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Feuerwehrleute aus der ganzen Schweiz übten in Murten mit der Autodrehleiter

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer

Das Rathaus brennt. Im dritten Stock dringt Rauch aus einem Fenster, die Feuerwehr muss möglichst schnell löschen. Doch das Gebäude ist verwinkelt, das Dach ragt in die Gasse hinaus, das Fenster ist mit gewöhnlichen Mitteln schwer zu erreichen. Ein typischer Fall für die Autodrehleiter.

Hier beginnt für viele Feuerwehrleute erst das Problem: Auf ihrem Fahrzeug befindet sich zwar eine dieser rund 1,3 Millionen Franken teuren Leitern, die vieles können. Doch ihr Potenzial wissen nur die Wenigsten vollständig auszunützen. Oftmals fehlt eine Ausbildung bis ins Detail. Dies, obwohl die Leiter bei Brandbekämpfung, Menschenrettung und technischer Hilfeleistung oftmals unverzichtbar ist.

Fahrzeug richtig hinstellen

Um ihre Autodrehleitern richtig in den Griff zu bekommen, waren letzten Donnerstag und Freitag – und eine Woche zuvor – jeweils rund 20 Berufs- und Milizfeuerwehrleute in Murten. Sie kamen für den zweitägigen Kurs von weit her, etwa aus Graubünden oder Schaffhausen, oder von weniger weit, aus Düdingen. Mit dabei: Autodrehleiter-Modelle von verschiedenen Herstellern, damit die Unterschiede gezeigt werden können.

Der Murtner Feuerwehrkommandant Claudio Mignot und der Schweizerische Feuerwehrverband hatten die schweizweit einzigartige Ausbildung organisiert. In Murten, weil Mignot die beiden Autodrehleiter-Experten Jan Ole Unger und Nils Beneke kennt, die den Kurs leiteten. Und die beiden Norddeutschen kennen Murten: 2006 wurden sie bereits einmal eingeflogen, um die Murtner Feuerwehr an der Leiter auszubilden. «Zudem ist Murten ideal, weil alles auf kleinem Raum vorhanden ist», erklärt Mignot, «eine Altstadt mit engen Gassen und verwinkelten Häusern, dazu Industrie- und Wohnzonen.»

Die Voraussetzungen sind mancherorts nicht einfach: etwa beim Rathaus, wo letzten Freitag geübt wurde. Die Gasse ist eng, das Feuerwehrauto lässt sich nur parallel zur Strasse hinstellen, die Leiter nur seitwärts ausfahren. Auf den richtigen Abstand zum Gebäude kommt es an. «Ein halber Meter kann darüber entscheiden, ob ein Fenster im Ernstfall auf Anhieb erreicht wird oder ob die Feuerwehrleute nervös werden, die Leiter wieder einziehen und es erneut versuchen», so Mignot. Gerade bei ungewöhnlichen Häusern stosse die Methode «Handgelenk mal Pi» an ihre Grenzen, hält er fest. Der Kurs bestand darum auch aus Theorie: «Es ist wichtig, die Länge des Fahrzeugs und der Leiter genau zu kennen», erklärt er. Der Rest sei einfache Geometrie.

Einfache Geometrie mit viel ausgefeilter Technik, wohlverstanden. Denn am Ende der Leiter befindet sich ein Korb, dem man nicht ansieht, was er alles kann: Dort oben – bei langen Leitern bis zu 56 Meter vom Fahrzeug entfernt – gibt es je nach Leiter einen Scheinwerfer, eine Kamera, Funkempfang, Atemschutz- und Lüftungsvorrichtungen.

Möglichst keine Schäden

Nicht zuletzt gehe es bei den Kursen in Murten auch darum, Fehler zu vermeiden, aus denen teure Materialschäden hervorgehen können, erklärt Josef-Heinrich Amacker, Ausbildungsverantwortlicher des Schweizerischen Feuerwehrverbands. Eine total beschädigte Autodrehleiter bedeute einen Verlust von mehr als einer Million Franken.

Und eine entscheidende Schwächung im Einsatz. Denn sowohl Claudio Mignot als auch der Düdinger Feuerwehrkommandant Gottlieb Heid sagen, die Autodrehleiter sei bei ihnen häufig im Einsatz. Dass es verschiedene Modelle gibt, zeigt sich auch hier: Die Leiter der Düdinger ist beweglicher als jene der Murtner. Sie lässt sich knicken und kommt so noch besser über hervorstehende Dachkanten hinweg.

Typischer Fall für den Einsatz einer Autodrehleiter: fiktiver Brand im Murtner Rathaus.Bild Charles Ellena

Autodrehleiter: Übergewichtige Menschen retten

Nicht nur bei Bränden können Autodrehleitern eingesetzt werden, sondern auch in medizinischen Notfällen. Rettungsdienste bitten die Feuerwehr um Hilfe, wenn sie eine stark übergewichtige Person nicht selber aus einem Haus tragen können. «Das hat es auch bei uns schon gegeben», erklärt der Murtner Feuerwehrkommandant Claudio Mignot. Solche Einsätze würden häufiger. Dies bestätigen die Autodrehleiter-Experten Jan Ole Unger und Nils Beneke, die in den letzten zwei Wochen die Kurse in Murten geleitet haben (Haupttext). Es gebe zum Beispiel in Deutschland jährlich mehrere fettleibige Personen, die im Notfall nicht anders aus dem Haus geholt werden könnten und man sogar Fenster und Mauerwerk entfernen müsse.mk

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