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«Fettiga» – wir schleifen immer mehr ab

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Wenn die Sprache der Sensler Leute Verwunderung hervorruft, kann auch eine simple Abschleifung dahinterstehen. Dies in der neusten Folge rund um Senslerdeutsch.

Verkürzungen und Abschleifungen sind in Dialekten normal. Sie gehören sozusagen zur DNA von mündlicher Sprache. Häppöri und Häppera tönen ähnlich, weil sich die einstigen Härdbeeri «Erdbeere» und Häärdbiira «Erdbirne» stark abgeschliffen haben. Auch kann es zu Missverständnissen führen, dass wir gern -t- und -r- einsparen. Gerade das heute häufige fettig (fettiga Blödsinn) könnte aus wettig und/oder fertig entstanden sein. Heute kann es mit fettig «fetthaltig» verwechselt werden. Dasch doch a fettiga Tschoope! Aber bei dieser Verstärkung fragt sich manche: Warum soll ein Tschoope fettig sein? Welchen Sinn hat das? Im altem Wosch tù sǜscht, we du jùscht chrank bǜscht? wurde das t förmlich exekutiert. Heute hört man dafür: Woschù sǜsch, we dù jùsch chrank bǜsch? Kein Kranken-T(ee). Lustig ist es, wenn durch das Abschleifen neue Begriffe entstehen. So gibt es zum Beispiel auch bei uns ein Neujahrsfest. Aber hier wird aus nöi das alpin-schweizerdeutsche nüü und das Binde-s wird zu -sch «schibilantisiert», wie der Fachbegriff lautet. Also Nüüjaarschföscht. Und logisch schleift sich das mit der Zeit ab. So gibt es heute den Nüaarschwùnsch mit passendem Nüaarschkonzärt und einem Nüaarschapéro, bei dem man richtig glänzen will. Das ist meine sommerliche Nüaarschbotschaft.chs

Kommentar (1)

  • 07.09.2021-Eric

    Das Binde-s wird deshalb “sch” ausgesprochen, weil es auf einen “r” folgt. Sieht man auch z.B. in Wörtern wie “Santùrsche”, “Tafersch” oder “wyttersch” etc., manchmal auch über Wortgrenzen hinaus. Das deutsche Wort “Hirsch” entstand z.B. auch so (mhd. “hirȥ”). Dieses Phänomen gibt es übrigens auch in der norwegischen und schwedischen Sprache.

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