Jean-Daniel Wicht (Villars-sur-Glâne), Peter Wüthrich (Domdidier). uh

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