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Financier Stäubli setzt auf Freiburg

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Er galt als der Golden Boy der Schweizer Immobilienbranche. In den 1980er- und 1990er-Jahren war Jürg Stäubli eine der schillerndsten Figuren auf dem Finanz- und Immobilienmarkt. Der Berner kaufte über seine JS Holding zahlreiche Grundstücke und Mietobjekte von Banken und Pensionskassen, unter anderem auch in Freiburg (siehe Kasten). Doch die Blase platzte: Nach einer Strafuntersuchung durch die Waadtländer Staatsanwaltschaft wurde er 2007 wegen ungetreuer Geschäftsführung und Urkundenfälschung zu einer Gefängnisstrafe von 23 Monaten verurteilt. Es war von einem Finanzloch von 250 Millionen Franken die Rede, wobei die Genfer Kantonalbank die Hauptgeschädigte war.

Nun ist Stäubli zurück im Geschäft, und das äusserst erfolgreich: Die Zeitschrift «Bilanz» zählt ihn mit einem Vermögen von 300 bis 400 Millionen Franken wieder zu den 300 reichsten Schweizern. Innerhalb von einem Jahr soll laut der Zeitschrift sein Vermögen um 50 Millionen Franken zugenommen haben.

Seit März in Freiburg

Jetzt hat sich Stäubli als Basis den Standort Freiburg ausgesucht. Das Handelsamtsblatt hat im Monat März neun Einträge von Firmen vermeldet, welche ihren Sitz mehrheitlich von Lonay nach Freiburg verlegt haben. Die Firmen, denen Stäubli gemäss Handelsregister als Verwaltungsratspräsident vorsteht, befinden sich an der Bahnhofallee im Gebäude des Fribourg-Centre. Im Eingangsbereich sind Stäublis Firmen auf einem Briefkastenschild aufgelistet. Das Schild der Hauptfirma CF&C verweist darauf, dass die Firmen im dritten Stock bei Weck, Aeby & Cie beheimatet sind. Pascal Kuenlin, Präsident und Besitzer der Weck-Aeby-Gruppe, sagt auf Anfrage der FN, dass sein Unternehmen die Domizilierung von Firmen schon seit Jahren anbiete. Zu den Dienstleistungen für Stäublis Firmen will er keine Auskünfte geben.

 Jürg Stäubli antwortet auf eine Anfrage der FN per Mail, dass er sich seit Jahren den Medien fernhalte und dies auch weiterhin so handhaben möchte: «Die Firmen, in denen ich aktiv involviert bin, sind nicht an den Märkten kotiert und haben somit keine Verpflichtung zu kommunizieren.» Der in Prangins wohnhafte Stäubli beantwortet die Anfrage der FN im Namen der CF&C Finance Suisse SA. In dieser sitzt er seit 1997 im Verwaltungsrat.

Auch andere Freiburger Firmen Stäublis sind laut Handelsregister im Immobilien- oder Finanzgeschäft tätig. Dazu haben die Société Hôtelière des Alpes und die Société Suisse d’Electricité seit März ihr Domizil an der Freiburger Bahnhofallee. Über die neu ebenfalls in Freiburg domizilierte Société Viticole Deladoey & Associés ist Jürg Stäubli zudem an einem grossen Weingut am Genfersee beteiligt. Eine Stiftung Stäublis mit wohltätigem Zweck ist an der Beauregardallee zu Hause.

Die in Freiburg domizilierten Firmen Stäublis entsprechen einem Drittel seiner im Handelsregister ausgewiesenen Beteiligungen. Auch wenn er sich von den Medien fernhalten will–auf seiner Website hat Stäubli zahlreiche Presseartikel publiziert, die aufzeigen, wie er den Aufstieg in die Schweizer Wirtschaftselite erneut geschafft hat. So habe er sich aus dem Familienvermögen einen Park von rund 50 Immobilien aufgebaut, deren Wert sich inzwischen verdoppelt hat. Ausserdem hat er im Rahmen einer Privatisierung einer staatlichen Bank die erste Schweizer Bank in Kirgistan eröffnet, wo er nun auch Autoversicherungen anbieten will. Überdies wurde Stäubli 2012 von Liberia als Botschafter für wirtschaftliche Beziehungenernannt.

JS Holding: Giesserei und Portes de Fribourg

D er Journalist Serge Guertchakoff veröffentlichte 2005 ein Buch über das Leben des Financiers Jürg Stäubli: «Der Mann der 1000 Gesichter». Stäubli führt das Buch auf seiner Website als PDF-Version auf. Ein Kapitel des Buchs ist der Giesserei Freiburg gewidmet. Die JS (Jürg Stäubli) Holding kaufte 1988 einen Teil und dann die gesamten Aktien der früheren Giesserei Freiburg. Dann stellte sich heraus, dass der Schadstoffausstoss 57-fach zu hoch war und die Fabrik für zehn Millionen Franken hätte saniert werden müssen. Stäubli kaufte die Giesserei seiner Holding ab und verkaufte das Gelände inklusive Projekte der Freiburger Kantonalbank, schreibt Guertchakoff. Das Gelände war damals auch als Standort für das Bundesverwaltungsgericht im Gespräch.

Stäubli stand zudem am Ursprung des Projekts Portes de Fribourg in Granges-Paccot. Die JS Holding erwarb das Land, verkaufte eine Parzelle an Conforama und baute acht achteckige Gebäude für 30 Millionen Franken. In einem von ihnen bezog die JS Holding ihren Hauptsitz, und der Kanton Freiburg mietete sich in der Hälfte der Flächen ein. Stäubli verkaufte den Komplex dann für 34 Millionen Franken der Pensionskasse des Kantons Zürich. Später verkaufte er auch die Grundstücke für Mc Donald’s, das Forum Freiburg, das Casino und Ibis, heisst es im Buch des Journalisten. uh

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