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Finanzielle Unterschiede waren zu gross

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Finanzielle Unterschiede waren zu gross

Tentlingen ist klar gegen eine Fusion mit Giffers

Aus der erwarteten «Hochzeit des Jahres» im Sensebezirk wird nichts. Nach dem eindeutigen Entscheid der Bürgerinnen und Bürger von Tentlingen vom Freitagabend (vgl FN vom 27. März) gehen Giffers und Tentlingen politisch weiterhin getrennte Wege.

Von ANTON JUNGO

Ammann Vitus Vonlanthen war sichtlich erleichtert, als er das Resultat über die Ausarbeitung eines Fusionsvertrages mit den beiden Nachbargemeinden Giffers und St. Silvester bekannt geben konnte. Die 121 Bürgerinnen und Bürger lehnten die Vereinbarung zu einer möglichen Dreierfusion (Giffers, Tentlingen, St. Silvester) mit 117 gegen 1 Stimme und zu einer Zweierfusion (Giffers-Tentlingen) mit 115 gegen 4 Stimmen ab. «Wenn ich gewusst hätte, dass der Entscheid so deutlich ausfällt, hätte er statt der traditionellen Suppe Entrecôtes bestellt», meinte der Ammann, und: «Mit Stolz werde ich die Tentlinger-Krawatte weiterhin tragen.»

Annäherungsversuche kamen zu spät

Der Ausgang der Abstimmung liess sich schon an den Reaktionen der Versammelten ablesen, als Gemeinderat Gerhard Liechti nochmals die Schritte bis zur Abstimmung über die Fusionsvereinbarung erklärte. «Es handelt sich hier nicht um eine Liebesheirat, sondern eher um eine feindliche Übernahme», fasste er seine Ausführungen zusammen.

Insbesondere ging er auch auf die «Annäherungsversuche» ein, wie sie in einer Verlautbarung des Gemeinderats von Giffers zum Ausdruck gekommen waren (vgl. FN vom 25. März).
Für den Vorschlag von Giffers, angesichts der veränderten finanziellen Situation könnte man für die neue Gemeinde vielleicht doch einen Steuerfuss von 85 Rappen pro Staatsfranken vorsehen, hatten die Tentlinger nur ein müdes Lächeln übrig; etwa im Sinne: «Wenn Giffers die Steuern senken kann, dann wir noch viel eher.» Die gesunden Finanzen der Gemeinde Tentlingen dürften den Ausschlag gegen eine Fusionsvereinbarung gegeben haben.
Erstaunt wurde auch zur Kenntnis genommen, dass auf der Grenze eine neue Gemeindeverwaltung gebaut werden könnte. Dies nachdem gemäss Gerhard Liechti bisher immer betont worden sei, es werde bei einer Fusion keinen Neubau für die Verwaltung geben.

Tentlinger sind keine Profiteure

Vehement wehrte sich der Ammann gegen die in den letzten Tagen geäusserte Meinung, wenn Tentlingen eine Fusion ablehne, werde man dann die Rechnung präsentieren. «Niemand darf sagen, wir seien Profiteure», hielt er fest. Tentlingen übernehme bei gemeinsamen Projekten jeweils die Hälfte der Investitionskosten. Die Betriebskosten für gemeinsame Aktivitäten werden gemäss Einwohnerzahl (Giffers 55 % und Tentlingen 45 %) aufgeteilt. Besonders schmerzt die Tentlinger, dass die jährlichen Kosten für den Schulbus von 85 000 Franken nicht in die Schulrechnung aufgenommen werden, sondern von Tentlingen allein bezahlt werden müssen.

Klare Haltung des Gemeinderates

Vitus Vonlanthen wehrte sich auch gegen den Vorwurf, Tentlingen habe sich nicht an die Abmachung gehalten, keinen Antrag zur Abstimmung über die Ausarbeitung des Fusionsverfahrens zu stellen. «Von einem Gemeinderat verlangt man eine klare Haltung», hielt er fest. «Wir können uns nicht – wie im Grossen Rat – hinter einer Stimmenthaltung verstecken.»

Alt Oberamtmann Willy Neuhaus wies in der Diskussion darauf hin, dass vor allem die Vermögensfragen zu wenig tief diskutiert wurde, und zeigte sich überzeugt, dass Giffers reicher sei, als in den Grundlagenpapieren zum Ausdruck komme. Als ehemaliger Gifferser wollte er allerdings das Tentlinger Abstimmungsresultat nicht beeinflussen und enthielt sich der Stimme.

Auch nach diesem Abstimmungsausgang wird aber die Zusammenarbeit der beiden Gemeinden weitergehen. Wie Ammann Vitus Vonlanthen nämlich unter Verschiedenem bekannt gab, sollen die Bauarbeiten für den gemeinsamen Werkhof in Angriff genommen werden, sobald die Baubewilligung vorliegt und die Einsprachen behandelt sind.
Positiver Rechnungsabschluss

Einstimmig genehmigte die Gemeindeversammlung von Tentlingen die Rechnung 2003 und stimmte auch einem Trottoirbau klar zu.

Die Rechnung der Gemeinde Tentlingen wurde von Finanzchef Yvan Aeby erläutert. Sie schliesst bei einem Aufwand von 4,236 Millionen und einem Ertrag von 4,240 Millionen mit einem Gewinn von 4000 Franken ab. Dies allerdings, nachdem ausserordentliche Abschreibungen von rund 342 000 Franken und eine Einlage von 100 000 Franken in den Reservefonds Wasser verbucht worden war.

Der Kanton will den Strassenbelag zwischen Giffers und Tentlingen erneuern. Die Gemeinde Tentlingen will deshalb die Gelegenheit wahrnehmen gleichzeitig auf einer Strecke von 670 Metern das Trottoir zu erhöhen. In Baletschied soll zudem eine neue Bushaltestelle eingerichtet werden. Gemäss Ammann Vitus Vonlanthen belaufen sich die Kosten auf 550 000 Franken (400 000 Franken für das Trottoir und 150 000 Franken für die Bushaltestelle). Der Kredit wurde mit 84 gegen drei Stimmen genehmigt. Der Antrag einer Bürgerin, die bei der Bushaltestelle auf die vorgesehenen Einbuchtungen verzichten wollte, kam nicht mehr zur Abstimmung. Gemäss ihren Ausführungen hätten mit ihrem Vorschlag die Kosten gesenkt und der Verkehr beruhigt werden können.

Gleichzeitig mit dem Trottoirbau soll aber auch die Abwasserkanalisation auf dieser Strecke saniert werden. Ein entsprechender Kredit von 100 000 Franken wurde mit 106 Stimmen genehmigt. ja

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