Ein kleiner Heuchler stecke in jedem Menschen, sagte Thierry Jobin, künstlerischer Leiter des Internationalen Filmfestivals Freiburg (Fiff), gestern Abend anlässlich der Eröffnung der 33. Ausgabe. «Kaufen Sie Billigkleider, obwohl Sie sich über Kinderarbeit ärgern?», testete er das Publikum. Am Filmfestival hätten solche Heucheleien für eine Woche keinen Platz: «Uns interessieren Filme, die kein Doppelspiel dulden, die uns einen Spiegel vorhalten und alles enthüllen: unsere Vorurteile, unseren alltäglichen Rassismus, unsere kleinen Heucheleien.»
Solche Filme seien viel wert, sagte Thierry Steiert, Syndic der Stadt Freiburg, in seiner Rede: «Sie können vielleicht nicht die Welt verändern, aber wenigstens unsere Art und Weise, wie wir die Welt sehen.» Mit seiner Vielfalt und seinem Reichtum trage das Programm des Festivals zum Dialog zwischen den Kulturen bei und erweitere den Horizont des Publikums, sagte Ehrengast Marina Carobbio Guscetti, die als Nationalratspräsidentin das Festival eröffnete.
«Ein kleines Wunder»
Festivalpräsident Mathieu Fleury lobte die internationale Ausstrahlung des Fiff: «Dass ein solches Festival in Freiburg möglich ist, ist jedes Jahr ein kleines Wunder.» Dafür bauche es den Elan und die Kompetenz des engagierten, jungen Teams.
Das Festival dauert bis zum 23. März und zeigt 105 Filme aus 58 Ländern, darunter zwölf Lang- und fünfzehn Kurzfilme im internationalen Wettbewerb.
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