Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Fiasko schnüffelt sich durch das «R»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Helene Soltermann

Mit gespitzten Ohren und heftig hechelnd sitzt Fiasko neben seiner Führerin. Der Schäferhund schaut gespannt zum Polizisten mit dem Notizblock in der Hand – fast so, als würde er verstehen, was dieser gleich sagen wird. Der Polizist hat denn auch etwas Wichtiges zu sagen: Sein Urteil entscheidet mit, wie gut Fiasko bei der diesjährigen Schweizermeisterschaft der Polizeihundeführer abschneidet. Die Meisterschaft hat gestern in Sugiez begonnen und dauert bis heute Abend. 46 Polizeihundeführerinnen und -führer aus der ganzen Schweiz machen untereinander aus, wer seinen Hund am besten trainiert hat.

600 Schritte über das Feld

Trainiert sind alle Hunde gut, denn um als Polizeihund zum Einsatz zu kommen, müssen sie eine lange Ausbildung absolvieren und viel lernen (siehe Kasten). Fiasko hat seine Aufgabe gut gelöst. In der Disziplin «Fährtenarbeit», die er soeben mit seiner Hundeführerin absolviert hat, erreicht er 39 von 50 Punkten. Es sei «harzig am Start» gewesen, urteilt der Experte.

Während der Experte Finessen bemängelt, stuft der Laie Fiaskos Arbeit als Höchstleistung ein: Gerade hat er auf freiem Feld eine Fährte eines Mannes erschnüffelt und auf dem Weg drei Gegenstände für sein Frauchen aufgespürt. Die Fährte verläuft nicht einfach 600 Schritte geradeaus, sondern ist in einer R-Form angelegt, damit möglichst viele Richtungswechsel auf der Route sind. Mehr noch: Es ist bereits eine Stunde vergangen, seit der Fährtenleger R-förmig übers Feld gelaufen ist. «Die Hunde finden die Fährte dank der Bodenverletzung», erklärt ein Hundeführer, der das Treiben aus der Distanz beobachtet. Der Geruch der Grasnarbe, die beim Wettbewerb durch das Eigengewicht des Fährtenlegers oder im Ernsteinsatz durch das Gewicht des Entflohenen oder Vermissten entsteht, bleibt länger als einen Tag an der Spur haften – und führt den Hund somit dank seiner Nase zum Ziel.

Bewachen und bellen

Fiaskos Prüfung geht weiter. Nach der Fährtenarbeit muss er sein Können zusammen mit seiner Führerin in fünf weiteren Disziplinen zeigen. So muss er etwa eine vorgegebene Zone diskret bewachen, einen versteckten Übeltäter im Freien aufspüren und einen anderen in einem Gebäude suchen. Wenn er die Person im Gebäude gefunden hat, darf Fiasko nicht einfach zubeissen. Vielmehr muss er seiner Hundeführerin mit Bellen anzeigen, wo sich der Übeltäter versteckt hat. Mehr Spielraum hat der Hund im freien Gelände: Um den Verfolgten zu Fall zu bringen, darf er zubeissen –am besten an jener Stelle, die den Täter am schnellsten ausser Gefecht setzt.

Wissen, wann zubeissen: An der Meisterschaft muss sich der Hund an Regeln halten.Bild Charles Ellena

Ausbildung:Polizeikarriere beginnt früh

Eine Karriere bei der Polizei zeichnet sich für einen Hund bereits kurz nach seiner Geburt ab. Polizeihunde werden im Alter von zwei Monaten gekauft, wie Markus Jungo, Hundeführerverantwortlicher der Freiburger Kantonspolizei, erklärt. In der zweijährigen Ausbildung zeichnet sich ab, für welche Einsätze sich die Hunde am besten eignen. Im Kanton Freiburg stehen 14 Polizeihundeführer der mobilen Polizei samt ihren Tieren im Einsatz, vorwiegend sind es Deutsche oder Belgische Schäferhunde. Als Polizeihunde spüren sie etwa Vermisste oder Übeltäter auf oder schnüffeln nach Sprengstoff oder Drogen.

Jedem Führer sein Hund

Polizeihunde sind durchschnittlich acht bis zehn Jahre im Einsatz. Sie werden rund um die Uhr von ihrem persönlichen Führer betreut, der auch mit ihnen die Ausbildung absolviert. «Polizeihunde sind fast wie Kinder für den Halter», sagt Jungo. Damit die Polizistinnen und Polizisten ihre Hunde bei der täglichen Arbeit überhaupt einsetzen können, müssen sie bei den Schweizermeisterschaften der Polizeihundeführer mitmachen. Die diesjährige Meisterschaft hat gestern in Sugiez begonnen und dauert bis heute Abend. Mit um den Titel des besten Hundeführers kämpfen auch drei Freiburger Polizisten. Die Schweizermeisterschaft der Polizeihundeführer ist letztmals im Jahr 2007 durchgeführt worden. Dieses Jahr findet sie erstmals im Kanton Freiburg statt. Mit der Veranstaltung feiert der Klub der Freiburger Polizeihundebesitzer gleichzeitig sein 100-Jahr-Jubiläum.hs

 

«Die Hunde finden die Fährte dank der Bodenverletzung.»

Autor: Polizeihundeführer

Meistgelesen

Mehr zum Thema