Autor: Carole Schneuwly (Text) und Charles Ellena (Bilder)
Regennasse Strassen und griffbereite Pelerinen: ein ungewohntes Szenario für die Eröffnung des Internationalen Folkloretreffens Freiburg, das sich meist auf die Gunst der Wettergötter verlassen kann. Das Glück blieb den Verantwortlichen am Dienstag schliesslich dennoch hold: Pünktlich zum Start des Eröffnungsumzugs am späten Nachmittag hörte der Regen auf, und die Tänzerinnen und Musiker konnten dem Publikum entlang der Umzugsstrecke vom Perolles zur Uni Miséricorde ein farbenfrohes Spektakel bieten.
Zauberhaftes und Wildes
Angeführt von der Musikgesellschaft Treyvaux, präsentierten die Gruppen einen ersten Einblick in das, was die Freiburger Folklorefans bis zum kommenden Sonntag erwartet: zauberhafte östliche Klänge aus Polen oder Sibirien, lateinamerikanisches Feuer aus Kolumbien und Argentinien, viel Exotik von den Philippinen und den Cook-Inseln oder wilde Tänze und eingängige Trommeln aus der Voodoo-Tradition Benins.
Einen kleinen Tribut musste man dem unsicheren Wetter doch noch zollen: Das Nationalballett Bert aus Armenien musste wegen seiner heiklen Tanzschuhe auf die Teilnahme am Umzug verzichten, war jedoch sowohl beim anschliessenden Empfang als auch bei der abendlichen Eröffnungsvorstellung mit allen neun Gruppen mit von der Partie. Alles laufe bisher zu seiner Zufriedenheit, sagte der künstlerische Leiter Albert Bugnon am Abend gegenüber den FN.
In den kommenden Tagen sind rund 140 Vorstellungen geplant, darunter auch Spezialanlässe wie heute Mittwoch ein Sonderkonzert der Polen oder eine Tanzpräsentation der Armenier (siehe Kasten).