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«Fertigstellung steht nichts im Weg»

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Aufgeatmet habe er erst, als der Rückzug der Beschwerden Anfang März bestätigt worden sei, sagt Charles Nicolas Moser, Direktor der Industriellen Betriebe Murten (IBM). Bis zu diesem Zeitpunkt habe immer ein Restrisiko bestanden. Umso mehr, weil der Bau der Heizzentrale der IBM am Irisweg in Murten weit fortgeschritten ist. «Deshalb sind wir überglücklich, dass wir uns mit den Beschwerdeführern einigen konnten.» Das Kantonsgericht hatte zwar den Einsprachen die aufschiebende Wirkung entzogen, es äusserte sich aber nicht inhaltlich zur Frage. «Nun steht der Fertigstellung nichts mehr im Wege», so Moser.

Kein zweiter «Fall Buess»

Die Verhandlungen für das 17-Millionen-Franken-Fernheizprojekt der IBM waren intensiv. Mit dem Baubeginn vor der Bereinigung der Einsprachen (siehe Kasten) gingen die IBM ein Risiko ein–vor allem angesichts der Probleme der Firma Buess und ihres Betriebs im Merlachfeld. Auch diese baute vor der Bereinigung von Beschwerden und muss nun alle nicht zonenkonformen Tätigkeiten einstellen. Moser blieb zuversichtlich. Gegen das Projekt sprach nichts Grundsätzliches: «Hier lag weder eine Frage der Zonenkonformität noch der Bauhöhe vor.»

Die Beschwerdeführer stellten nicht das Projekt an sich infrage. Schon die Beteiligung eines ihrer Vertreter am Spatenstich im Herbst war ein Zeichen der Hoffnung. Anfang Jahr zeichnete sich der Durchbruch ab. Die IBM konnten die drei beschwerdeführenden Parteien davon überzeugen, dass sie von Beginn an Massnahmen zur Reduktion der Lärm- und Feinstaubbelastung eingebaut haben. Zusätzlich habe das Unternehmen einen weiteren Schalldämpfer im Kamin vorgesehen–eine Investition von 10 000 Franken, die im Vergleich zum Gesamtumfang des Projekts gering sei. Doch dieser Schritt und andere hätten Vertrauen für eine aussergerichtliche Einigung geschaffen, ist Moser überzeugt. Nun würden nicht nur die Grenzwerte eingehalten; die Werte würden sogar darunter liegen.

Alles laufe nach Plan

Das Unternehmen will regelmässige Messungen durchführen–über die gesetzlichen Vorschriften hinaus. Die Zahlen werde man auf Anfrage herausgeben, so Moser. Auch im dritten umstrittenen Bereich, der Verkehrssicherheit, konnten die IBM ihre Kritiker beruhigen. Zusammen mit der Gemeinde werde man schauen, ob Massnahmen nötig sein werden. Zurzeit seien keine konkreten Schritte angedacht.

Die Finanzen stimmen, die Bauarbeiten kommen laut Moser gut voran und sollten rechtzeitig abgeschlossen sein. Gestern wurde ein Gaskessel geliefert. Bald wird mit der Inneneinrichtung begonnen. Im Mai wird ein 100 000-Liter-Wasserkessel geliefert. Im September sollen die ersten Kunden Wärme aus der neuen Heizzentrale beziehen. Im November werden laut Moser die letzten Arbeiten abgeschlossen. Neben Grosskunden wie dem Pflegeheim und dem Spital Merlach, Industriebetrieben, dem Hallenbad und der Gemeinde Murten werden auch Private, namentlich im Stedtli, beliefert. Bisher wurden laut einer aktuellen Aufstellung der IBM 41 Lieferverträge abgeschlossen, rund ein Drittel mit privaten Kunden.

Zahlen und Fakten

Energie für rund 600 Einfamilienhäuser

2009 begannen die Vorarbeiten für ein Fernwärmenetz in Murten. Ende 2012 wurde das Baugesuch publiziert, gegen welches Einsprachen eingingen. Auch gegen das Gesuch für die Fernleitungen und die Vergabe der Arbeiten gab es Beschwerden. Ein Teil wurde im Juli 2013 abgewiesen. Der Kanton gab unter Auflagen grünes Licht für den Bau der Heizzen-trale. Die ersten Leitungen im Stedtli wurden verlegt. Im Mai 2014 erteilte das Oberamt die Bewilligung für die Heizzentrale und wies Einsprachen ab. Dagegen gingen Beschwerden ein, doch das Kantonsgericht entzog ihnen die aufschiebende Wirkung. Die Kritiker machten sich Sorgen um den Lärm des Kamingebläses, den Rauch und die Verkehrssicherheit. Am 15. Oktober 2014 fand der Spatenstich statt. Die Heizzentrale am Irisweg ist das Kernstück des Fernwärmenetzes. Sie wird mit zwei Holzheizkesseln bestückt, zwei Gaskessel liefern Ersatzenergie. Jährlich werden bis zu 13000 Megawattstunden Wärme produziert. Die Menge entspricht 1,7 Millionen Litern Heizöl; genug, um 600 Einfamilienhäuser zu beheizen. Der Kohlendioxidausstoss wird um 4500 Tonnen reduziert. Die Hälfte des 4,4 Kilometer langen Leitungsnetzes ist erstellt.fca

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