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Felsenschwalben fühlen sich hier «vögeliwohl» – auch im Winter

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Die Felsenschwalbe fliegt über der Stadt Freiburg,
Bild zvg

Felsenschwalben sind eigentlich Zugvögel. Sie suchen im Winter wärmere Gefilde auf. Mit dem Klimawandel können sie sich das sparen. Der Ornithologische Zirkel Freiburg beobachtete eine Population, die den ganzen Winter in Freiburg geblieben ist.

«Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling»: Dieses Sprichwort verliert im Zeitalter des menschengemachten Klimawandels zunehmend seinen Sinn. Während früher die Zugvögel mit ihrer Rückkehr aus Südafrika oder dem Mittelmeerraum hierzulande den Frühling ankündeten, wartet man heute zuweilen vergeblich auf die tierischen Botschafter. Denn immer häufiger treten die Schwalben ihre grosse Reise in den Süden gar nicht erst an. Grund sind die wärmeren Winter in unseren Breitengraden, die dazu führen, dass die Vögel auch hier genügend Nahrung finden.

Kläranlage als Futterquelle

Den Beweis für dieses veränderte Verhalten erbrachte in diesem Winter der Ornithologische Zirkel Freiburg. Er beobachtete eine Gruppe von gut 20 Felsenschwalben, die den ganzen Winter in der Stadt Freiburg verbrachte. So entdeckten die Vogelkundler am Weihnachtstag 26 Felsenschwalben, die vor den Stützmauern unterhalb der Reichengasse nach Insekten jagten. «Die exponierte Lage in der Nähe der Saane bietet ein ideales Mikroklima für die Vögel», erklärt Vereinspräsident Michel Beaud. Als danach die Temperaturen unter null Grad Celsius fielen, begaben sich die Tiere zur Kläranlage in den Neiglen, wo sie sich an den Klärbecken gütlich taten. Am 6. Januar wurden dort 25 Felsenschwalben gezählt.

Eine Felsenschwalbe fliegt über der Saane Insekten hinterher.
Bild zvg

«Am 17. Januar, als es schneite, sahen wir sie bei der St.-Johann-Brücke, wo sie knapp über der Wasseroberfläche hinter den Insekten her segelten», erzählt Beaud weiter. Auf einer nahe gelegenen Mauer zählten die Ornithologen 17 Felsschwalben. «Mit zunehmenden Temperaturen haben die Vögel das Saaneufer verlassen und suchen nun ihre Nahrung über den Dächern der Freiburger Altstadt oder flussaufwärts auf der Kleinen Saane.»

Aufmerksame Beobachterinnen und Beobachter können die Felsenschwalbe derzeit an verschiedenen Orten entdecken. Mindestens 21 von ihnen halten sich aktuell in der Region auf und warten auf ihre Artgenossen, die dieser Tage zurück aus dem Süden kommen.

Zahlen und Fakten

Von den Bergen ins Tal

In der Schweiz treten vier Arten von Schwalben auf: die Felsenschwalbe, die Mehlschwalbe, die Rauchschwalbe und die Uferschwalbe. Während die drei letzten Schwalbenarten als Langstreckenzieher gelten, die südlich der Sahara überwintern, gehört die Felsenschwalbe zu den Kurzstreckenziehern, welche in Südeuropa und im Mittelmeerraum überwintern. Ihre Rückkehr erfolgt in der Regel Mitte Februar. Die Schwalben gehören zur Ordnung der Singvögel. Ober- und Unterseite der Felsenschwalbe sind bräunlich. Auf den Steuerfedern befinden sich weisse Flecken, die nur bei gespreiztem Schwanz im Flug zu sehen sind. Nahezu alle Felsenschwalben leben in Felswänden, Schluchten, Brücken und Tunneln. Einige wenige besiedeln inzwischen aber auch Häuser, wo sie unter Dachvorsprüngen nisten. Laut Adrian Aebischer, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt für Wald und Natur des Kantons Freiburg, befindet sich die Felsenschwalbe aber noch weit davon entfernt, ein Kulturfolger zu sein. Im Kanton Freiburg nistete sie erstmals 1990 bei der Staumauer von Rossens, 1998 in der Stadt Freiburg – dort unter anderem in der Freiburger Kathedrale und beim Bürglentor. Im vergangenen Jahr wurde ein Nest der Felsenschwalbe, welche ursprünglich nur in den Bergen nistete, erstmals im tief gelegenen Schloss Murten entdeckt. rsa

Entwicklung durch den Klimawandel

Es zieht nicht mehr alle weg

Gemäss dem wissenschaftlichen Mitarbeiter beim Amt für Wald und Natur des Kantons Freiburg, Adrian Aebischer, kann in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren immer häufiger festgestellt werden, dass gewisse Zugvögel die Schweiz im Winter nicht mehr verlassen. Dazu gehören solche, die ursprünglich spät im Jahr in den Süden zogen und früh wieder zurückkamen. So etwa der Hausrotschwanz, der Star, der Distelfink und die Mönchsgrasmücke. Zunächst hielten sie sich in tiefer gelegenen, schneefreien Regionen auf, wie dem Broyebezirk. In der jüngsten Zeit werden sie aber immer häufiger auch in der Stadt Freiburg oder in Bulle beobachtet, sogar wenn dort Schnee liegt. «Kürzlich berichtete mir gar jemand, dass er auf 1200 Metern einen Distelfink im Garten gesehen hatte.» Auf die Frage, wie dieses durch den Klimawandel verursachte Phänomen zu beurteilen sei, sagt Aebischer: «Zunächst ist es eine Feststellung. Für die Felsenschwalben ist es ein Vorteil, wenn sie hier überwintern können, weil so vermutlich mehr von ihnen überleben.» Langfristig könnten aber Tiere, die neue Lebensräume besiedeln oder in neuen Jahreszeiten auftreten, auch zur Konkurrenz für andere Tiere werden, indem sie ihnen zum Beispiel das Futter strittig machen. Für Tiere, welche wiederum von kalten Temperaturen abhängig sind, wirkt sich der Klimawandel negativ aus. «Einige Arten, wie die Felsenschwalbe, gehören noch zu den Gewinnern des Klimawandels, andere zu den Verlierern.» rsa

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