Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ferienheime rekurrieren gegen Kurtaxe

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Ferienheim Gastlosen in Jaun kostet eine Übernachtung pro Gast durchschnittlich 14 Franken. Bis letztes Jahr betrug die Kurtaxe pro erwachsene Person 1.35 Franken; seit dem 1. Januar 2016 sind es 2.10 Franken. Der Anteil der Kurtaxe am Gesamtpreis ist also von knapp 10 auf 15 Prozent gestiegen. In einzelnen Ferienheimen macht die kantonale Kurtaxe bis 21 Prozent aus, dagegen sind es in der Hotellerie im Schnitt 2 Prozent.

«Gruppen haben knappe Budgets», sagt Berthold Buchs, Betreiber des Ferienheims Gastlosen und Vizepräsident des Verbands Freiburger Ferienheime und Gruppenunterkünfte. «Unsere Gäste bezahlen den Gesamtpreis und unterscheiden nicht zwischen dem Preis für die Übernachtung und der Kurtaxe.» Er fügt hinzu, dass gerade bei Gruppenunterkünften Verträge mit Gruppen schon im Vorjahr gemacht werden, und man die höhere Kurtaxe nachträglich verrechnen müsse.

An Teuerung gebunden?

Der Verband der Ferienheime fühlt sich durch die vom Freiburger Tourismusverband auferlegte Erhöhung der kantonalen Kurtaxe über Gebühr bestraft. Aus diesem Grund hat der Verband per 15. April beim Kantonsgericht einen Rekurs gegen diese Erhöhung eingereicht. An der Generalversammlung letzte Woche hat das Komitee die Mitglieder über diesen Schritt orientiert.

Der Rekurs erfolgte nicht ohne vorgängige Gespräche. Der Freiburger Tourismusverband hatte die Erhöhung der Taxe im Frühling 2015 angekündigt. Sie soll ihm mehr Mittel zur Erfüllung seiner Aufgaben bringen. Im Gegenzug erhalten Touristen seit dem 1. Januar 2016 ein Armband, mit dem sie bei verschiedenen touristischen Angeboten wie der Schokoladefabrik Broc bis 30 Prozent Rabatt geniessen. «Das Armband bringt uns nichts», so Buchs. «Von Jaun ist Broc weit weg, und unsere Gäste erhalten dort ohnehin Gruppenrabatt.»

Der Verband der Ferienheime gründete noch im letzten Sommer eine Arbeitsgruppe und traf sich zu Gesprächen mit dem Präsidenten und dem Direktor des Tourismusverbandes. Buchs bedauert: «Vor der Erhöhung der Kurtaxe hatte niemand unsere Meinung eingeholt.» Nach einer ausserordentlichen Generalversammlung der Ferienheime und dem Festhalten des Tourismusverbandes an der höheren Taxe entschied sich der Ferienheim-Verband diesen Frühling, die Erhöhung vor Gericht anzufechten.

Er stützt sich dabei hauptsächlich auf einen Artikel im Reglement über den Tourismus, wonach die kantonalen Taxen nur zur Anpassung an die Teuerung erhöht werden dürfen. Der Staatsrat, welcher die Erhöhung verabschiedete, begründete diese aber damit, dass der Tourismus zusätzliche Mittel benötige. Aus diesem Grund, so Berthold Buchs, habe der Ferienheim-Verband auch Hoffnung, dass der Rekurs vom Kantonsgericht gutgeheissen werde.

Buchs selber hat für sein Ferienheim die Erhöhung der Kurtaxe die ersten drei Monate 2016 nicht weitergeleitet, mit dem Hinweis, dass sie bestritten werde. Nun aber zahlt er trotzdem, weil er nicht betrieben werden will. Bereits haben Gäste der Ferienheime sich beim Tourismusverband gegen die Erhöhung beschwert. Darüber hinaus haben die Grossräte André Schneuwly (Freie Wähler, Düdingen), und Emmanuelle Kaelin Murith (CVP, Bulle) eine Motion eingereicht, wonach für Zeltlager auf privatem Boden, etwa Pfadfinderlager, keine Kurtaxe mehr bezahlt werden müsse.

«Machen keinen Gewinn»

Thomas Steiner, Direktor des Freiburger Tourismusverbandes, will sich inhaltlich nicht zum Rekurs äussern, da nun das Verfahren laufe. Er zeigt sich aber optimistisch, dass das Gericht zugunsten seiner Organisation entscheiden wird, da die Kurtaxe für Dienstleistungen verwendet werde, die den Gästen zugutekommen. Sie sei das letzte Mal vor 15 Jahren angepasst worden. «Das Geld dient ja nicht dazu, dass wir einen Gewinn machen», so Steiner.

Er sagt, es sei aussergewöhnlich, dass ein Mitgliedsverband Rekurs erhebt, ansonsten habe es aber immer schon Diskussionen um die Höhe von Kurtaxen gegeben. Diese Diskussion werde es auch in Zukunft geben. Dabei spiele es auch eine Rolle, dass in Kombination mit den Taxen für lokale und regionale Tourismusorganisationen im Kanton rund 200 verschiedene Tarife existieren.

Zahlen und Fakten

Übernachtungen sind rückläufig

Der Verband der Freiburger Ferienheime und Gruppenunterkünfte wehrt sich gegen eine Erhöhung der Kurtaxe, unter anderem, weil er auch einen Rückgang der Übernachtungen befürchtet. So hat er bereits in den Jahren 2013 bis 2015 einen Rückgang von 7,4 Prozent bei den Übernachtungen hinnehmen müssen. Auch hat seit 2008 im Verbandsgebiet pro Jahr im Durchschnitt ein Ferienheim pro Jahr seine Pforten geschlossen oder umgenutzt. Alleine 2015 sind vier Häuser aus dem Verband ausgetreten: Wandfluh (Abländschen), Petit-Plan (Charmey), La Corbière (Estavayer-le-Lac), Auberge du Mont-Blanc (Trient). Neu hinzugekommen ist das Chalet La Forêt (St-Martin/VS). Der Verband zählte Ende 2015 insgesamt 42 Gruppenhäuser mit total 3303 Betten. Ein Jahr vorher waren 3625 Betten zur Verfügung gestanden.uh

Meistgelesen

Mehr zum Thema