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Fisch und Barock’n’Roll im Fri-Son Freiburg

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: UELI STRASSER

FreiburgVan Pierszalowski und seine Freundin Cambria Goodwin wissen, wie harte Arbeit geht. Vier Monate pro Jahr verbringt er auf dem offenen alaskischen Meer in Isolation und Kälte als Lachsfischer, während sie auf dem nahen (und für ihn doch so fernen) Land für die Weiterverarbeitung des Fischfangs in einer Bäckerei Überstunden schiebt.

Die Texte der gemeinsam verfassten Folk-Songs sind denn auch zum grossen Teil autobiografisch geprägt und handeln vom Leben als «Fishermans’s Son». Zusammen mit Joshua Barnhart, Zebedee Zaitz und Ryan Stively bilden sie die Band «Port O’Brien» – benannt nach einer Fischfabrik – und tingeln durch die Konzerthallen der Welt. Die melancholischen Melodien sind geprägt vom fünfstimmigen Gesang, und zeitweise rockt die Band, wie wenn sich Neil Young nochmals hätte zu tollem Songwriting motivieren können. Das sind gute Voraussetzungen, um die Brötchen in Zukunft ohne Fisch zu verdienen.

Pop ohne Ecken und Kanten

Herman Dune sind in der Region keine Unbekannten, sondern mit ihren diversen Bad-Bonn-Auftritten eher Stammgäste. Seit David-Ivar Düne 2006 seinen Bruder André aus der Band verabschiedet hat, schreiben sich die Franzosen übrigens ohne Umlaut. Der Auftritt ist solide und nett, und das scheint den zahlreichen Fans bereits zu genügen. Die schunkligen Pop-Songs leben von den nicht enden wollenden Refrainwiederholungen und klopfen munter, aber belanglos vor sich hin. Hier und dort findet sich zwar meist ein netter «Hook», aber tendenziell schrammt Düne glatt wie ein Aal und bar jeder Dynamik dicht am Schlagerkitsch der 70er Jahre vorbei.

Zum Schluss storckt er über die Bühne wie ein verloren gegangener Marx-Brother, um zu beweisen, dass er ein toller Gitarrist ist, aber leider wird aus dem Solo nur ein verquerer Egotrip. Da wäre definitiv Potenzial für mehr Erfolg vorhanden.

Shooting Star aus Deutschland

Als gleissender Stern am Pophimmel zeigt sich derweil Konstantin Gropper alias «Get Well Soon». Der 25-jährige Deutsche hat auf seinem Laptop quasi im Alleingang das opulente Debut «Rest now weary head» eingespielt. Ein Glöckchen und ein Xylophon hier, ein Akkordeon da, dort noch eine Violine (oder besser grad ein Streichorchester) und dazu eine tolle Portion Rockgitarren und Chorgesänge.

Gropper hat einen klassischen musikalischen Hintergrund, und dies gereicht ihm und der Komplexität seiner Songs zum Vorteil. Die Sensibilität von Radiohead, die Härte von Muse, der barocke Pomp von Rufus Wainwright und die entscheidende Prise Selbstständigkeit kommen zusammen zu etwas vom Besten, was die Rockmusik dieses Jahr erleben durfte.

Für die Liveumsetzung hat er eine kompakte Band dabei, welche sich in der Vielschichtigkeit nicht verliert, sondern das Möglichste herausholt. Das ist ganz grosses Theater – pardon: ganz grosses Konzert vor erhabener Kulisse. Von diesem Jungen werden wir noch hören.

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