Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ferien mit einer Japanerin und ihrer Kamera

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Für Dich erlebt

Wer hat sich nicht schon belustigt über die Asiaten, die in den kuriosesten Positionen die scheinbar uninteressantesten Sujets fotografieren? Bis vor zwei Wochen gehörte auch ich zu denjenigen Europäern, welche die Teilnehmer von asiatischen Reisegruppen mit grossem Amüsement beobachten.

Vierzehn Tage lang habe ich während dieses Sommers nun aber mit einer Japanerin in Barcelona verbracht. Wir beide absolvierten einen Sprachkurs in der katalanischen Hauptstadt. Megumi aus Tokyo hat neun Jahre lang in England gelebt, weshalb sie die japanische Reisekultur ebenfalls mit ein bisschen Abstand betrachtet.

Was das Fotografieren betrifft, könnte sie jedoch nicht stereotypischer sein. Mit ihrem iPhone in der Hand lief sie durch die Strassen, lichtete jeden Kieselstein, jede Palme, jedes Plakat ab. Ich musste mich oft selbst daran erinnern, dass wir in den Ferien sind und alle Zeit der Welt haben, um unsere gigantische Paella während fünf Minuten von allen Seiten und mit allen möglichen Einstellungen zu fotografieren.

Doch wie ist das Bild von fotografierenden Europäern bei Japanern? Nach diesen beiden Wochen war für mich klar: definitiv wenig ruhmreich. Sollte ein Spanier ein Foto von uns beiden vor der Sagrada Familia, am Strand oder im Park Güell schiessen, war irgendwo im Bild sicher immerfort auch einer seiner Finger oder ein hässliches Gerüst zu sehen. Manchmal wurden unsere Füsse abgeschnitten und mehrmals erkannte man rein gar nichts auf dem Foto. Megumis Entrüstung und Unglaube beim Durchschauen der Bilder hat mich unzählige Male zum Lachen gebracht.

Von meiner japanischen Freundin habe ich vermutlich mehr über Asiaten gelernt, als Spanisch in meinem Sprachkurs. Wenn ich jetzt Japaner im Heidiland oder vor dem Zytglogge in Bern sehe, betrachte ich sie nicht mehr mit einer ironischen Belustigung, sondern mit ganz viel Sympathie und Verständnis.

Und natürlich werde ich mich besonders bemühen, wenn ich eines Tages darum gebeten werden sollte, ein Foto für Asiaten zu schiessen. Gegen Ende meines Aufenthaltes in Barcelona habe ich mich nämlich sogar einmal dabei erwischt, wie ich tief in die Hocke gegangen bin und in eine starke Rücklage verfiel, um den perfekten Winkel zu erwischen und ein Foto zu schiessen, das mit asiatischen Grundsätzen problemlos mithalten kann …

Meistgelesen

Mehr zum Thema